01 | Hoerl, J. | 285.3 | ||
02 | Paschke, P. | 277.8 | ||
03 | Tschofenig, D. | 273.8 | ||
04 | Kraft, S. | 273.1 | ||
05 | Deschwanden, G. | 259.7 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Daumen hoch für die neuen Ideen der FIS: Aus dem Regeltest in Hinterzarten könnte eine fixe Regel im kommenden Winter werden. Sowohl Springer als auch Trainer und Funktionäre beurteilten den Test im Schwarzwald positiv.
Es geht der FIS um mehr Fairness und weniger Glück bei der Freiluftsportart Skispringen. Eine Attacke auf die Abhängigkeit vom Wind sozusagen. Und so funktioniert die neue Idee: Zum Maßstab für alle werden die Bedingungen, die der erste Springer eines jeden Wettkampfs hat. Wenn nun Springer zwei mehr Aufwind hat als Springer eins, bekommt er nach einer bestimmten Formel einen Punktabzug. Hat er schlechtere Verhältnisse als Springer eins, bekommt er bestimmte Bonuspunkte. "Die persönliche Leistung wird herausgefiltert", erklärte FIS-Renndirektor Walter Hofer.
Hofer: "Feuertaufe gelungen"
Beim FIS-GP auf der Adlerschanze wurde diese Idee getestet und für gut befunden: "Mein Tenor ist, dass die Feuertaufe gelungen ist, wir machen weiter zum Testen um genug Daten zu haben. Es hat sich gezeigt, was wir vorweg schon vermutet haben, dass die Transparenz ein Hauptkriterium sein wird und hier müssen wir die Informationssysteme sicher noch etwas verbessern", sagte Hofer zu Berkutschi.com.
Dem pflichtete der polnische Trainer Lukasz Kruczek bei: "In Bezug auf die Windmesspunkte sind noch Verbesserungen nötig, die Feinabstimmung muss noch gemacht werden", sagte der Coach. Generell stehen die Athleten und Trainer der Neuerung aber sehr aufgeschlossen gegenüber. "Mein Eindruck hat sich bestätigt. Die Leistung des Athleten wird in ein objektiveres Licht gerückt. Es ist gut, den Sommergrandprix zum Testen zu nutzen", befand der Trainer der deutschen Springer, Werner Schuster.
Positiver Eindruck findet sich bestätigt
"Wir müssen uns fragen: "Wollen wir das?" Und dann müssen wir evaluieren. Aber mein vorweg positiver Eindruck hat sich bestätigt", sagte Schuster im Gespräch mit berkutschi.com.
Von den Österreichern gibt es noch keine Aussage bezüglich des Testlaufs. Sie sind der Meinung, dass hinsichtlich der neuen Regelung erst noch Erfahrung gesammelt werden muss, um letztendlich eine objektive Einschätzung abgeben zu können.
Neue Regel wäre auch ein neuer taktischer Ansatz
Der Schweizer Cheftrainer Martin Künzle war ebenfalls angetan: "Die Windunterschiede werden sehr gut ausgeglichen, die Umrechnungsfaktoren stimmen schon ziemlich genau, der Tenor der ersten Trainer-Feedbacks ist sehr positiv". Was ihm zum besseren Verständnis noch fehlt, ist die Einblendung der Windwerte in der Fernsehübertragung.
Als weitere Neuerung erhalten die Trainer zudem die Möglichkeit, einzuschreiten und die Anlauflänge für ihren Schützling zu verändern. Auch dies ist im Wettkampf am Sonntag schon geschehen. So hat beispielsweise Georg Späth nach seinem Kreuzbandriss die knieschonendere Variante gewählt und ist mit geringerem Anlauf gesprungen. Es gibt eine Formel die berechnet, was die Anlauflänge in Metern Wert ist. Somit erhalten die Athleten und Trainer ein zusätzliches taktisches Mittel. Sie können die Anlauflänge bei widrigen Bedingungen verkürzen. Allerdings soll diees Mittel nach dem Willen der Macher nicht inflationär eingesetzt werden.
Auch Athleten sehen Idee als Gewinn
Auch von den Springern gab es übewiegend positive Urteile. "Die neue Regel ist gut. Alle Springer sind zufrieden bisher", sagte beispielsweise Denis Kornilov. "Es war sehr fair hier in Hinterzarten. Jetzt müssen wir schauen, was die nächsten Wettkämpfe so bringen", meinte der Russe, der im Einzelwettkampf auf Platz drei kam.
Tagessieger Simon Ammann hat auch nur lobende Worte für die neuen Ideen der FIS übrig: "Früher gab es ja auch die Haltungsnote und nicht allein die Weite hat über den Sieg entschieden. Außerdem hatte ich im zweiten Durchgang den weitesten Sprung, also war das auch für die Zuschauer nachvollziehbar, dass ich gewonnen habe", argumentierte Ammann im Schweizer Fernsehen.
Es sieht derzeit danach aus, als ob die Idee der FIS sich durchsetzen würde.