01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Die Saison 2008/09 steht vor der Tür und mit ihr die große Frage: wer kann die Österreicher schlagen? Mit Janne Ahonen ist derjenige abgetreten, der in der abgelaufenen Sprungzeit den ÖSV-Adlern bei der Vierschanzentournee in die Suppe spuckte und damit den vollkommenen rot-weiß-roten Triumph verhinderte.
Skiflug-Weltmeister wurde Gregor Schlierenzauer, im Team siegten ebenfalls die Österreicher, Thomas Morgenstern war im Gesamt-Weltcup ebenso unschlagbar wie das Team Austria in der Nationenwertung. Werden die ÖSV-Adler auch in dieser Saison der große Gradmesser werden oder ist es über den Sommer hinweg anderen Nationen gelungen, den Anschluss an diese starke Equipe herzustellen?
So viel zu gewinnen wie selten
Die Motivation der Athleten ist riesig, denn es gibt in dieser Saison so viel wie selten zu gewinnen. Auf die Vierschanzentournee folgen die Weltmeisterschaften in Liberec, neben dem Weltcup-Gesamtsieger wird erstmals seit mehreren Jahren wieder ein Gesamtsieger im Skifliegen gekürt werden.
Morgenstern zählt wie Schlierenzauer auch dieses Jahr wieder zu den großen Sieganwärtern, obwohl er sich nach dem Wechsel der Skimarke von Fischer zu Atomic im Sommer noch schwer tat mit den neuen Latten. Sein Ziel ist der WM-Sieg in Liberec, einer Schanze, auf der er immer super zurecht kam und schon mehrfach gewonnen hat. Ihre Hausaufgaben haben die Österreicher gemacht, sagte Erfolgscoach Alexander Pointner. "Die Vorbereitung lief ideal, wir haben keine Verletzten. Aber die Latte liegt sehr hoch", sagte er im ORF. "Wir gehen mit vollen Tanks in die Saison", so seine Kampfansage an die Konkurrenz.
Erwartungshaltung in Deutschland gewachsen
In Deutschland sind Medien und Fans gleichermaßen gespannt auf das Debüt des ersten nicht-deutschen Cheftrainers. Auf den Österreicher Schuster lastet ein großer Druck, die überzeugenden Ergebnisse im Sommer von Michael Uhrmann, Martin Schmitt, Georg Späth und Michael Neumayer vergrößerten die Erwartungshaltung zusätzlich. Frei nach dem Motto, "wir können es doch". Allerdings musste Schuster schon einen schmerzhaften Rückschlag hinnehmen, als Späth sich die Kreuzbänder riss und für die gesamte Saison ausfällt. Seine größte Aufgabe wird es sein, einen vierten starken Mann zu formen, damit Deutschland bei der WM endlich wieder um eine Teammedaille mit springen kann.
Kleine schweizer Mannschaft mit grossen Zielen
Die Eidgenossen müssen mit einem Mini-Team von zwei Springern in den Weltcup gehen, weil sowohl Michael Möllinger als auch Guido Landert mit dem Skispringen aufgehört haben. Dennoch haben sie große Ziele: In der NZZ war zu lesen, dass sowohl Andreas Küttel als auch Simon Ammann "etliche Top-Ten-Platzierungen" erspringen wollen und sich unter den Besten der Welt fest etablieren wollen. Küttel hatte nach dem Wechsel seines Trainers Schuster ins Lager der Deutschen nicht mit Kritik gespart und fühlte sich auf halbem Weg im Stich gelassen. Jetzt hat ihn der Ehrgeiz aber neu gepackt und er will die Weltspitze attackieren, er zählte wie Ammann ja auch schon im Sommer zu den Besten.
