01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Mit einer Demonstration seiner Stärke hat Andreas Kofler das erste Weltcupspringen auf einer Normalschanze seit vier Jahren (Dezember 2007 in Villach) gewonnen. Im ersten Durchgang flog der Mann der Stunde auf der Olympiaschanze von 1994 in Lillehammer fast schon wie ein Außerirdischer auf 105 Meter und verbesserte damit den uralten Schanzenrekord aus dem Jahr 1994 von Lokalmatador Espen Bredesen. Kofler ging mit dem rekordverdächtigen Vorsprung von 17,6 Punkten ins Finale - klar, dass er sich das nicht mehr nehmen ließ und seinen siebten Weltcupsieg feierte.
Damit bestätigte der Kuusamo-Sieger seine super Frühform und stellte seine eigentlich höher gehandelten Teamkollegen Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer in den Schatten. Kofler siegte mit 279,3 Punkten. "Durch meine Rückenverletzung war ich in den vergangenen Monaten dazu gezwungen mein Training zu ändern. Damit war sicher eine Herausforderung und auch Risiko verbunden, aber scheinbar habe ich einen guten Mix getroffen. Im Moment kann ich ein gutes Gefühl abrufen und natürlich wird die Sicherheit durch die Siege immer größer. Heute war mein erster Sprung wirklich perfekt und die Basis für diesen Sieg. Obwohl ich meine volle Power hinein gelegt habe, war es trotzdem eine freie Bewegung. Wieder einmal einen Weltcup auf einer Normalschanze zu bestreiten war für mich auch eine ungewohnte Freude", urteilte Kofler.
Freitag sensationeller Zweiter
Zweiter auf dem Lysgaardsbakken wurde der Deutsche Richard Freitag (273,3) , der es damit zum ersten Mal in seiner noch jungen Karriere auf ein Weltcup-Treppchen schaffte. Der Sachse hatte erst in Kuusamo sein erstes Top-Ten-Ergebnis erzielt, jetzt schaffte er es schon bei seinem 17. Weltcup-Einsatz das erste Mal aufs Treppchen. "Ich bin sehr stolz auf ihn", sagte Bundestrainer Werner Schuster nach dem Wettkampf, der bei leicht wechselndem Rückenwind über die Bühne ging. "Ich freue mich riesig. Es ist schon ein anderes Gefühl, als Zweiter des ersten Durchgangs loszufahren. Die Sprünge waren ganz okay, insbesondere der Zweite. Ich hoffe, dass es so weiter geht. Morgen geht es auf die große Schanze, da macht es noch ein bisschen mehr Spaß", sagte Freitag.
Die Ergebnisse von Andreas Kofler »
Auf Rang drei sprang der Pole Kamil Stoch, der allerdings mit 249,6 Punkten einen riesigen Rückstand auf die beiden Besten des Tages hatte. Dennoch: Mit Stoch ist zu rechnen in dieser Saison. "Es war ein verrückter Wettbewerb, der Wind war ein entscheidender Faktor. Ich bin froh, dass ich meine Ziele erreichen konnte. Ich hatte etwas Probleme mit meiner Anfahrtsposition, aber jetzt konnte ich so springen, wie ich wollte. Ich mag Lillehammer, freue mich aber noch mehr auf die große Schanze", sagte Stoch. Roman Koudelka, der derzeit in bestechender Form springt, kam auf Rang vier. Für die Tschechen war das aber nicht das einzige Top-Ergebnis: Denn Lukas Hlava machte seinen Trainer David Jiroutek als Fünfter richtig froh.
Video-Interview mit FIS Renndirektor Walter Hofer
Ammann beim Einstand immerhin Top Ten
Bester Finne wurde Anssi Koivuranta als Siebter, der Bulgare Vladimir Zografski schaffte als Achter das beste Weltcup-Ergebnis seiner noch jungen Karriere. Bei seinem Saison-Einstand landete Simon Ammann nicht ganz vorne, doch blickt man auf das Tableau, hat er immerhin beispielsweise einen Morgenstern (12.) hinter sich gelassen. So ist der 9. Rang für den Schweizer ein akzeptables Ergebnis. Jernej Damjan wurde als bester Slowene Zehnter.
Quali-Bericht: Sklett vorne - Wank und Romoeren stark »
Wie schwer es ist, die eigene Leistung einzuschätzen, sah man an Gregor Schlierenzauer: Nach seinem ersten Sprung hatte er die Faust geballt, gefühlt war der Flug prima, doch es fehlte an Weite. So lag der ÖSV-Star zunächst nur auf Rang 21. Er arbeitete sich aber im Finale noch auf Platz sechs nach vorne und kam so noch auf ein absolut versöhnliches Ergebnis.
Norweger enttäuschen mannschaftlich
Auch Severin Freund täuschten seine Gefühle. Der Deutsche sagte nach dem Wettkampf: "Ich hatte eigentlich gedacht, dass der Sprung besser war, aber dann landet man nach 77 Metern. Da muss man ja fast schon wieder lachen drüber", beschrieb Freund seinen Finalsprung, nach dem nicht mehr als der 29. Platz blieb.
Leise enttäuscht waren auch die Norweger. Anders Bardal war als 15. noch der Beste. Qualifikationssieger Vegard-Haukoe Sklett wurde 23., Tom Hilde fiel im Finale auf den 30. Platz zurück. Vor eigenem Publikum hatten sich die Mannen von Alexander Stöckl mehr ausgerechnet.
Die Normalschanze in Lillehammer »
Ein ernüchterndes Comeback im Weltcup gab es für Martin Schmitt, der nach ordentlichen Trainingsflügen im Wettkampf Letzter wurde. Den zweiten Durchgang verpassten auch Bjoern-Einar Romoeren, der in der Qualifikation noch als Zweiter überrascht hatte und Finnlands Hoffnung Janne Happonen. Auch Sebastian Colloredo aus Italien holte keine Weltcuppunkte, obwohl er in den Trainings überzeugt hatte. Colloredo hatte allerdings auch mit widrigen Bedingungen zu kämpfen.
In der Gesamtwertung geht Kofler mit der Maximalausbeute von 200 Punkten in den Wettkampf am Sonntag (13.45 Uhr). Zweiter ist Schlierenzauer mit 120 Zählern.
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