01 | Hoerl, J. | 310.5 | ||
02 | Tschofenig, D. | 304.0 | ||
03 | Deschwanden, G. | 298.7 | ||
04 | Wellinger, A. | 291.5 | ||
05 | Geiger, K. | 291.1 | ||
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Stefan Kraft war in einem spannenden Finale auf der Normalschanze bei den WM in Lahti am Ende der Glückliche: Mit dem Total von 270,8 Punkten und Weiten von 99,5 und 98 m siegte er vor den beiden Deutschen Andreas Wellinger 268,7 (96,5/100) und Markus Eisenbichler 263,6 (95/100,5). Der Weltcup-Führende und Schanzenrekordhalter Kamil Stoch (POL) verpasste das Podest als Vierter nur um 1,1 Punkte.
An den letzten Weltmeisterschaften vor zwei Jahren in Falun (SWE) hatte Stefan Kraft hinter Rune Velta (NOR), der im letzten Herbst zurücktrat, und Severin Freund (GER), rekonvaleszent nach Kreuzbandriss, den dritten Platz belegt. Nun gelang dem Zweiten des Weltcup-Zwischenklassements auf der wegen des relativ alten Profils nicht leicht zu springenden Normalschanze von Lahti der grosse Wurf und er holte für Österreich die erste Medaille an diesen Titelkämpfen − und gleich die Goldene. „Das ist einfach genial, das hätte ich mir nie erträumen können“, freute sich der 23-jährige Salzburger riesig. Mit seinem Triumph trat er in die Spuren von Thomas Morgenstern, der 2011 der letzte österreichische Weltmeister auf der Normalschanze war, und vor allem seines Trainers Heinz Kuttin, der 1991 im Val di Fiemme auf dem kleinen Bakken Gold geholt hatte. „Das waren andere Zeiten“, schwächte Kuttin seine damalige Leistung ab, und lobte seinen Schützling: „Ich bin glücklich, dass ihm der ganz grosse Wurf gelungen ist. Das war ein famoses Finale, auch wegen der beiden Deutschen, die beide 100-m-Sprünge zeigten.“
Eisenbichler überraschte
Als Markus Eisenbichler, der im Training dominiert und die Qualifikation ausgelassen hatte, als sechstletzter Springer zum Finaldurchgang in die Spur ging, wurde das finale Feuerwerk so richtig gezündet. Der eigentlich eher als Flieger bekannte 25-jährige Bayer setzte bei 100,5 m, der grössten Weite des Tages, auf und übernahm damit die Leaderposition. Diese behielt er, bis sein Teamkollege Andreas Wellinger als Zweitletzter in die Spur ging und seinen Sprung genau bei der Hill-Size von 100 m aufsetzte. Damit war Stefan Kraft, der aus dem ersten Durchgang 4,3 Punkte Vorsprung hatte, gefordert. "Ich habe auf der grossen Leinwand den Sprung von Wellinger gesehen“, sagte der Österreicher nach seinem weltmeisterlichen Sprung auf 98 m mit fünfmal der Haltungsnote 19,0. Damit konnte er Wellinger, der in den letzten sieben Weltcup-Springen immer auf dem Podest gestanden hatte, am Ende um 2,1 Punkte distanzieren. „Ich habe mich auf meine Sachen konzentriert“, sagte Wellinger zu seinem Finalsprung. „Ich wollte einen guten zweiten Sprung machen, und habe einfach das gemacht, was ich kann“, sagte Eisenbichler, der in dieser Saison im Weltcup seine ersten Podestplatz überhaupt auf dieser Stufe erreicht hatte, als Dritter beim zweiten Bewerb in Lillehammer. „Das ist einfach genial, das mir der zweite Podestplatz in meinem Leben hier an den WM gelang“, sagte er überglücklich. „Es ist einfach überwältigend. Ich hätte nie gedacht, dass es eine Medaille wird.“
Vier Österreicher-Trainer in den Top Ten
„Das war ein Super-Wettkampf von meinen Jungs“, sagte der deutsche Bundestrainer Werner Schuster, der mit Richard Freitag (9.) noch einen dritten Athleten in die Top Ten brachte; als 13. ist der Vierte im Bunde, Stephan Leyhe nicht weit daneben. Schuster ist einer von vier österreichischen Trainern, die Athleten in den Top Ten haben. Neben ihm sind Weltmeister-Trainer Heinz Kuttin, der neben dem Goldjungen Kraft mit Michael Hayböck, der im Finale vom dritten auf den sechsten Platz zurückfiel, auch einen zweiten Mann unter den besten Zehn hat. Neben den Medaillen landete der polnische Trainer Stefan Horngacher, der sich mit „Leder“ begnügen musste. Weltcup-Leader Kamil Stoch geriet der erste Sprung (96,5 m) nicht ganz nach Wunsch, so konnte der Vierschanzen-Tourneesieger trotz einer Weite von 99 m nicht mehr ganz in die Medaillenränge vordringen. „Das war sicher nicht mein bester Wettkampf“, sagte der leicht enttäuschte Stoch nach dem Wettkampf. „Aber es war ein Springen auf sehr hohem Niveau bei fairen Bedingungen und einer hervorragenden Stimmung. Es war schwierig ein gutes Resultat zu machen.“ Als zweitbester im polnischen Team wurde Macej Kot Fünfter. „Für mich ist diese Platzierung gut, obschon ich eigentlich eine Medaille wollte“, sagte Kot. Auf Rang vier der „Trainer-Ergebnisliste“ landete Alex Stöckl, dessen bester Mann, Johann André Forfang den 7. Platz belegte.
Peter Prevc nur Elfter
Trotz Aufwärtstrend in den letzten Springen kam der letztjährige Saisondominator Peter Prevc, der WM-Dritte von 2013, nur auf den 11. Platz. Der Slowene, der in Sapporo beim ersten Wettkampf gesiegt hatte, war damit der Beste seines Teams. Sein jüngerer Bruder Domen, der Vierte des Weltcup-Zwischenklassements, verpasste als 34. gar den Finaldurchgang. Drei Grosse, die auf dem kleinen Bakken auch schon WM-Medaillen gewonnen hatten, mussten sich mit hinteren Positionen begnügen. Als 21. war der Doppel-Doppel-Olympiasieger Simon Ammann, der an den WM Silber (2007) und Bronze (2009) gewonnen hatte, noch der Beste. Allerdings war er im Schweizer Team, das etwas überraschend alle vier Springer in den Wettkampf gebracht hatte, nur die Nummer 2: Kilian Peier zeigte als 18. eine Leistung, die ihm zuletzt im Sommer-Grand-Prix gelungen war. Auf Rang 24 kam der Weltcup-Rekordsieger Gregor Schlierenzauer (AUT). Der WM-Zweite von 2009 und 2013 befindet sich nach einer Knieverletzung aber wieder im Aufwärtstrend. Und last but not least ist Janne Ahonen zu erwähnen: Der 39-Jährige, der 2005 WM-Dritter geworden war, belegte Rang 25 und war damit vor seinem 13 Jahre jüngeren Klubkollegen Ville Larinto vor heimischer Kulisse der beste Finne.