01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
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Noch erholen sich die Springer zu Hause bei ihren Familien oder tüfteln am Material. Doch die 57. Vierschanzentournee steht unmittelbar vor der Tür. Wie in jedem Jahr stellt sich auch diesmal wieder die Frage nach den großen Favoriten und ob es einem Springer gelingen wird, alle vier Wettkämpfe zu gewinnen.
Der einzige Athlet, der das in den bisherigen 56 Austragungen geschafft hat, ist Sven Hannawald. Und der glaubt, dass er auch nach dem 6. Januar 2009 der einzige sein wird. "Schlierenzauer und Ammann werden sich in ihrem Zweikampf aufreiben", sagte der 34-Jährige in einem Interview. Und darin liegt nach seiner Ansicht genau die Chance für die Konkurrenz. "Martin kann bei der Tournee gewinnen, ich wünsche es ihm von ganzem Herzen. Martin hat weitergemacht, und es ist genial, was er leistet. Hut ab", sagte Hannawald, der auch die Norweger auf dem Zettel hat.
Psychologische Muster
Doch in erster Linie wird sich die Konkurrenz an Gregor Schlierenzauer und Simon Ammann messen müssen. Ammann hat schon vier Saisonsiege auf dem Konto, Schlierenzauer zwei. Die beiden bildeten in der ersten Saisonphase die Chefetage des Skispringens. Und beide fahren optimistisch nach Oberstdorf. "Es war wichtig, vor der Tournee noch einmal gewonnen zu haben. Ich habe gezeigt, dass ich Ammann jederzeit schlagen kann", betonte der Österreicher Schlierenzauer. Doch Ammann sieht genau in der Niederlage von Engelberg sein großes Plus. "Es ist gut, da einmal verloren zu haben, sonst hätte ich geglaubt, ich gewinne eh überall." So baut sich jeder sein psychologisches Muster, das ihm weiterhilft.
Es gibt aber nicht nur Schlierenzauer und Ammann, die bei der Tournee gewinnen können. Die Österreicher haben mit Wolfgang Loitzl ein weiteres ganz heißes Eisen im Feuer. Der Drittplatzierte des Gesamtweltcups ist immer schon schön und elegant gesprungen, doch in diesem Jahr springt er auch weit. Loitzl ist der erfahrenste im österreichischen Team. Doch er hat in 220 Weltcupseinsätzen noch nie gewonnen. Insofern wäre er schon so etwas wie ein Überraschungssieger.
Schmitt gefällt Außenseiterrolle
Das wäre auch Martin Schmitt. Nach endloser Durststrecke scheint der Schwarzwälder wieder ganz oben angekommen zu sein. Nicht wenige trauen ihm den großen Wurf zu, er selbst stapelt aber tief. "Ziel ist es erst einmal, wieder auf das Podest zu kommen. Dann möchte ich auch wieder einmal gewinnen", formulierte er vorsichtig. Dennoch passt ihm die Außenseiterrolle prima. Sollten Schlierenzauer und Ammann Schwächen zeigen, will er da sein. Motivation genug ist da, schließlich fehlt ihm in seiner Titelsammlung nur noch der Sieg bei der Vierschanzentournee.
Den will Ammann unbedingt, denn es gibt erst sieben Springer, die Weltmeister, Olympiasieger und Tourneesieger waren. "Diese Zahl möchte ich auf acht erhöhen", sagte der Schweizer. Er wäre der erste Eidgenosse überhaupt, der die Tournee gewinnen konnte. Bisher stehen lediglich zwei zweite Plätze von Walter Steiner und ein Dritter von Ammann vor zwei Jahren zu Buche.
Drei hungrige Finnen
Im vergangenen Jahr siegte mit Janne Ahonen ein Finne. Der fünfmalige Tourneesieger springt nicht mehr, doch in seinem Schatten ist starker Nachwuchs entstanden. Mit Ville Larinto, Kalle Keituri und Harri Olli verfügen die Finnen über drei hungrige Draufgänger, die nichts zu verlieren haben. Inwiefern die Norweger eine Rolle spielen werden bei der Vergabe des Sieges, ist schwer einzuschätzen. Anders Bardal, Anders Jacobsen, Tom Hilde und Johan Remen Evensen haben allesamt schon Top-Platzierungen ersprungen, doch ihnen fehlt die Stabilität, um den Tourneesieg zu holen. Da kommt schon eher Thomas Morgenstern in Frage, der zwar bisher nicht um die Siege mitgesprungen ist, aber konstant stark war. Vielleicht holt Morgi bei der 57. Tournee zum großen Schlag aus und holt sich den Subaru Forester, den es für die Sieger gibt.
Eine Statistenrolle wird wohl Adam Malysz einnehmen. Der Vorjahresvierte ist außer Form, genau wie seine polnischen Teamkollegen. Er tüftelt viel am Material, wirkte aber vor Weihnachten ratlos. Es ist schwer vorstellbar, dass Malysz über die Weihnachtstage seine Form wieder finden wird. Doch Wunder gibt es immer wieder und deshalb blicken wir gespannt auf die Qualifikation von Oberstdorf am 28. Dezember.