01 | Deutschland | 1097.4 | ||
02 | Norwegen | 1075.1 | ||
03 | Österreich | 1065.9 | ||
04 | Slowenien | 1034.8 | ||
05 | Japan | 875.1 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Drama in zwei Akten am späten Samstag Abend in Pyeongchang. Knapp zweieinhalb Stunden dauerte der erste Wettkampf der Skispringer bei dem am Ende Andreas Wellinger mit Schanzenrekord (113,5 Meter) im zweiten Durchgang das goldene Ende für sich hatte.
Nach dem ersten Durchgang hatte Wellinger noch auf Platz 5 gelegen. Immer wieder musste der Wettkampf unterbrochen werden, immer wieder wurde die Anlauflänge verändert, immer wieder mussten die Athleten bei gefühlten -20° minutenlang vor ihrem Sprung warten. Wellinger behielt in der Kältekammer von Pyeongchang die Nerven, zeigte einen Top-Sprung im Finale und hatte am Ende das nötige Quentchen Glück. So werden Olympiasieger gemacht.
"Ich kann es immer noch nicht fassen, dass wird noch ein paar Stunden oder Tage dauern, Beim zweiten Sprung habe ich gemerkt dass es weit geht und dass es bis zum zweiten Platz knapp ist. Das es an so einem Tag funktioniert ist ganz viel Arbeit. Ich habe gewusst ich kann es schaffen, aber das es sich jetzt ausgeht ist mit Worten nicht zu beschreiben. Jetzt freue mich auf ein Weißbier und morgen dann auf die Medaille“ so der überwältige Wellinger nach der Entscheidung.
Den beiden Norwegern Forfang und Johansson gelang bereits bei ihrer Olympischen Premiere der große Erfolg der so vielen Athleten verwehrt bleibt. Der zweitplatzierte Forfang erklärte: "Ich habe jetzt so viele Emotionen in mir, es ist schwer das in Worte zu fassen. Diese Medaille bedeutet mir so viel weil diese Olympischen Spiele schon seit vielen Jahren mein Ziel waren. Meine Heimatstadt Tromsoe hat gegen PyeongChang um die Spiele 2018 gekämpft, dass ich jetzt hier eine Medaille gewinne ist verrückt".
"Ich fühle mich jetzt richtig, richtig gut. Es ist fantastsich eine Bronzemedaille mit nach Hause nehmen zu können. Das bedeutet alles für mich, dafür habe ich gearbeitet seit ich ein kleines Kind war. Die Bedingungen waren schwierig, aber die Jury hat einen guten Job gemacht. Sie waren geduldig und haben es so gut gemacht wie sie können“, erklärte Johansson.
Schön war dieser Wettkampf von der Normalschanze am Samstag nicht, unglaublich spannend wurde es am Ende dann aber doch. 104,5 und 113,5 Meter (259,3 Punkte) erreichte Wellinger und sicherte sich damit den klaren Sieg vor Forfang (106 und 109,5 Meter / 250,9 Punkte) und dessen Landsmann Johansson (100,5 und 113,5 Meter / 249,7 Punkte).
Neben Tagessieger Wellinger lieferten auch Markus Eisenbichler, Richard Freitag und Karl Geiger auf den Plätzen 8, 9 und 10 ein Top-Ergebnis ab. Die deutschen Skispringer dürfen sich auf die Schulter klopfen. Was Martin Schmitt und Sven Hannawald in ihrer Karriere nicht gelungen war, hat Andreas Wellinger nun erreicht. Wellingers Goldmedaille ist der erste Einzelsieg bei Olympischen Spielen für einen deutschen Skispringer seit Jens Weißflog 1994 in Lillehammer.
Denkbar unglücklich verlief der Wettkampf dagegen für das favorisierte Team aus Polen. Bereits im ersten Durchgang erwischte es Dawid Kubacki. Kubacki, der als Medaillenkandidat gehandelt worden war, hatte trotz eines guten Sprunges keine Chance und erreichte den zweiten Durchgang nicht. Dann folgten Kamil Stoch und Stefan Hula, der nach Durchgang 1 in Führung gelegen hatte. Am Ende mussten die beiden mit den undankbaren Plätzen 4 und 5 zufrieden sein.
Simon Ammann, Peter Prevc und Stefan Kraft landeten auf den Plätzen 11,12 und 13. Stark auch das Ergebnis des Bulgaren Vladimir Zografski auf Platz 14 und Kevin Bickner (USA) auf Platz 18.
Für die Herren gehen die Olympischen Spiele am Mittwoch (20:00 Uhr, 12:00 MEZ) mit dem Training auf der HS 140 Großschanze weiter.