01 | Deutschland | 1097.4 | ||
02 | Norwegen | 1075.1 | ||
03 | Österreich | 1065.9 | ||
04 | Slowenien | 1034.8 | ||
05 | Japan | 875.1 | ||
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Zum erst zweiten Mal in der allgemeinen Klasse küren die Skispringerinnen auf dem Midtstubakken zu Oslo ihre Weltmeisterin. Der Event am 25. Februar wird ein ganz besonderer – aus vielerlei Gründen.
Zuschauer:
Wenn Titelverteidigerin Lindsey Van, 2009 in Liberec erfolgreich, auf der Normalschanze am Midtstubakken über den Schanzentisch gehen wird, könnte auch die US-Amerikanerin Gänsehaut-Feeling haben. Bislang sind nämlich rund 7000 Tickets verkauft, mit 10.000 Zuschauern spekulieren die Organisatoren, mit 13.000 Fans wären alle Plätze belegt. Ergo: Es wird bei der WM in Oslo in jedem Fall die Damen-Skisprung-Veranstaltung mit den meisten Interessierten vor Ort jemals werden. Ein Vergleich mit der Premieren-Veranstaltung vor zwei Jahren drängt sich unter diesem Aspekt nicht einmal im Entferntesten auf.
Quantität und Qualität:
„Immer wieder muss ich erklären, dass es Damen-Skispringen tatsächlich gibt, und dass ich jetzt nicht nur einen Witz mache“, sagt Jacqueline Seifriedsberger (AUT), muss lächeln und ist dennoch traurig ob dieses Zustandes ihrer Sportart. Dabei wird Damen-Skispringen immer wichtiger und populärer. Die COC-Serie ist eine Weltreise, die heuer Anfang März in Japan (Zao) endet.
Ab dem Winter 2011/12 gibt es eine Weltcup-Serie, die in Lillehammer beginnt und in Oslo endet, und bei der die Athletinnen gutes Geld verdienen werden können. Die anstehende WM in Norwegen ist das aktuellste Highlight: Springerinnen aus rund 15 Nationen, u. a. Kanada und China, Rumänien und Russland, werden erwartet. Und um die Medaillen streiten sich Sportlerinnen aus Österreich, Frankreich, Deutschland, USA, Slowenien, Norwegen, Italien, Japan – Spannung ist garantiert.
Favoritinnen:
Daniela Iraschko ist COC-Führende und –Gesamtsiegerin, die Dominatorin der Saison, verletzte sich aber beim COC in Zakopane am Knie. Ihr Einsatz in Oslo ist derzeit mit einem Fragezeichen versehen. Ihre größte Rivalin ist Coline Mattel, Junioren-Weltmeisterin von Otepää und in bestechender Verfassung. Lindsey Van und Jessica Jerome (beide USA) standen in diesem Winter bereits auf dem Podest, stark im Kommen sind die Sloweninnen, angeführt von Eva Logar. Deutschland hat mit Melanie Faisst, Vize-Weltmeisterin Ulrike Grässler und Juliane Seyfarth drei heiße Eisen im Feuer.
Doch nicht zu vergessen: Hausherrin und Altstar Anette Sagen, die im Laufe des Winters aufgrund einer Verletzung hinter den Erwartungen blieb, aber alles auf die WM ausgerichtet hat. Vielleicht gelingt ihr, oder Landsfrau Line Jahr, der große Coup? Und dann gibt es noch die Italienerinnen mit Elena Runggaldier und Lisa Demetz, oder die Japanerinnen mit Sarah Takanashi und Yuki Ito. Kurzum: Geld ist überall besser angelegt als in einer Wette auf die Medaillengewinnerinnen im Damen-Skisprung-Bewerb dieser WM!
Internationales Olympisches Komitee:
Mit besonderem Interesse wird das IOC die Leistungen und die Leistungsdichte der Skispringerinnen beobachten. Immer noch ist keine endgültige Entscheidung darüber gefallen, ob die Disziplin 2014 in Sotchi (RUS) olympisch sein soll oder nicht. Im Frühjahr oder Frühsommer soll es eine klare Antwort geben. Deswegen werden bei dieser Weltmeisterschaft nicht nur Medaillen an die Besten vergeben, sondern auch über höhere Weihen der Szene entschieden.
„Ich habe mich sehr dafür eingesetzt, dass wir 2010 in Vancouver dabei sein können“, blickt Daniela Iraschko zurück. „Doch nun lasse ich mich nicht mehr stressen, springe, weil es mir Freude macht, entscheide von Jahr zu Jahr. Klar ist: Wenn wir alle einen guten Job machen auf dem Midstubakken, dann kann keiner mehr am Damen-Skispringen vorbei kommen. Auch das IOC nicht. Denn verstecken brauchen wir uns schon lange nicht mehr.“