Erstellt am: 27.09.2024 09:59
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Die Skispringer werden auch weiterhin nach traditionellen Regeln im V-Stil durch die Luft fliegen und für ihre Sprünge Haltungsnoten von den 5 Punktrichtern erhalten.
Ganz zur Freude von Zuschauern und Athleten.
Bei den Messungen der Athleten-, der Anzüge und des anderen Wettkampfmaterials kommt aber immer öfter High Tech zum Einsatz.
Dank moderner Technologien werden die Messungen genauer, transparenter und es kann während der Wettkämpfe präziser und schneller gemessen werden.
High Tech beim Skispringen im Vormarsch
Bei den Herbstsitzungen der FIS Experten in Zürich wurden diese Woche unter anderem die Verwendungen von NFC Chips in den Sprunganzügen beschlossen.
Hintergrund: Jeder Sprunganzug setzt sich aus mehreren Einzelteilen zusammen, diese Anzüge bzw. die Einzelteile werden ab dem kommenden Winter zum ersten Mal beim Weltcup und allen anderen Großveranstaltungen (Weltmeisterschaften, Olympische Spiele) mit NFC Chips ausgestattet.
Somit ist zum ersten Mal auch eine Limitierung der Anzahl der Anzüge pro Athlet und Saison möglich.
In der Vergangenheit war es jedem Athleten erlaubt eine unbegrenzte Anzahl an Anzügen pro Wochenende und während der Saison zu verwenden.
Über 100 Anzüge könnten so in der Vergangenheit von einem Athleten theoretisch während einer Saison verwendet worden sein.
Athleten kleinerer Nation waren aufgrund limitierten Budgets aber auf eine wesentlich geringere Anzahl der Anzüge reduziert.
FIS Renndirektor Sandro Pertile zufrieden
„Das war den Teams und uns uns schon lange ein ganz wichtiges Anliegen, dass wir es schaffen die Anzahl der Anzüge zu reduzieren. Es geht dabei um Chancengleichheit und natürlich auch um Kostenreduzierung und Nachhaltigkeit. Mit dem Einsatz der Chips ist das jetzt möglich, darüber freuen wir uns sehr natürlich müssen wir mit der neuen Technologie im Wettkampfmodus noch Erfahrung sammeln aber das gehört dazu,“ erklärt FIS Renndirektor Sandro Pertile.
In Zukunft ist jedem Athleten nur noch ein Anzug pro Wettkampf erlaubt, maximal dürfen in der kommenden Saison, je nachdem, wo und wie oft die Athleten starten, zwischen 2 (beispielsweise, wenn ein Athlet nur an einem Event im Winter teilnimmt) und 10 Anzüge (Wenn ein Athlet an allen Weltcups und der WM teilnimmt) verwendet werden.
Hintergrund FIS Skisprung-Komitees
In Zürich trafen sich diese Woche, wie jedes Jahr im Herbst, die Skisprung-Experten der FIS.
Es gibt beim Skispringen 5 Subkomitees (Ausrüstung, Offizielle, Schanzenbau, Jugend) und das übergeordnete Skisprungkomitee. In den Subkomitees werden, basierend auf Vorschlägen der Nationalen Ski Verbände und der FIS neue Strategien, Regeländerungen und Anpassungen etc. diskutiert und, wenn für gut befunden, dem Skisprungkomitee zum Beschluss vorgelegt,
Das Skisprungkomitee entscheidet dann über evtl. Änderungen und legt diese wiederum dem Coordination Board vor, Dieser entscheidet dann endgültig ob der Vorschlag / die Änderung umgesetzt wird..
Jedes FIS Skisprung-Subkomitee und das Skisprung-Komitee setzt sich aus Skisprungexperten der verschiedenen Nationen zusammen und wird von einem Vorsitzenden geleitet.
Vorsitzender im Komitee für Ausrüstung und Entwicklung ist ab diesem Jahr beispielsweise der ehemalige DSV Bundestrainer der Frauen, Andreas Bauer.
Das Skisprungkomitee wird von Finnlands Trainer-Legende Mika Kojonkoski geleitet.
Die anderen Subkomitee-Vorsitzenden sind:
Harald Haim (AUT) Jugend und Kinder
Dr. Ivo Greger (CZE) Offizielle und Regeln
Hans-Martin Renn (GER) Schanzenbau
Mario Stecher (AUT) Kalenderplanung
Erfahrungen aus dem Sommer werden bereits berücksichtigt
Bei der Sitzung im Herbst liegen bereits die ersten Ergebnisse der Tests im Sommer, also aus den Wettkämpfen im Rahmen des FIS Grand Prix vor.
Auch deswegen ist der Grand Prix für die Skispringer besonders wichtig, viele Neuerungen werden im Laufe des Sommers getestet und dann mit Beginn des Winters im Weltcup verwendet.
3D Körperscanner im Skispringen