01 | Deutschland | 1097.4 | ||
02 | Norwegen | 1075.1 | ||
03 | Österreich | 1065.9 | ||
04 | Slowenien | 1034.8 | ||
05 | Japan | 875.1 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Auch im undurchsichtigen Nebel von Oslo hat sich Daniela Iraschko nicht aus der Erfolgsspur bringen lassen und ist ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. Die Österreicherin, die an einer Kapselverletzung im Knie laboriert, sprang trotz dieses Handicaps zweimal auf 97 Meter und holte sich mit 231,7 Punkten souverän ihren ersten WM-Titel. Kronprinz Haakon überreichte der 27-Jährigen bei der Flower-Ceremony die obligatorischen Blumen.
Das ist die neue Weltmeisterin »
"Es war mein Ziel, eine Medaille zu machen. Dass es jetzt die Goldene ist, ist natürlich perfekt. Gerade nach der Verletzung, wo ich nicht schlafen konnte, weil ich mir die ganze Zeit Gedanken über mein Knie gemacht habe, ist das unglaublich. Ich habe zu meinem Knie gesagt: Bitte, bitte, mach das alles mit. Und dank der Ärzte hat es geklappt. Ich bin so froh, hier zu sein", sagte Iraschko auf der Pressekonferenz.
Die zweite Austragung eines Damen-WM-Wettkampfes litt wie schon die erste vor zwei Jahren in Liberec unter dichtem Nebel und schwierigen Windbedingungen. Doch die Damen ließen sich nicht entmutigen und kamen trotz der mangelhaften Sicht zum Teil auf hervorragende Weiten. Auch wenn die Zuschauer die Athletinnen erst bei der Landung zu Gesicht bekamen, jubelten sie ihnen unabhängig ihrer Nationalität zu.
5 Fragen - 5 Gesichter mit Elena Runggaldier »
In dem turbulenten Wettkampf holte sich die Italienerin Elena Runggaldier mit 218,9 Punkten Silber vor der französischen Junioren-Weltmeisterin Coline Mattel (211,5). Gold also an Österreich, Silber an Italien, Bronze an Frankreich. Damit landeten drei Springerinnen auf dem Treppchen, die auch im Continentalcup regelmäßig Top-Resultate erzielen.
Mattel auch ein wenig enttäuscht
"Es war schwierig wegen des Windes, aber es war so toll, vor so vielen Fans zu springen. Im Moment fehlen mir die Worte", sagte Runggaldier, die zwar von einer Medaille geträumt hat, doch nicht wirklich mit Edelmetall rechnete. "Mein erster Sprung war nicht so gut, aber der zweite war schon besser. Ich wusste nach dem ersten Sprung, dass ich das besser kann. Darauf habe ich mich konzentriert", sagte Mattel, die sich noch nicht am Ende ihrer Entwicklung sieht. Mit Tränen in den Augen sagte sie dann: "Es war mehr drin."
Titelverteidigerin Van nicht im Finale
Vor zwei Jahren bei der WM in Liberec hatte noch Lindsay Van (USA) vor Ulrike Gräßler (GER) und Anette Sagen (NOR) triumphiert. Van büßte diesmal schon im ersten Durchgang alle Siegchancen ein. "Der Sprung war eigentlich okay, ich weiß nicht, woran es lag", sagte sie über ihren Flug, mit dem sie nicht ins Finale kam. Gräßler hatte als Dritte nach dem ersten Durchgang gute Medaillenchancen, doch im Finale landete sie schon nach 79,5 Metern und wurde auf Rang 19 durchgereicht. Somit wurde Melanie Faißt als Neunte beste Deutsche.
Takanashi am Ende nur Sechste
Auf Rang vier und fünf kamen die beiden Sloweninnen Eva Logar und Maja Vtic, die allerdings auf den Bronzerang schon gehörigen Rückstand hatten. Sara Takanashi aus Japan, die in den Trainings dominiert hatte, landete nur auf Rang sechs und blieb damit hinter den hohen Erwartungen zurück. Noch im Probedurchgang war sie auf 105 Meter und damit die klare Tagesbestweite geflogen. Doch die 14-Jährige wird noch viele Gelegenheiten haben, um WM-Gold zu kämpfen.
Im Nebel stolperten einige der Favoritinnen. So waren neben Van auch die Österreicherin Jacqueline Seifriedsberger und die Deutsche Juliane Seyfarth nicht im Finale dabei. Beste Norwegerin war vor enthusiastischen Fans Line Jahr auf Rang zehn. Elfte wurde Maren Lundby, Anette Sagen musste sich mit Rang 22 zufrieden geben, war aber dennoch nicht unglücklich: "Es ist toll, wenn man so viele Fans jubeln hört", sagte sie.
Viel Prominenz an der Schanze
Bei dem Wettkampf auf dem Midstubakken ging es nicht nur um den WM-Titel, sondern auch um eine mögliche Teilnahme an den nächsten Olympischen Spielen. Um die Damen auf ihren Weg dahin zu unterstützen, hatte sich Kronprinzessin Mette-Marit an der Schanze präsentiert. Auch FIS-Präsident Gianfranco Kasper ließ es sich nicht nehmen, den Wettkampf persönlich vor Ort zu verfolgen. Leider machte der dichte Nebel den Damen bei ihrem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung.
Olympia: "Die ganze Saison anschauen - nicht nur diesen Wettkampf"
"Ich glaube, dass wir auch bei diesen schlechten Bedingungen einen guten Wettkampf abgeliefert haben", sagte die Slowenin Anja Tepes im Gespräch mit Berkutschi. "Wir hätten uns schöneres Wetter gewünscht, aber es war auch schon in Liberec so schwierig. Ich hoffe, die Verantwortlichen schauen sich die ganze Saison an und nicht nur diesen Wettkampf", meinte die Deutsche Faißt zu Berkutschi.
"Ich hoffe, das sich nach diesem Wettkampf die Tür für Olympia geöffnet hat", so die Silbermedaillengewinnerin Runggaldier. "Ich glaube nicht, dass wir hier das zeigen konnten, was wir wirklich drauf haben", ergänzte Mattel.