01 | Deutschland | 1097.4 | ||
02 | Norwegen | 1075.1 | ||
03 | Österreich | 1065.9 | ||
04 | Slowenien | 1034.8 | ||
05 | Japan | 875.1 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Was war das für ein zäher Wettkampf. Das erste Fliegen von Planica war ein hartes Ringen mit dem Wind, teilweise grenzwertig für die Springer. Böiger Seitenwind und steter Rückenwind machten den Athleten das Leben schwer, am Ende siegte der beste Springer dieser Saison: Gregor Schlierenzauer. Er kämpfte sich auf 203 Meter und gewann mit 196,1 Zählern knapp vor dem Polen Adam Malysz (195) und Dimitri Vassiliev aus Russland (193,6). "Es gibt keinen Grund mehr weiter zu machen, weil das Licht schon diffus wird", sagte FIS-Renndirektor Walter Hofer. Damit stand das Ergebnis nach nur einem Durchgang fest.
Schlierenzauer knackt die 2.000-Punkte-Marke
Für Schlierenzauer war es der 13. Sieg in dieser Saison, damit hat er Janne Ahonen mit seinen zwölf Siegen aus der Saison 2004/05 überholt. Doch so richtig freuen wird sich der Tiroler über diesen Sieg nicht. Seinen Teamkollegen Thomas Morgenstern drückte es wegen des starken Seitenwindes weit nach rechts, er hatte wie die meisten Top-Athleten keine Chance auf eine gute Weite. Schlierenzauer kam mit den widrigen Bedingungen einfach am besten zurecht und ist deswegen auch der verdiente Sieger. "Es hat lange gedauert, ich war aber relativ locker. Es war brutal schwierig von den Bedingungen her, ich bin überglücklich, dass mir so ein guter Sprung gelungen ist", sagte Schlierenzauer, der der erste Springer in der Geschichte des Weltcups ist, der mehr als 2.000 Punkte holt.
Lange Wartepartie für die Athleten
"Man sitzt halt oben im Springerhäuschen und hofft, dass alles gut geht. Man muss Vertrauen haben in die Entscheidung der Jury", meinte Michael Uhrmann. "Wenn es heißt, man kann springen, dann springen wir. Aber wirklich fair ist es nicht, man hofft halt, dass am Ende auch der Beste gewinnt", führte er aus. Die Deutschen wurden bei der Windlotterie böse gerupft. Unter den letzten acht im Ergebnistableau fanden sich gleich vier Deutsche. Der eigentlich als Flieger bekannte Michael Neumayer landete schon nach 109 Metern und wurde sogar Letzter. "Sie hatten schlechte Bedingungen, aber technisch waren die Sprünge auch nicht so gut, dass sie damit angreifen konnten", erklärte DSV-Co-Trainer Christian Winkler. Martin Schmitt wurde als bester Deutscher 21. "Ich habe mich bemüht. Es ist für jeden schwer, hier zu springen. Ich bin der Meinung, wenn man einen Durchgang nicht in einer Stunde durchbekommt, dann sollte man ihn verschieben auf einen Tag, an dem es besser geht. Generell ist die Entscheidung fragwürdig, hier den Wettkampf durchzuziehen", sagte der beste Deutsche.
Österreichs Trainer Alexander Pointner sah das Fliegen am Rande der Legalität. "Das ist schon sehr wechselhaft heute. Es ist gefährlich. Man hofft eben, dass die eigenen Springer gute Flüge erwischen und dass sie Glück mit den Bedingungen haben", sagte der Coach.
Kritik an der Zunft der Trainer
Malysz freute sich, dass er bei einigermaßen guten Bedingungen fliegen durfte. "Es ist schwer, wenn man warten muss. Niemand wartet gerne. Dann muss man auch Glück haben", sagte der 31-Jährige, der zum 76. mal in seiner Karriere auf dem Treppchen landete.
Deutlicher wurde Russlands deutscher Trainer Wolfgang Steiert: "Ich muss den Hut ziehen, dass die Athleten bei so viel Wind überhaupt springen. Bei diesen Verhältnissen zu springen, ist hart an der Grenze. Ich bin etwas enttäuscht, dass es unter den Trainern kaum mehr Zusammenhalt gibt. Jeder denkt an seine Athleten", sagte Steiert. "Man müsste vielleicht mal ein Zeichen setzen. Der sportliche Wert ist sehr zweifelhaft", pflichtete ihm Bundestrainer Werner Schuster bei.
Schlierenzauer auch Skiflug-Gesamtsieger
Einen Einzelwettkampf vor Ende der Saison ist Schlierenzauer auch der Skiflug-Weltcup nicht mehr zu nehmen. An seine 432 Zähler kann der Tagessechste Simon Ammann (310) genausowenig wie der Achte des Freitags, Harri Olli aus Finnland (272), noch herankommen.