Hofer rechnet mit Teams aus dem "Mittelbau"
Das haben viele Nationen vor. Und FIS-Renndirektor Walter Hofer hat auch die Teams aus dem "Mittelbau", wie er es im Gespräch mit Berkutschi.com formulierte, im Blick. "Ich rechne mit den Slowenen, den Polen, den Russen und den Tschechen. Vielleicht schafft es einer dieser Springer ganz nach vorne", blickte Hofer voraus. Die Slowenen stapeln aber tief vor dem ersten Wettkampf der Saison. "Es ist schwer zu sagen, wo das Team steht. Im Training in Lillehammer war Jernej Damjan am stärksten", sagte Trainer Matjaz Zupan.
Auch die Polen waren vor dem Saisonstart in Lillehammer und absolvierten dort nach Auskunft von Co-Trainer Zbigniew Klimowski 40 bis 50 Sprünge auf Schnee. "Adam Malysz und Kamil Stoch waren die stärksten. Jetzt heißt es abwarten, was der Wettkampf bringt", sagte er. Die Russen haben ihre ersten Schneesprünge erst in Kuusamo absolviert. Ilja Rosliakov stürzte dabei und kann womöglich nicht antreten. Pawel Karelin und Dimitri Wassiliew waren im Training die stärksten der Truppe von Wolfgang Steiert.
Nach ganz vorne wollen die Norweger, die mit Anders Jacobsen, Anders Bardal, Tom Hilde und Bjoern-Einar Romoeren eine Mannschaft haben, die auf Augenhöhe mit den Österreichern ist. Auch wenn 'Team Norge' im Sommer mit Top-Leistungen geizte, hat das nichts für den Winter zu bedeuten. Traditionell plant Mika Kojonkoski akribisch für den Winter.
Neubeginn nach Ahonen
Bei den Finnen beginnt das Jahr eins nach Ahonen. Mit dem Rücktritt dieses Superstars fehlt den Finnen die Galionsfigur und der Prellbock für die Jungen. Die sind in der Saison 2008/09 besonders gefordert. Cheftrainer Janne Väätäinen hat aber eine hungrige Truppe beisammen. Besonders gespannt darf man auf das Auftreten des neuen finnischen Meisters Ville Larinto sein. Harri Olli wurde von seinem Coach nach seinen Negativschlagzeilen abseits der Schanze ebenfalls für den Auftakt nominiert.
Beim Teamwettkampf fehlen werden die Schweden, die nur mit zwei Athleten - Johan Erikson und Andreas Aren - in Kuusamo antreten. Dennoch ist Cheftrainer Wolfgang Hartmann bester Dinge. "Wir waren noch nie so gut vorbereitet wie dieses Jahr. Ich erwarte ganz klar, dass wir am Ende der Saison einen Athleten unter den Top 30 haben. Johan Erikson ist in einer ausgezeichneten Form", sagte der Bayer in schwedischen Diensten.
Janda holt alten Erfolgscoach zurück
Dass auch Jakub Janda vor der Heim-WM in Liberec ganz große Ziele hat, verdeutlicht die Tatsache, dass er seinen alten Erfolgstrainer Vasja Bajc (SLO), der im Moment eigentlich für die Türkei arbeitet, als personal coach engagiert hat. Für Tschechiens Chefcoach Richie Schallert (AUT) kein Problem, die Zusammenarbeit klappe hervorragend, sagte Co-Trainer Jakub Jiroutek (CZE). Auch die Umstellung von Matten auf Schnee sei kein Problem gewesen. "Janda ist in super Form", so Jiroutek, der in Kuusamo seinen Chef Schallert vertritt. Denn die Tschechen sind nur mit Roman Koudelka und Janda in Finnland, der Rest des Teams trainiert mit Schallert in Klingenthal. In Trondheim werden die Tschechen dann in voller Mannschaftsstärke antreten.
Die Athleten haben also alles getan für einen perfekten Saisonauftakt. Die Organisatoren ebenfalls, die Schanze ist in bestem Zustand und das Wetter spielt auch mit. Möge der Kampf beginnen.
Links zum Thema:
Der lange Schatten des Janne Ahonen >>
Kuusamo Hintergrundbild by T. Zipfel >>