01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Was für ein Triumph für Gregor Schlierenzauer. Nicht nur, dass der Österreicher seinen zweiten Sieg im zweiten Tourneespringen feierte, er holte auch seinen insgesamt 38. Tagessieg und zog damit im Alter von zarten 21 Jahren mit dem großen Adam Malysz gleich. Jetzt hat er nur noch Matti Nykänen in der Statistik vor sich.
Sven Hannawald, der bisher als einziger Skispringer in der nunmehr 60-jährigen Geschichte der Vierschanzentournee alle vier Wettkämpfe in einer Austragung gewinnen konnte, muss sich sorgen, dass er bald nicht mehr der einzige ist. Schlierenzauer bleibt nach seinem zweiten Sieg bei der Tournee 2011/12 im Rennen um den Grand Slam und die damit verbundene Prämie von einer Million Schweizer Franken.
Sven Hannawald in der Berkutschi-'Hall of Fame' »
Auf der Olympiaschanze von Garmisch-Partenkirchen siegte Schlierenzauer bei fairen Bedingungen vor 18.000 Zuschauern mit 274,5 Punkten relativ knapp vor seinem Tiroler Landsmann Andreas Kofler, der auf 270,4 Zähler kam. "Unglaublich. Ein super Tag für mich. Es waren nicht die besten Sprünge, aber es ist umso erfreulicher, wenn man damit trotzdem vorne sein kann. Ich habe nicht so sehr auf die Punkte geschaut, der Sprung war nicht so, wie ich ihn haben wollte. Aber jetzt freue ich mich auf ein volles Haus in Innsbruck", sagte er im Hinblick auf sein Heimspringen in Tirol. "Ich freue mich, dass ich bei Halbzeit so gut da stehe, aber taktieren werde ich nicht. Das ist nicht meine Sache", meinte Schlierenzauer Richtung Millionenprämie für den Grand Slam.
Teufelskerl Kofler von zehn auf zwei
Aber was für ein Teufelskerl ist Kofler! Der österreichische Weltcup-Leader sprang im Finale noch von Rang zehn auf den zweiten Platz nach vorne. "Der erste Sprung war ein bisschen kurz am Tisch, die Bedingungen waren dann auch nicht so gut. Das war zu wenig. Im Finale hab ich noch mal einen auspacken können. Ich wusste, dass ich mein Paket zusammen habe. Es ist natürlich super, wenn es dann auch klappt. Das Wichtigste ist, dass ich meine Sprünge runterziehe", sagte er.
Die Schanze in Partenkirchen »
Der 27-jährige Kofler verwies den unglaublich starken Japaner Daiki Ito auf Rang drei. Ito bot in beiden Durchgängen am Sonntag die größte Weite an, hatte aber jeweils Probleme mit der Landung und vergab dadurch den durchaus möglichen Tagessieg. Der 26-Jährige, der noch ohne Weltcup-Sieg ist, landete im Finale erst nach 141,5 Metern und blieb damit nur zwei Meter unter dem Schanzenrekord. Ito liegt in der Tournee-Wertung auf einem fantastischen dritten Rang. "Natürlich möchte ich gewinnen", sagte Ito nach der sechsten Podiumsplatzierung seiner Karriere. "Aber ich hatte Angst zu stürzen im Finale und habe daher auf den Telemark verzichtet", sagte er. Die Österreicher sind außergewöhnlich stark. Ich kann ihnen sicher folgen, aber den Tourneesieg kann ich eher nicht holen. Der Gregor ist sehr stark", meinte Ito auf der anschließenden Pressekonferenz: "Wir haben Weihnachten zu Hause relaxen können, vielleicht macht uns das so gut."
Takeuchi und Stoch nur knapp am Treppchen vorbei
Ein weiterer Japaner zeigte einen grandiosen Wettkampf und erzielte mit Rang vier das mit Abstand beste Resultat seiner Karriere: Taku Takeuchi. Punktgleich Vierter wurde der wieder erstarkte Pole Kamil Stoch. Takeuchi und Stoch verpassten das Treppchen nur um 1,6 Punkte.
Die Ergebnisse von Daiki Ito »
Thomas Morgenstern aus Österreich wurde vor dem besten Deutschen Severin Freund Sechster. Freund hatte nach dem ersten Durchgang noch auf Rang zwei gelegen, zeigte im Finale aber einen Sprung mit kleinen Fehlern. Für die Tschechen holte erneut Roman Koudelka ein Top-Ten-Ergebnis. Anders Bardal als Neunter sprang zwar wieder relativ weit nach vorne, dürfte sich aber aus dem Rennen um den Tourneesieg verabschiedet haben. Simon Ammann wurde nach überstandener Erkrankung Zehnter.
Video-Interview mit FIS Renndirektor Walter Hofer
Slowene Sinkovec so gut wie nie
Nach einem Schritt vorwärts in Oberstdorf ging es in Garmisch-Partenkirchen für die Finnen wieder einen Schritt nach hinten. Nur Anssi Koivuranta holte als 27. einige wenige Weltcup-Punkte. Immerhin mit vier Springern waren die Slowenen im Finale vertreten, da sind sie in der Quantität schon bei den Österreichern angekommen. Der beste Adler von Trainer Goran Janus war der 26-Jährige Jure Sinkovec, der als 14. sein bestes Karriere-Ergebnis erzielte. Der slowenische Vorzeigeflieger Robert Kranjec musste sich diesmal mit Rang 18 zufrieden geben. Damit verabschiedete er sich aus dem Kreis der Tourneefavoriten, bleibt aber im Rennen um einen Top-Ten-Platz.
Interview mit Sloweniens Trainer Goran Janus »
Die vier Routiniers Wolfgang Loitzl, Martin Schmitt, Matti Hautamaeki und Bjoern-Einar Romoeren verloren ihre K.o.-Duelle und waren im Finale nicht mehr dabei. Das gleiche Schicksal ereilte auch mit David Zauner und Manuel Fettner zwei weitere ÖSV-Adler. Der junge Kanadier Mackenzie Boyd-Clowes schaffte es wie der jüngste Teilnehmer im Feld, der Pole Aleksander Zniszczol, und der bulgarische Junioren-Weltmeister Vladimir Zografski, nicht in die Weltcup-Zähler. Schmitt wird auch nicht in Innsbruck und in Bischofshofen starten, für ihn ist die Tournee zu Ende.
Schlierenzauers komfortabler Tournee-Vorsprung
In der Tournee-Wertung ist Schlierenzauer der Konkurrenz schon weit enteilt. Mit 557,8 Punkten hat Kofler (535,6) als Zweiter schon mehr als 20 Punkte Rückstand. Dritter ist Ito (532,3) vor Morgenstern (532,2) und Freund (526,2). Bardal rutschte als Siebter noch hinter Koudelka.
Die meisten Weltcup-Zähler hat weiterhin Kofler auf dem Konto, auch wenn Schlierenzauer ihm langsam auf die Pelle rückt. Noch führt Kofler mit 668 Punkten in dieser Wertung, Schlierenzauer folgt mit 576 vor Bardal (459).
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