01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Die FIS Nordische Ski-WM in Oslo steht schon in den Startlöchern. Vom 23. Februar bis 6. März werden in der norwegischen Hauptstadt auf dem heiligen Berg Holmenkollen die Weltmeister ermittelt. Seit 1999 haben die Norweger immer den Medaillenspiegel gewonnen und das soll natürlich auch bei der Heim-WM so bleiben.
Bei den seit 1924 ausgetragenen Welttitelkämpfen eroberten die Norweger schon 94 Goldmedaillen. Es ist ein großer Traum für die große Wintersportnation, in Oslo die 100. Goldmedaille zu erringen. Nach 1930, 1952, 1966 und 1982 ist Oslo schon das fünfte Mal Gastgeber. 1982, bei der letzten Austragung auf dem legendären Holmenkollen, siegte der große Matti Nykänen auf der Großschanze, der Österreicher Armin Kogler gewann Gold auf der Normalschanze und mit der Mannschaft siegten die Gastgeber aus Norwegen.
Das ist der legendäre Holmenkollen »
Doch wer wird sich 2011 die Goldmedaillen um den Hals hängen lassen? Berkutschi macht den Medaillencheck:
Top-Favoriten:
Thomas Morgenstern: Der frisch gebackene Gesamt-Weltcupsieger kann völlig gelöst in die Wettkämpfe gehen, denn er hat alle seine Ziele in dieser Saison schon erreicht. Der Österreicher gewann zum ersten Mal in seiner Karriere die Vierschanzentournee und holte sich danach ungefährdet den Sieg im Gesamt-Weltcup. Wenn einer ohne Druck bei der WM springt, dann Thomas Morgenstern. Zuletzt war er nicht mehr für Siege gut, doch auf der Medaillenrechnung muss man ihn haben. Ein Einzeltitel fehlt ihm übrigens noch.
Simon Ammann: Er weiß, wie man Weltmeister wird. 2007 in Sapporo krönte er sich zum Champion. Ammann mag die Schanze in Oslo und er ist der Mann für Großereignisse. So ist der Schweizer einer der großen Titelkandidaten. Nach seinem verpassten Sieg bei der Vierschanzentournee ist die WM das große Ziel des psychologisch talentierten Mannes. Mal sehen, was er sich einfallen lässt, um am Homenkollen zu triumphieren.
Adam Malysz: Der Pole ist schon vierfacher Weltmeister, jeweils im Einzel. Das hat selbst der große Matti Nykänen nicht geschafft. Und er hat gute Lust, noch einmal nachzulegen. In dieser Saison hat er einmal gewonnen, 39 Weltcupsiege stehen damit zu Buche. Und er ist wie kaum ein Zweiter dazu in der Lage, bei Top-Ereignissen seine besten Wettkämpfe zu machen.
Andreas Kofler: Der Tiroler hat schon oft bewiesen, dass er bei Großereignissen eine Bank ist. Nicht nur, dass er etliche Titel mit dem Team gewann, erinnert sei an dieser Stelle auch an seine Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Turin, wo ihm nur ein Zehntelpunkt zur Goldmedaille fehlte. Kofler steht in Österreich immer etwas im Schatten von Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer. Doch genau das „taugt ihm“, wie er sagt. Frank und frei kann er in die Wettbewerbe gehen und es wäre keine Überraschung, wenn er eine Einzelmedaille in Oslo holte. Zuletzt reiste er nicht mit nach Vikersund, sondern trainierte. Und in Norwegen gerieten ja einmal mehr Morgenstern und Schlierenzauer ins mediale Interesse. Gute Vorzeichen für Kofler. Aus dieser Deckung kam er auch bei seinem Tourneesieg 2009. Außerdem ist er der Schanzerekordhalter auf dem Holmenkollen.
Gregor Schlierenzauer: Spätestens seit seinem Flug-Doppelsieg auf der größten Schanze der Welt ist der Tiroler zurück in der Weltspitze. Nichts hätte ihn besser pushen können, als bei der WM-Generalprobe gleich zweimal zu gewinnen. Ob er auch beim Springen schon wieder nach ganz oben auf das Treppchen kommen kann, wird sich in Oslo zeigen. Doch die Vorzeichen stehen gut.
Tom Hilde: Er ist in dieser Saison der stärkste und konstanteste Norweger. Sechs Treppchenplatzierungen und ein Sieg bei der traditionsreichen Veranstaltung zum Tourneefinale in Bischofshofen sprechen eine deutliche Sprache. Und in seiner Heimat wird man Hilde nicht zusätzlich motivieren müssen. Er will eine Einzelmedaille.
