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Fazit: In Tschechien gehts aufwärts - Franzosen stagnieren

Erstellt am: 08.04.2011 17:52 / os

Slowenien:

Der Bronzemedaillen-Gewinn bei der WM in Oslo überstrahlte natürlich die gesamte Saison. Der Beginn der WM-Saison war nämlich ziemlich zäh. Erst ganz am Ende holte Robert Kranjec beim Heimspringen in Planica die erste Treppchenplatzierung für Trainer Matjaz Zupan im Einzel. In Planica schafften es die Slowenen auch bei einem Teamfliegen aufs Podest.

Jan Matura

 

Robert Kranjec kritisiert Verband »

Sebastian Colloredo

 

Ansonsten steht unter dem Strich die WM-Medaille natürlich sehr positiv zu Buche. Es war das erste Edelmetall bei einer Weltmeisterschaft seit dem überraschenden Titelgewinn von Rok Benkovic in Oberstdorf 2005. Alles in allem zeigte sich in der Saison 2010/11 aber, dass nicht alles stimmig ist bei den Slowenen.

Pavel Karelin

 

Anfangs waren sie schlichtweg nicht konkurrenzfähig. Auch die Kritik von Kranjec am Verband, der die Athleten finanziell hängen lasse, ist ein Beleg für Verbesserungsmöglichkeiten. Andererseits haben die Slowenen mit 1.668 Punkten in der Nationenwertung so viele Zähler wie seit der Saison 2004/05 nicht mehr gesammelt. Es ist also bei weitem nicht alles schlecht in Slowenien. Vielleicht gibt ja auch die Kandidatur für die WM 2017 mit dem neuen nordischen Skizentrum rund um Kranjska Gora neuen Aufwind.

Robert Kranjec

 

Tschechien:

Nach anfänglichen technischen Problemen und Unsicherheiten mit dem neuen Bindungsstab entwickelte sich die Saison besonders für Roman Koudelka zu einer sehr erfreulichen. Er schaffte – vor eigenem Publikum – beim Fliegen in Harrachov die erste Podiumsplatzierung seiner Karriere und sprang im Wesentlichen stabil zwischen die Top Ten und Top Twenty.

 

Die Ergebnisse von Roman Koudelka »

 

Auch Jan Matura war ein Lichtblick aus tschechischer Sicht. Weniger erfolgreich war die Saison für Borek Sedlak, der sich mehr als das ein oder andere Top-15-Resultat ausgerechnet hatte. Auch das fliegende Leichtgewicht Antonin Hajek, das besonders auf Flugschanzen sein großes Talent unter Beweis stellen kann, war in dieser Saison ziemlich abgemeldet. Bei den Tschechen steht unter dem Strich: Sie haben eine Menge guter Springer, doch zu selten haben alle ihr Vermögen in einem Wettkampf parat. Deshalb reicht es bei Team-Wettkämpfen nicht fürs Podium.

 

Russland:

Die Saison für die Russen verlief insgesamt enttäuschend. Klarer Ausreißer nach oben war Pavel Karelin, der in der ersten Saisonhälfte absolut überzeugte und als Lohn dafür beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen auf dem Treppchen landete. Die Leistungen Karelins in der ersten Saisonhälfte übertünchten die Probleme, die die Russen ansonsten hatten.

 

Das ist Pavel Karelin »

 

Dimitri Ipatov war nicht konkurrenzfähig, Dimitri Vassiliev war nach seinem Kreuzbandriss und dem wenig optimalen Heilungsverlauf chancenlos und Denis Kornilov ließ sein Talent zu selten blitzen. Bei der WM in Oslo zeigte er gute Ansätze, doch meist verpasste er das Finale der besten 30.

 

Russlands neuer Anlauf mit Schallert

 

Die Russen nehmen noch einmal einen neuen Anlauf, was das Erstellen einer schlagkräftigen Truppe für die Olympischen Spiele 2014 in Sotchi betrifft. Richard Schallert, der schon in Österreich, Tschechien und Deutschland gute Arbeit leistete, wird Alex Sviatov beerben. Doch die Beispiele der Italiener und Kanadier, die ebenfalls funktionierende Mannschaften bei ihren Olympia-Heimspielen ins Rennen schicken wollten und scheiterten, sind Beleg dafür, was die Russen für eine Herkules-Aufgabe vor sich haben. Es sind eben einfacher ein paar neue Schanzen gebaut, als Weltklasse-Skispringer geformt.

 

Frankreich:

Für die Franzosen war die Saison 2010/11 ein Jahr des Stillstands, vielleicht sogar des Rückschritts. In der vergangenen Saison hatte es Emmanuel Chedal sogar aufs Podium geschafft, am Ende war Vincent Descombes-Sevoie ein paar Mal unter die besten 15 geflogen. Doch 2010/11 stand wenig Positives zu Buche. Das beste Resultat war noch Rang acht beim letzten Teamfliegen der Saison, wo erstaunlicherweise der Nordische Kombinierer Jason Lamy-Chappuis der mit Abstand beste Franzose war und als einziger Athlet der Equipe Tricolore die 200-m-Marke knackte. Ob eine erfolgreiche Olympia-Bewerbung von Annecy für die Spiele 2018 einen Schub bringen würde, sei dahingestellt. Skispringen führt in Frankreich immer noch ein Stiefmütterchen-Dasein.

 

Italien:

Es war keine schlechte Saison für die Italiener. So langsam haben sie mehr als einen Springer, der unter den Top 30 landen kann. Auch im ein oder anderen Team-Wettkampf zeigten die jungen Davide Bresadola oder Andrea Morassi, der überdies ein hervorragender Flieger ist, immer mal wieder auf. In Italien tut sich was, und vielleicht sorgt ja sogar die Silbermedaille von Elena Runggaldier im Damen-Wettkampf der WM in Oslo für einen Aufschwung auch bei den Herren.

 

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