Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Nutzererlebnis zu bieten und Social Media einzubinden. Privacy Policy

Berkutschi Premium Partners

Nach dem Winter ist vor dem Winter

Erstellt am: 11.04.2022 06:53 / hn

Kaum ist die Saison der Skispringer vorbei, beginnt die Vorbereitung der kommenden Wettkämpfe im Sommer (Grand Prix) und der Wintersaison 2022/2023.
In Zürich traf sich am Samstag das Sub-Komittee der FIS Skispringer für Ausrüstung und Entwicklung. Das Meeting fand Hybrid, also für einige Teilnehmer vor Ort - weitere waren per online Konferenz zugeschaltet - statt. 

Auf der Tagesordnung standen die Diskussionen und Entscheidungen über mehrere Regelanpassungen in Sachen Wettkampfausrüstung der Athlet/innen und auch kleinere Anpassungen des Regelwerks an sich. 
Die am Samstag getroffenen Entscheidungen des Sub-Komittees werden nun noch, den Entscheidungen vom Samstag entsprechend, formuliert und dann dem Skisprung-Komittee für dessen Sitzung im Mai als Vorschläge vorgelegt.
Bei der Sitzung im Mai können die Vorschläge dann - vorausgesetzt das Komitee stimmt den Vorschlägen zu - in das Skisprung-Regelwerk für die Zukunft einfliessen.

Unter anderem wurde die Regel, die die Montage der Sicherheitsbindung auf den Skiern beschreibt, präzisiert. Als Folge dieser Präzision darf nun eine, im vergangenen Winter zum Einsatz gekommene, Sicherheitsbindung nicht mehr verwendet werden. Über die betroffene Bindung hatte es im vergangenen Winter zahlreiche Diskussionen gegeben. Grund für die Regelanpassung waren Sicherheitsbedenken der Expertenkommission.

Auch zum Thema Sprungschuhe gab es für die Expertenkommission reichlich Gesprächsstoff. Hier hatte es im vergangenen Winter wegen Schuhmodifikationen teils hitzige Diskussionen und auch Disqualifikationen gegeben. Im Fall der Schuhe wurde das Regelwerk ebenfalls präzisiert und es wurde eine Arbeitsgruppe, bestehend aus FIS-Experten, Schuh-Herstellern sowie dem Athletenvertreter Jernej Damjan (SLO) und dem polnischen SubKomitee-Mitglied Lukasz Kruczeck ins Leben gerufen. Die Arbeitsgruppe trifft sich am 13.April und wird das Thema nochmals aufarbeiten und einen finalen Vorschlag formulieren.

Ähnlich wie bei den Schuhen wurde auch für das Thema Skispitze bzw. deren Form eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen die sich am 26.4. treffen, und dann einen finalen Vorschlag für das Skisprung-Komitee erarbeiten wird.

Eine Änderung bzw. Anpassung soll es bei der Wind-Gate Kompensation geben. Für die 2009 eingeführte, und inzwischen nicht mehr wegzudenkende Wind-Gate Regel war bereits 2013 der Kompensation-Faktor für Rückenwind um 21% angepasst worden, nun soll eine weitere Anpassung auf 50% erfolgen.
„Das ist durch verschiedene Einflussfaktoren beim Material, höherer Geschwindigkeiten und eine andere Sprungtechnik erforderlich um die Ausgleichspunkte näher an die Realität zu bringen“ erklärte Borek Sedlak, der das Projekt in den vergangenen Monaten geleitet hatte.“Bei Rückenwind bekommen die Athleten also mehr Punkte gutgeschrieben, das wird die Fairness auch bei schwierigen Bedingungen erhöhen“.
Der erhöhte Faktor wird nun, wie einige andere Änderungen, zunächst im Rahmen der Grand Prix Wettkämpfe im Sommer 2022 getestet und dann gegebenenfalls für den kommenden Winter übernommen.

Ausserdem wurden weitere Punkte angesprochen, so könnten in absehbarer Zukunft die Themen Limitierung der Sprunganzüge (Anzahl der Anzüge pro Athlet und Saison) und eine Verlagerung der Materialkontrolle Themen für das Subkomitee werden, allerdings erst im Frühjahr 2023.

„Es war eine intensive und gute Sitzung“ zeigte sich FIS Renndirektor Sandro Pertile mit dem Ergebnis von Zürich zufrieden. „Wir haben mit den heutigen Ergebnissen die Weichen für die Zukunft gestellt“ so Pertile. 

 

Neueste Nachrichten