Außenseiterchancen, bzw. Medaillenchancen haben:
Johan Remen Evensen: Spätestens seit seinen sensationellen Weltrekordflügen gehört er mindestens in den erweiterten Favoritenkreis. Der 25-Jährige wird mit großem Selbstvertrauen in die heimische WM gehen. Spannend bleibt abzuwarten, ob er auch auf einer Sprungschanze so stark sein kann wie beim Fliegen. Denn die Schanze in Vikersund war ihm wie auf den Leib geschneidert. Aber, wie man beim Skispringen so sagt: Wenn’s läuft, dann läuft’s. Egal, auf welcher Schanze. Darin liegt seine Chance.
Severin Freund: Der Deutsche ist die Entdeckung der Saison. Zwei Siege – darunter einer zu Hause in Willingen – sprechen eine deutliche Sprache. Der Bayer ist total abgebrüht, ihn bringt nichts aus der Ruhe. Das könnte im Tollhaus Holmenkollen sein großes Plus werden. Bleibt er so cool, ist alles drin. Skispringerisch hat er es ohnehin drauf.
Martin Koch: Für ihn gilt in ähnlichem Maße, was für Johan Remen Evensen gilt. Koch ist ein Flieger, und er hat in dieser Saison schon vorzügliche Wettkämpfe abgeliefert. Beweis: Sein erster Weltcupsieg. Dass die Schanze in Oslo ziemlich groß ist, ist für Koch von Vorteil. Wenn er ins Fliegen kommt, ist eine Überraschung drin.
Kamil Stoch: Der Pole ist einer der Geheimfavoriten. Zwei Siege hat er schon eingeheimst in dieser Saison. Stoch kann sich im Schatten des großen Adam Malysz bewegen, das ist Riesenplus. Maylsz fängt die mediale Aufmerksamkein ab. Nach einem überragenden Sommer ist er nach anfänglichen Schwierigkeiten rechtzeitig zur WM in Top-Form gekommen. Vielleicht tritt er in Oslo endgültig aus Malyszs Schatten hervor. Und wie ginge das besser als mit einem WM-Titel?
Daiki Ito: Der Sieger des FIS GP im Sommer 2010 kommt immer besser auf Touren. Vom Treppchen ist der Japaner noch ein kleines Stück entfernt, doch Ito ist der klassische Geheimfavorit. Man muss ihn nicht auf der Rechnung haben, genau da liegt sein Gefahren-Potenzial. Ito wäre nicht der erste Überraschungs-Weltmeister. 2005 siegte in Oberstdorf – wer erinnert sich noch? – der Slowene Rok Benkovic.
Matti Hautamaeki: Der Finne ist schon seit ewigen Zeiten im Weltcup unterwegs und er gehört zu den konstantesten Athleten seiner Zunft. Auch in dieser Saison trägt er neben Janne Happonen die Hoffnungen der Finnen. Der 29-Jährige ist cool genug, auf dem Holmenkollen die Nerven zu behalten. 2003 holte Hautamaeki in Val di Fiemme Silber.
Anders Jacobsen: Die Lokalmatadoren muss man immer auf der Rechnung haben, die Norweger haben sich Großes vorgenommen bei den Wettkämpfen vor den eigenen Fans. Jacobsen ist ein exzellenter Springer und wenn er es schafft, zwei richtig gute Flüge in einen Wettkampf zu packen, dann ist alles drin.
Michael Uhrmann: 2007 war er einer der Favoriten auf Edelmetall, dann stürzte er im Training vor dem ersten Springen in Sapporo und zog sich einen komplizierten Fußbruch zu. Fast vier Jahre kämpfte er sich wieder zurück, und kurz vor der WM in Oslo schaffte er es endlich wieder auf ein Weltcup-Treppchen. Für Uhrmann gilt, was für Jacobsen oder Ito gilt: Gelingen zwei konstant starke Flüge, ist Edelmetall drin.
Robert Kranjec: Er ist die Hoffnung der Slowenen. So stark die Athleten des kleinen Alpenlandes im Continentalcup sind, im Weltcup kommen sie in dieser Saison nicht recht in Tritt. Da die Schanze in Oslo gut geeignet für die Fliegertypen ist, dürfte sie Kranjec liegen. Doch für Edelmetall muss schon ziemlich viel Positives zusammengekommen.