01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
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Simon Ammann reist als Weltcupführender zu seinem Heimspiel in Engelberg. Dort hat in der vergangenen Saison mit Andreas Küttel zum ersten Mal ein Eidgenosse gewonnen und in diesem Jahr will Ammann es seinem Teamkollegen gleichtun und im Anschluss als 'Mann in Gelb' und Topfavorit zur Vierschanzentournee fahren.
'Krieg' zwischen Österreich und Schweiz ausgebrochen
Doch vor allem die Österreicher wollen Ammann in die Suppe spucken. Zwischen den beiden Nationen ist ein regelrechter Krieg ausgebrochen, nachdem Ammann in Pragelato bei der Landung in den Schnee gegriffen hatte, dies aber erst nach dem Wettkampf zugab. Die Punktrichter hatten den Fehler, der ihn womöglich den Sieg gekostet hätte, im Piemonter Nebel nicht gesehen. ORF-Kommentator Armin Kogler nannte Ammann daraufhin einen Bankräuber. "Das ist vergleichbar mit einem Bankräuber, der seine Tat nur zugibt, wenn ihn die Polizei inflagranti erwischt", schreibt er in der 'Tiroler Zeitung'. In der Schweiz ist man natürlich empört, wenn einer der Nationalhelden so beleidigt wird.
Cheftrainer Alexander Pointner nannte Gregor Schlierenzauer in Pragelato den "moralischen Sieger. Wir fordern in Zukunft den Videobeweis in der Landungszone", sagte er. Damit wird er aber ungehört bleiben. Dennoch wollen die Österreicher auf der Titlis-Schanze abräumen. Pointner nannte den Bakken sogar eine "Österreicher-Schanze", nachdem Schlierenzauer 2006 und Thomas Morgenstern 2007 hier triumphierten. "Wir fühlen uns hier immer sehr wohl, außerdem ist für Ammann der Heimvorteil nicht so groß, weil Engelberg normalerweise nicht als Trainingsschanze genutzt wird", betonte Pointner.
Ammanns erste 'Stockerl'-Platzierung war in Engelberg 2001
Ammann hat in Engelberg noch nie gewonnen, vor ziemlich genau sieben Jahren allerdings stieg der 27-Jährige in Engelberg zum ersten Mal in seiner Karriere aufs Treppchen. Damals gab es Platz zwei hinter Adam Malysz zu feiern.
Feiern wollen auch die Deutschen und ihren Aufwärtstrend aus Pragelato fortsetzen. Insbesondere Martin Schmitt freut sich auf das vorweihnachtliche Springen in der Schweiz, obwohl in Engelberg meist Rückenwindbedingungen herrschen. "Damit komme ich in diesem Winter bisher besser zurecht als in den vergangenen Jahren", erklärte er. Sein Trainer Werner Schuster, der in Deutschland viel gelobt wird und sogar schon von DSV-Generalsekretär Thomas Pfüller mit Reinhard Heß verglichen wurde, setzt Stephan Hocke erstmals im Weltcup ein. Der Thüringer, der 2001 seinen ersten und einzigen Weltcupsieg in Engelberg feierte, darf sich nach vier Siegen im COC mit den Weltbesten messen. "Wir wollen den Schwung aus Pragelato mit den Top-Ten-Ergebnissen der Arrivierten und den Punkterängen unserer jungen Athleten mit nach Engelberg nehmen", sagte Schuster.
Polen sind wieder dabei
Die Polen um Malysz werden in Engelberg wieder in das Geschehen eingreifen und versuchen, nach ihrem schlechten Saisonstart Weltcuppunkte zu sammeln.
Engelberg selbst ist bereit für die Ammann-Festspiele. Dank der Siegesserie ihres Landsmanns Ammann sind die Tickets so gefragt wie nie. Auch die äußeren Bedingungen scheinen mitzuspielen, die Helfer haben allerdings viel zu tun, den Neuschnee aus der Schanze zu schaffen. Am Freitag steht um 14.30 Uhr die Qualifikation auf dem Programm.
Thomas Zipfel: Engelberg Vorschau