01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Thomas Morgenstern ist am Ziel seiner Träume: Der Österreicher holte sich auf dem Holmenkollen, der Wiege des Skisports, seinen ersehnten ersten Einzeltitel bei einer Weltmeisterschaft. Nach seinen vier Titeln mit der ÖSV-Mannschaft hat er damit insgesamt fünf WM-Siege zu Buche stehen und ist nur noch einen Triumph entfernt von Rekordhalter Wolfgang Loitzl.
5 Fragen - 5 Gesichter mit Thomas Morgenstern »
Vor einer prächtigen Kulisse am Midstubakken ließ der Olympiasieger, Tourneesieger und Weltcup-Gesamtsieger nie Zweifel an seinem Sieg aufkommen. In beiden Durchgängen landete er die Bestweite, mit 107 Metern gelang ihm der weiteste Sprung des Tages und an seine 269,2 Punkte kam niemand heran. Kurzum: Morgenstern ist ein absolut verdienter Weltmeister.
Es war Morgensterns Wunschwetter
"Ich bin natürlich sehr zufrieden. Das ist ein großartiger Tag für mich. Das Wetter kam mir natürlich entgegen. Schneefall und kein Wind, das hatte ich mir gewünscht und so kam es. Für mich ist der Weg zum Titel entscheidend. Ich hatte eine traumhafte Saison", sagte Morgenstern, der sich darüber freute, dass die Goldmedaille im Zimmer bleibt: Denn er entthronte seinen Zimmerkollegen Loitzl.
Das ist die Normalschanze in Oslo »
Damit sollte der entthronte Titelträger Recht behalten, der schon nach Morgensterns Tourneesieg sagte, 'jetzt holt er sich noch den WM-Titel'. Ganz so, wie es Loitzl vor zwei Jahren erging. "Er ist in diesem Flow", so Loitzl.
Wie in Turin 2006: Morgenstern vor Kofler
Auch auf dem Silberrang landete ein ÖSV-Adler: Andreas Kofler zeigte einmal mehr, dass besonders bei Großereignissen mit ihm zu rechnen ist. Ganz bewusst hatte er sich in den letzten Wochen vor der WM rar gemacht um nun aus der Deckung zu Silber zu springen. Mit 260,1 Punkten verwies er einen anderen ganz Großen der Szene auf den Bronzerang: Adam Malysz.
Andreas Kofler in der Berkutschi-Hall of Fame »
Der Pole (252,2) holte sich bei seiner neunten WM-Teilnahme sein sechstes Edelmetall. Und die bronzene Plakette hatte ihm noch gefehlt. Mit vier Goldmedaillen, einer Silber- und einer Bronzemedaille hat der 33-Jährige nun den kompletten FIS-Medaillensatz im Schrank. "Es war ein schwieriger Wettkampf, viel Schnee. Im Finale waren die Bedingungen besser. Ich bin sehr zufrieden, denn Morgi und Kofi sind super gesprungen", sagte das polnische Sport-Idol.
Die beeindruckende Karriere des Adam Malysz »
"Die Bedingungen mit dem wenigen Anlauf und dem fehlenden Rückenwind sind wie gemacht für Morgenstern und Kofler, die sehr kräftig sind", analysierte Malysz und blickte dann auch schon voraus - aber nur ein wenig: "Ich bin jetzt 17 Jahre im Wettkampf, ich muss sehr hart arbeiten für den Erfolg. Ich habe vor der WM gesagt, ich trainiere auf Oslo hin. Nach den Wettkämpfen in Oslo werde ich sagen, ob ich weiter mache. Jetzt freue ich mich auf die Großschanze."
Kofler blickte schon auf den Team-Wettkampf voraus: "Wir müssen weiter arbeiten. Wir dürfen hier nicht hingehen und sagen, wir holen uns eh Gold. Wir müssen hart dafür arbeiten." Das dürfte den Österreichern mit Gold und Silber leichter fallen als anderen.
Ammann Vierter - großer Rückstand auf den Sieger
Rang vier ging an Simon Ammann, der sich damit - wie man in der Schweiz sagt - mit der ledernen Medaille begnügen muss. Doch sein Rückstand auf Malysz und damit Bronze war mit 4,6 Punkten schon recht groß. Somit blieb die von vielen erwartete enge Entscheidung auf der Normalschanze aus. Zwischen Morgenstern und Ammann lagen mehr als 20 Punkte.
Fünfter wurde zur Freude des fairen Publikums, zu dem auch Norwegens König Harald gehörte, der Norweger Tom Hilde. Damit reihten sich die ersten Fünf des Weltcups auch im Tagesklassement unter den besten fünf ein.
Koivuranta nach dem ersten Durchgang in Lauerposition
Sechster wurde Malyszs Kronprinz Kamil Stoch vor dem besten Deutschen, Severin Freund, der wiederum den Österreicher Gregor Schlierenzauer auf Rang acht verdrängte. Die Top Ten komplettierten Anders Bardal (NOR) und etwas überraschend, der Finne Anssi Koivuranta. Der ehemalige Kombinierer hatte nach dem ersten Durchgang noch auf Rang vier gelegen und durfte von Edelmetall träumen, doch im Finale war gegen die kraftvollen Sprünge der Konkurrenz kein Kraut gewachsen.
Manch ein Favorit strauchelte im ersten Durchgang
Im ersten Durchgang hatte so manch einer der Favoriten seine Schwierigkeiten. Nachdem sich der Nebel, der die Damen-Konkurrenz so übel beeinträchtigt hatte, rechtzeitig zum Beginn des Wettbewerbs verzogen hatte, setzte Schneefall ein. Der machte die Anlaufspur relativ langsam und viele der Top-Springer kamen damit nicht gut zurecht.
Matti Hautamaeki, auch Titelverteidiger Loitzl oder Martin Koch vergaben im ersten Durchgang schon alle Chancen. Loitzl erging es wie bei den Damen der Titelverteidigerin Lindsay Van: Im Finale nicht dabei. Johan Remen Evensen aus Norwegen verpasste das Finale durch einen Sturz.
Ein überraschend gutes Ergebnis erzielten die Italiener, die Sebastian Colloredo auf Rang 12 platzierten und Andrea Morassi auf Platz 25. Bester Japaner war Daiki Ito (13.), für die Slowenen erzielte Peter Prevc (17.) das beste Resultat, bester Tscheche war Jakub Janda (21.).
Morgensterns Sieg überstrahlt alles
Erfreulich verlief der Wettkampf für die Russen: sie brachten zwei Springer unter die Top 30. Denis Kornilov wurde guter 16., Pavel Karelin kam auf Rang 23. Der Schweizer Andreas Küttel (29.) schaffte es das erste Mal in dieser Saison ins Finale, einen Erfolg gab es auch für die Kasachen, bei denen Nikolay Karpenko 30. wurde. Doch überstrahlt wurde der Wettkampf von Thomas Morgenstern, dem neuen Champion auf der Normalschanze.