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Ärger in Oslo nach Kostenexplosion

Erstellt am: 04.09.2009 13:13 / os

In Norwegen ist der Neubau der Sportanlagen am Holmenkollen für die Nordische Ski WM 2011 in Oslo derzeit ein bestimmendes Thema. Denn fast im Wochenrhythmus werden die Kosten für die neuen Anlagen nach oben korrigiert. In den vergangenen Tagen wurde bekannt, dass der Bau etwa 600 Millionen Kronen (knapp 70 Millionen Euro) teurer werden wird als veranschlagt. Die Verantwortlichen rechnen jetzt mit Gesamtkosten von etwa 200 Millionen Euro. Ursprünglich war vorgesehen, dass die Kosten die Summe von 900 Millionen Kronen (etwa 114 Millionen Euro) nicht überschreiten sollten.

Großschanze, HS 134

 

Als Konsequenz aus der Kostenexplosion bei diesem Großprojekt trat Anette Bryn Wiig, die für den Bereich 'Sport und Ernährung' im Osloer Stadtrat zuständig für das Bauprojekt war, von ihrem Amt zurück.

Midtstubakken

 

FIS liegt kein Statement über Verzögerung der Fertigstellung vor

Doch damit nicht genug: nicht nur, dass der Bau ungeheure Summen Geld verschlingt, es ist derzeit auch nicht sichergestellt, dass die neue Großschanze am Holmenkollen bis zum WM-Testlauf am 13./14. März 2010 vollständig fertig gestellt sein wird. Der FIS als Veranstalter der WM liegt bisher noch kein offizielles Statement des Organisationskomitees (OK) von möglichen Verzögerungen vor. Doch noch im September wird das OK bei einem Treffen in der norwegischen Hauptstadt die Fakten auf den Tisch legen müssen. "Die FIS ist in regelmäßigem Kontakt mit dem Oslo 2011 Organisationskomitee und trifft regelmäßig die Schlüsselpersonen", sagte FIS Generalsekretärin Sarah Lewis auf Anfrage.

 

Bis nicht eindeutig geklärt ist, wann die neue Schanze stehen wird, mache sich die FIS keine Gedanken über eventuelle terminliche Veränderungen. "Der Holmenkollen ist eine Ikone des Nordischen Skisports. Der Neubau der Schanze war von vornherein ein massives Projekt mit großen Herausforderungen. Wir sind überzeugt, dass die Schanze ein neues und modernes Symbol des Nordischen Skisports in Oslo sein wird", machte Lewis den Organisatoren Mut.

 

Schanzenbau ist längst ein Politikum

In Norwegen aber ist spätestens seit Bryns Rücktritt der Bau der neuen Schanze zu einem Politikum geworden. Am 14. September wählen die Norweger ein neues Parlament, es ist Wahlkampf. Bryn ist Mitglied der Forschrittspartei. Ihre Kontrahenten, die Sozialdemokraten, nutzen die Verzögerungen bei dem Prestigeprojekt nun in ihrem Sinne. "Sie fragen, wie soll die Fortschrittspartei ein Land führen, wenn sie nicht einmal eine Schanze bauen kann", erklärte ein norwegischer Insider im Gespräch mit berkutschi.com.

 

"Die Kosten drehen sich nicht nur um die Schanze. Es geht um das gesamte Areal. Es werden ja noch weitere, kleine Schanzen gebaut. Sie haben sich bei den Kostenvoranschlägen offenbar blauäugig gezeigt, aber immerhin machen sie es so wie in Einsiedeln, es werden Schanzen der verschiedensten Größen errichtet. Dann hat wenigstens der Nachwuchs etwas davon, wenn es denn schon so teuer wird", sagte der Insider.

 

Mehrere neue Anlagen für den Nachwuchs

Neben der Großschanze mit Hillsize 134 wird bei der WM auch auf einer Normalschanze gesprungen, die komplett neu errichtet wird. Der sogenannte Midtstubakken, eine K-90-Anlage, wird auch im Sommer genutzt werden können. Außerdem entstehen auf dem Holmenkollen noch fünf kleine Schanzen von K 5 bis K 55, die allesamt ganzjährig genutzt werden können und die gezielt der Nachwuchsförderung dienen.

 

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