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Stoch springt in die Herzen der Fans

Erstellt am: 20.01.2012 20:18 / os

Im Tollhaus Zakopane hat Kamil Stoch mit einer Demonstration seiner Stärke einen hoch emotionalen Heimsieg gefeiert. Der Pole sprang bei zeitweise starkem Schneefall und wechselnden Winden im Finale mit einem Wahnsinnsflug auf 135 Meter direkt in die Herzen der Fans und feierte mit 257,9 Punkten den vierten Weltcupsieg seiner Karriere, den zweiten in seiner Heimat Zakopane.

Kamil Stoch

 

"Ich hatte schon Angst, dass der zweite Durchgang abgebrochen werden würde wegen der Bedingungen. Mein Finalflug war der Hammer. Zakopane ist der wichtigste Wettbewerb für mich. Weil ich nicht so der beste Skiflieger bin, ist das hier mein Hauptziel für den Rest der Saison", erklärte der Triumphator glücklich.

 

Stoch lag nach dem ersten Durchgang auf Rang zwei hinter Severin Freund, der aber weder einen technisch sauberen Flug noch gute Bedingungen erwischte und am Ende Zehnter wurde. Für die Deutschen war das aber zu verkraften, denn Richard Freitag sprang in die Bresche, bestätigte seine tollen Trainingsleistungen und flog mit 251,2 Zählern zum dritten Mal in seiner noch jungen Laufbahn aufs Treppchen.


Freitag: "Sevi ohne Chance - morgen nochmal angreifen"

 

"Ich freue mich, der zweite Sprung war ganz gut, wenn auch die Weite noch nicht ganz stimmte. Es tut einem schon weh, wenn man dann sieht, dass der Sevi im Finale gar keine Chance hat. Wir werden morgen noch einmal voll angreifen", sagte Freitag nach dem zweitbesten Resultat seiner Karriere.

 

Die Ergebnisse von Kamil Stoch »

 

Wie eng Glück und Pech im Skispringen beieinander liegen, zeigte das Beispiel von Andreas Kofler. Im ersten Durchgang hatte er Rückenwind und bei starkem Schneefall kaum eine Chance auf eine Top-Weite. Rang 14 nach dem ersten Sprung. Im Finale dann katapultierte er sich mit einem aggressiven Kraftakt bei guten Bedingungen auf 130 Meter und kletterte mit 238,7 Zählern noch auf Platz drei nach vorne. Kofler ist der Wahnsinn. "Das war heute fast irregulär. Aber ich bin mit meiner Performance ganz zufrieden", meinte er nach seiner Aufholjagd.

Richard Freitag

 

Slowenen mannschaftlich so stark wie nie

 

Die Slowenen feierten ein absolut grandioses Teamergebnis: Peter Prevc verpasste das erste Weltcup-Podest seiner Karriere nur um 2,7 Punkte und wurde Vierter vor seinem Mannschaftskollegen Robert Kranjec. Jurij Tepes als Achter und Jernej Damjan auf Rang elf komplettierten das Top-Resultat der Springer von Trainer Goran Janus.

 

Finnen endlich mal wieder vorne dabei

 

Auch die Finnen hatten endlich einen Grund zu feiern: Janne Happonen wurde sehr guter Siebter, Anssi Kouvuranta unter den Augen von Trainer Ari-Pekka Nikkola 13. Auch für die Tschechen gab es vor weit über 10.000 enthusiastischen Fans ein gutes Resultat: Roman Koudelka wurde Sechster, Lukas Hlava 12.

 

Die Wielka-Krokiew-Anlage in Zakopane »

 

Den Besten des Weltcups war das Glück im ersten Durchgang wenig hold. Als die Top-Athleten oben warteten, verstärkte sich der Schneefall und die Anlaufgeschwindigkeit für Thomas Morgenstern, Gregor Schlierenzauer, Kofler aber auch Anders Bardal ging zurück.

 

Morgenstern gestürzt - unverletzt

 

Morgenstern vesuchte zwar noch, den Sprung so weit wie möglich zu ziehen, war dann aber für die Landung nicht mehr gut genug vorbereitet und stürzte. Der Kärntner blieb aber unverletzt. "Es war sehr schwer zu erkennen, wo ich zu landen hatte. Dann ist alles sehr schnell gegangen und ich lag im Schnee. Ich habe ein bisschen kalte Finger, aber sonst ist nichts passiert", sagte er nach seinem Crash. Schlierenzauer lag nach dem ersten Durchgang immerhin auf Rang 12, hatte im Finale aber weder einen guten Versuch noch gute Bedingungen und wurde nur 18.

 

Video-Interview mit FIS Renndirektor Walter Hofer

 

Bardal hatte im ersten Durchgang keine Chance, verpasste das Finale und konnte somit im Kampf um die Führung in der Weltcup-Gesamtwertung keinen Boden auf die Österreicher gut machen. Auch Denis Kornilov aus Russland, der Deutsche Michael Neumayer oder ÖSV-Adler Martin Koch waren im Finale nur Zaungäste. Für die Norweger war der Freitag zum Vergessen. Rune Velta als 14. war ihr bester Athlet.

 

Zniszczol mit besten Karriere-Resultat

 

Den besten Wettkampf seiner Karriere bot der erst 17-jährige Alexander Zniszczol aus dem jungen polnischen Team, der als 9. arrivierte Athleten wie Simon Ammann (15.) oder Wolfgang Loitzl (19.) schlug.

 

In der Weltcup-Gesamtwertung baute Kofler seine Führung durch das 'Stockerl' wieder aus. Er hat nun 855 Zähler auf dem Konto und damit fast 100 Punkte mehr als Schlierenzauer (766). Bardal hat als Dritter 749 Zähler. Am Samstag geht die Weltcup-Party in Zakopane um 16.30 Uhr weiter.

 

Komplettes Ergebnis als pdf-Datei

 

Statistiken

Weitester Sprung
135.0m
Stoch, Kamil (POL)
Kürzester Sprung
98.0m
Chedal, Emmanuel (FRA)
Durchschnittliche Weite
116.5m
Sprünge über K-Punkt
12.5%
Anzahl Nationen
12
Anzahl Nationen in den Top 10
6
Beste Nation in den Top 30
5
Österreich
Deutschland
Slowenien
Für Stoch, Kamil ist es der erste Sieg seit
03.10.11
Klingenthal
Für Polen ist es der erste Sieg seit
03.10.11
Stoch, Kamil (POL) Klingenthal