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Trainer Interview: Werner Schuster

Erstellt am: 03.11.2012 16:50 / sk

Werner Schuster hat vor vier Jahren seinen Posten beim Deutschen Skiverband angetreten. Damals mit dem Ziel das Team der Skispringer wieder zu älter Stärke zurückzuführen, um in nicht allzu ferner Zukunft wieder an die Erfolge der großen Jahre von Sven Hannawald und Martin Schmitt anzuschliessen.

 

Jetzt ist er auf dem besten Weg dieses Ziel auch zu erreichen. Severin Freund und Richard Freitag haben bereits bewiesen, dass sie zur Weltspitze gehören und mit Grand Prix Gesamtsieger Andreas Wank hat das Team des DSV nun einen weiteren potentiellen Siegspringer in seinen Reihen.

 

Der Österreicher, der an der Universität Innsbruck ein Studium in Sport und Psychologie abgeschlossen hat, sammelte seine ersten Erfahrungen als Trainer im berühmten Skigymnasium in Stams. In dem österreichischen Skisprungzentrum arbeitete er unter anderem mit Talenten wie Gregor Schlierenzauer und Mario Innauer, bevor er sich 2007 dazu entschlossen hat als Cheftrainer in die Schweiz zu wechslen. Bereits ein Jahr später wurde der 43-jährige dann Trainer der deutschen Nationalmannschaft. 


Berkutschi: Mit Andreas Wank gab es den ersten Grand Prix Gesamtsieger aus Deutschland seit Sven Hannawald, ein schöner Erfolg für Andreas und das Team. Wie wichtig ist das für Dich und ist der Sieg auch so etwas wie ein Signal für das ganze Team?

 

Werner Schuster: Das ist ein schöner Prestigeerfolg, den wir aber auch nicht überbewerten. Einen Titel zu gewinnen, hat immer eine positive Wirkung. Wichtiger als die Gesamtwertung sind aber die drei Einzelsiege einzuschätzen. Andreas nutzte die Situation im Sommer, um mental einen Schritt weiterzukommen. Er weiß nun, dass er für die nächste Stufe bereit ist. Für das gesamte Team ist der Titelgewinn ein weiterer Schritt zur Erhöhung des Selbstwertgefühls.

 

Berkutschi: Severin Freund kam diesen Sommer nach seiner Rücken-OP unglaublich stark zurück. Die anderen trainieren und Severin steigt nach Zwangspause mit vergleichsweise wenig Trainingssprüngen auf einem extrem hohen Niveau ein. Wie ist so etwas möglich?

 

Schuster: Vielleicht hat er sogar mehr trainiert, denn ein Tag in der Rehabilitation ist ungleich dichter als ein „normaler“ Trainingstag. Schließlich gilt es nach der Verletzung den Anschluss wieder herzustellen. Severin war im Medical Park Bad Wiessee optimal betreut. Die Abstimmung zwischen Ärzte-, Betreuerteam und Athlet war vorbildlich. Im Vordergrund der Reha stand ein langfristiger, solider Aufbau hinsichtlich der Wintersaison. Das Zwischenziel im SGP kann man dabei als gelungen und positiv bewerten.

 

Berkutschi: Wie groß wird der Einfluß des neuen Anzuges sein? Das neue Material fördert eher die Athletischen Springer als die Fliegertypen, richtig? Nach dem Sommer hat man den Eindruck, dass es besonders Andreas Wank und Severin Freund entgegenkommt?


Schuster: Mit dieser Vereinfachung wird man der komplexen Materie nicht gerecht. Für exakte Prognosen ist es meiner Meinung immer noch zu früh. Es gilt weiterhin Erfahrungen zu sammeln. Profitieren wird der, der sich am besten und schnellsten auf die neuen Gegebenheiten einstellt. Mit diesem Credo sind wir in die Vorbereitung gestartet und haben diesbezüglich unsere Hausaufgaben gemacht.

 

Berkutschi: Wie lautet die Zielsetzung für den kommenden Winter? Irgendwann muss es das Ziel sein den Teams aus Norwegen und Österreich den Kampf auf Augenhöhe anzusagen, ist es soweit?

 

Schuster: Selbstverständlich ist es unser Ziel, als Team einen Schritt weiterzukommen. Wir gestalten dafür weiterhin den Generationenwechsel klug und umsichtig. Wir stehen vor einer Phase mit drei Großereignissen in Folge (Predazzo 2013, Sochi 2014, Falun 2015) und wollen die Chancen nutzen, um Titel zu gewinnen.

 

Berkutschi: Welche Platzierung erhoffst/erwartest Du in der Nationenwertung und im Einzel?

 

Schuster: Platz 2 im Nationencup mit reduziertem Abstand auf Österreich.

 

Berkutschi: Wer ist dein Favorit auf den Weltcup-Gesamtsieg?

 

Schuster: Wer vor der Beginn der letzten Saison auf Bardal getippt hätte, wäre jetzt ein reicher Mann. Seriöse Prognosen in Richtung Gesamt-Weltcup sind erst ab Mitte der Saison möglich.

 

 

Interviews mit den Trainern

 

Teil 1 - Lukasz Kruczek »

Teil 2 - Tomoharu Yokokawa »

Teil 3 - Gregor Linsig »

Teil 4 - David Jiroutek »

Teil 5 - Martin Künzle »

 

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