01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Die Siegesserie von Andreas Kofler geht weiter. Beim Springen auf der Großschanze in Lillehammer gewann Kofler in einem kuriosen Wettkampf auch das dritte Einzelspringen der Saison und feierte seinen insgesamt achten Weltcup-Sieg.
Nach dem ersten Durchgang hatte der junge Slowene Jurij Tepes zum ersten Mal in seiner Karriere geführt. Zweiter war Andrea Morassi aus Italien. Doch die beiden waren der Anspannung im Finale dann nicht ganz gewachsen und fielen auf die Plätze acht (Morassi) und neun (Tepes) zurück. Morassi gilt als exzellenter Skiflieger, einmal schaffte er es in seiner Karriere schon aufs Treppchen, in Oberstdorf vor fast fünf Jahren. Damals war er gerade 18 Jahre alt.
Freund mit Nerven aus Stahl - jetzt will er "die Österreicher kitzeln"
Besser lief es bei Kofler - ihm fliegen derzeit die Erfolge mit Leichtigkeit zu, der Österreicher schwebt auf Wolke 7. Er katapultierte sich im Finale noch von Rang fünf mit insgesamt 252 Punkten nach ganz vorne und bleibt damit der einzige Sieger in dieser Saison. "Momentan geht es sich einfach aus. Das ist super, was soll ich noch mehr sagen? Drei Siege in Folge, das ist mir noch nie gelungen", sagte Kofler, der ein Lob für die Deutschen übrig hatte. "Die machen momentan einen guten Job."
Andreas Kofler in der Berkutschi-'Hall of Fame' »
Nerven aus Drahtseilen zeigte am Sonntag Severin Freund. Wegen eines gebrochenen Skis konnte er zunächst nicht springen, durfte dann aber nach dem Weltcupführenden Kofler nach Ende des ersten Durchgangs ran, musste aber auch auf dem Balken noch einmal warten. Dann endlich ging es los und er segelte weit nach unten und reihte sich auf Rang drei ein. Im Finale verbesserte er sich dann sogar noch auf Rang zwei (249,2) und machte damit den deutschen Trainer Werner Schuster froh, der sich nach Richard Freitags Sprung aufs Podest jetzt über das nächste Treppchen freuen durfte.
Bardal: "Fehlender Telemark kostet den Sieg"
"Das war recht hektisch", meinte Freund in seiner gewohnt ruhigen Art. "Mir ist der Ski gebrochen, weil die Werbebande oben am Anlauf hochgefahren ist. Das ist mir natürlich noch nie passiert und wird wohl auch nie wieder passieren", sagte Freund. "Vielleicht war das besser so mit der hektischen Vorbereitung als wenn man seine fünf Punkte im Kopf durchgeht. Ich habe noch nicht die Form aus dem letzten Jahr, aber heute das war ein guter Wettkampf. Jetzt wollen wir die Österreicher mal ein bisschen kitzeln."
Die Ergebnisse von Anders Bardal »
Anders Bardal kam punkgleich mit Freund auf den zweiten Platz und besorgte so das erste Podiums-Ergebnis der Saison für die Norweger. Der 29-Jährige zeigte mit einem grandiosen Flug auf 140,5 Meter im Finale zu was er fähig ist und nahm der in Norwegen aufkeimenden Kritik am neuen Trainer Alexander Stöckl den Wind aus den Segeln. Für Bardal das beste Ergebnis seit seinem 2. Platz in Bischofshofen im Januar 2008. "Es war perfekt, vom Anlauf bis in den Flug, es war wirklich perfekt. Dann wollte ich landen und kam in eine Rotation. Ich konnte keinen Telemark setzen, das hat mich den Sieg gekostet. So etwas sollte mir nicht passieren, aber es passiert eben. Ich kann sehr glücklich sein, es war wundervoll. So ein Ergebnis ist natürlich wichtig für uns", sagte der zufriedene Lokalmatador Bardal.
Zyla feiert bestes Weltcup-Ergebnis
Hinter den Top Drei reihten sich weitere Top-Springer dieser Saison ein: Gregor Schlierenzauer wurde vor Freitag und Thomas Morgenstern Vierter. Piotr Zyla schaffte als Siebter sein bisher bestes Weltcup-Ergebnis und war mit Abstand bester Pole. Auch Andreas Wank wird sich über Rang zehn freuen.
Ammann zeigt sich verbessert
Mit dem besten Sprung seines Wochenendes zeigte Simon Ammann im Finale, dass er auf einem guten Weg ist. Von Rang 25 segelte der unbekümmerte Schweizer noch auf Platz 13 nach vorne. Knapp vor ihm der beste Slowene Robert Kranjec und Tschechiens derzeitiger Vorflieger Roman Koudelka. Daiki Ito aus Japan bewies als 14. aufsteigende Form.
Video-Interview mit FIS Renndirektor Walter Hofer
Bei den Franzosen schaffte im dritten Springen der dritte Athlet des neuen Trainers Matjaz Zupan den Sprung in die Weltcup-Punkte. Nach Nicolas Mayer und Vincent Descombes Sevoie war es diesmal Emmanuel Chedal als 24. Die Franzosen liegen also nach drei Einzelspringen der Saison im Soll.
Evensen fehlt noch die Weltcup-Form
Am Sonntagmorgen war die Qualifikation ohne große Überraschungen über den Bakken gegangen. Nur der Skiflug-Weltrekordler Johan Remen Evensen sucht noch seine Form, der Norweger scheiterte. Wankelmütig auch noch die Sprünge eines Dimitri Vassiliev, der ebenfalls hängen blieb.
Polen enttäuschen mannschaftlich
Die Polen allerdings verloren gleich vier Springer und das passte zu ihrem Auftritt am Sonntag: Denn Kamil Stoch landete im Wettkampf abgeschlagen auf Rang 48 und verpasste nach seinem dritten Platz am Vortag auf der Normalschanze überraschend das Finale. Da war dann Zyla der einzige Adler von Lukasz Kruczek.
In der Weltcup-Gesamtwertung wird es an der Spitze langsam einsam um Kofler. Er geht mit der Maximalausbeute von 300 Punkten in das Super-Wochenende nach Harrachov, wo es zu gleich drei Wettkämpfen kommen wird. Zweiter ist Schlierenzauer (170) vor den beiden Deutschen Freund und Freitag. "Ein möglicher Gesamtweltcupsieg ist für jeden Sportler ein Ziel und natürlich auch bei mir immer ein Thema gewesen. Aber wirklich in diese Richtung zu denken halte ich für verfrüht, da der Weg noch viel zu lange ist. Mein Motto ist einfach weiter Punkte zu sammeln. Die Erfolge geben mir in jedem Fall Ruhe und Sicherheit. Diese innere Ruhe ermöglicht es den Sport mit Freude zu betreiben und die guten Dinge einfach passieren zu lassen", sagte Kofler.
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