01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
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So langsam muss sich Matti Nykänen Sorgen um seinen Rekord machen. 46 Mal gewann der legendäre Finne ein Weltcup-Skispringen. Doch bei der Olympia-Generalprobe für die Spiele 2014 in Sochi schaffte Österreichs Gregor Schlierenzauer den Sieg - es war sein 42. Der Tiroler wird es im Hinblick auf Olympia mit großer Genugtuung zur Kenntnis nehmen, dass er auf der Schanze in Russland bestens zurechtkommt. Olympiagold im Einzel fehlt ihm ja noch.
Schlierenzauer triumphierte mit 270,7 Punkten recht deutlich vor dem Deutschen Severin Freund (265,4). "Ich fühle mich älter, wenn ich daran denke, dass ich 42 Weltcups gewonnen habe. Der Gedanke an Nykänens Rekord ist eine gute Motivation für mich. Die Schanze hier ist sehr interessant, es ist natürlich gut, diese Erfahrung hier vor Olympia zu machen", befand der Tagessieger.
"Das ist eine Schanze mit eigenem Charakter. Das finde ich immer ganz spannend. Der Finalsprung war vom Tisch der beste hier. Die Landung war angesichts der Weite auch okay", sagte Freund, der sein Gelbes Trikot mit 295 Punkten knapp vor Schlierenzauer (282) verteidigte. Die beiden haben sich vor dem Rest des Feldes schon ein wenig abgesetzt.
Als Dritter schaffte es Andreas Kofler (264,8) aufs Podest. Damit ging der deutsch-österreichische Zweikampf in eine neue Runde. Auch Rang vier holte sich ein Rot-Weiß-Roter: Thomas Morgenstern wurde vor Anders Bardal aus Norwegen und dem nächsten Deutschen Richard Freitag Vierter. "Ich bin erstaunt über die Anlage. Ich glaube, die Russen sind ganz vorne, wenn es ums Bauen geht. Mein Saisonstart war nicht toll, aber langsam komme ich an", sagte Kofler.
Zur Freude seines Trainers Goran Janus kam Sloweniens Jaka Hvala auf Rang sieben vor dem deutschen Routinier Michael Neumayer. Der Italiener Sebastian Colloredo (9.) distanzierte den besten Japaner, Reruhi Shimizu, auf Rang zehn. Unweit seiner bulgarischen Heimat flog Vladimir Zografski auf Rang 15, sein bisher bestes Saisonergebnis. Simon Ammann wird sich steigern müssen, will er in Sochi seine fünfte Goldmedaille bei Olympia gewinnen - diesmal reichte es zu Rang 17 für den Schweizer.
Springer weitgehend einig: Die Schanze ist gut
Es war ein schön anzuschauendes Springen auf der riesigen Baustelle in der Nähe der russisch-georgischen Grenze. Das Wetter spielte einigermaßen mit, es war nicht zu windig, die Temperaturen lagen bei etwa fünf Grad. Generell kommt das RusSki Gorki Ski Jumping Center bei den Springern gut an. "Das ist brutal, was das hier für eine riesige Baustelle ist. Aber wenn alles fertig ist, wird das hier gigantisch sein", meinte DSV-Adler Neumayer. Auch Bardal äußerte sich begeistert über das Schanzenzentrum, das etwa 50 Kilometer abseits von Sochi auf knapp 500 Metern Meereshöhe liegt.
Allerdings hatte auf der nagelneuen Anlage, auf der es im kommenden Winter um die begehrten Olympia-Medaillen geht, noch so mancher Athlet leichte Anpassungsschwierigkeiten. Wolfgang Loitzl verfehlte das Finale, auch Martin Koch, der allerdings eher die ganz großen Anlagen mag. Überraschender schon das Aus von Anders Jacobsen, der im Gesamt-Weltcup unter den Top Ten rangierte.
Sieben Deutsche holen Punkte - fünf unter den besten Elf
Auch der Tscheche Roman Koudelka und Jurij Tepes aus Slowenien haben schon bessere Tagen gesehen. Für Lokalmatador Dimitri Vassiliev, der in Kuusamo noch auf dem Treppchen gelandet war, gab es in Sochi auch nur einen Sprung. Sicher hat sich der 32-Jährige sein erstes Heimspiel im Weltcup anders vorgestellt.
Dafür zeigten aber seine Landsleute Denis Kornilov (14.) und Alexey Romashov (27.) ein gutes Heim-Debüt: Es gab Weltcup-Punkte für die beiden. Freund sieht die Russen auf einem guten Weg: "Ich glaube, sie werden hier nächstes Jahr auf einem guten Niveau springen."
Aber wie stark sind die Deutschen? Mit sieben Athleten ins Finale, der junge Unterbau mit Karl Geiger (29.), Danny Queck (19.) und Andreas Wellinger (11.) funktioniert bestens und die Arrivierten sind ohnehin vorne dabei. Fünf Deutsche unter den ersten Elf - die DSV-Adler kommen super auf der Olympia-Schanze zurecht, sie werden Sochi mit einem sehr guten Gefühl und tollen Erinnerungen verlassen.
Einen Funken Hoffnung gibt es bei den Finnen, bei denen Ville Larinto (24.) seine ersten Punkte in diesem Winter einfuhr. Auch Lauri Asikainen (26.) kam in die Weltcup-Zähler, ein leicht versöhnlicher Tag für die gebeutelten Finnen.
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