01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Simon Ammann ist der erste Sieger der Saison 2008/09. Der Schweizer siegte bei einem turbulenten Skispringen im finnischen Kuusamo mit 260,5 Punkten. Ammann legte schon im ersten Durchgang den Grundstein zum Sieg, als er den widrigen Bedingungen im hohen Norden Finnlands trotzte und 131 Meter (134,8 Punkte) weit flog.
Im Finale verwaltete er seinen Vorsprung und gewann vor einer ganzen Armada Österreicher! Wolfgang Loitzl (256,1) kam auf Rang zwei, auch Gregor Schlierenzauer sicherte sich mit 255,1 Zählern einen Platz auf dem Treppchen, das Thomas Morgenstern als Vierter (248,3) knapp verpasste. Martin Koch als Sechster rundete das extrem starke mannschaftliche Abschneiden der ÖSV-Adler von Trainer Alexander Pointner ab. "Ich bin absolut überglücklich mit diesem Saisonstart", sagte Wolfgang Loitzl. "Das Ergebnis ist gut, meine Performance aber noch nicht", meinte der drittplatzierte Schlierenzauer.
Somit nahm Ammann, der Doppel-Olympiasieger von 2002, seine Topform aus dem Sommer reibungslos mit in den WM-Winter. Im anschließenden Team-Wettbewerb konnte Ammann seine Kräfte schonen, denn die Schweizer nahmen daran mit ihrem Mini-Team nicht teil. "Das ist natürlich ein perfekter Saisonstart. Wir haben ein super Team und hervorragendes Equipment. Jetzt freue ich mich schon auf Trondheim", sagte der 27-jährige Sieger.
Beide Schweizer unter den Top Ten
Den weitesten Sprung des Tages zeigte der Norweger Anders Bardal, der im Finale 137 Meter sprang und damit Fünfter wurde. Seine hochgehandelten Teamkollegen kamen mit dem Rückenwind nicht gut zurecht, lediglich Roar Ljoekelsoey als 18. sammelte noch Weltcuppunkte. Unter die Top Ten schafften es der Schweizer Andreas Küttel (7.), Fumihisa Yumoto (8.) und Shohei Tochimoto (10.) für die Japaner und Ville Larinto (9.) als bester Springer der gastgebenden Finnen.
Unter besonderer Beobachtung standen die Deutschen, bei denen Werner Schuster sein Weltcup-Debüt gab. Sein bester Springer war Michael Neumayer, der sich im zweiten Durchgang noch von Rang 22 auf den 12. Platz vorkämpfte. Ihm kam zugute, dass die Athleten im Finaldurchgang mit etwas mehr Fahrt über den Bakken gelassen wurden. Michael Uhrmann wurde 22., Severin Freund kam auf den 27. Rang.
Qualisieger Hautamaeki wird Letzter
Wie ungerecht Skispringen sein kann, verdeutlicht das Beispiel Matti Hautamaeki. Der Finne gewann am Donnerstag die Qualifikation und wurde am Samstag im Wettkampf Letzter. Damit konnten auch die kühnsten Pessimisten nicht rechnen, doch die tückische Rukatunturi-Schanze kannte auch mit finnischen Landsmännern keine Gnade. Enttäuschend endete der Wettkampf für die Russen, die ohne Weltcuppunkte blieben. Bester Laune waren dagegen die Franzosen, die mit Emmanuel Chedal (13.) und Vincent Descombes-Sevoie (23.) beide Athleten ins Finale brachten.
Die Liste der im ersten Durchgang gescheiterten Athleten liest sich wie ein Who-is-who des Skispringens. Olympiasieger, Weltcup-Seriensieger, Tourneesieger und Weltmeister waren im Finale nur Zaungast. Eine Auswahl: Jernej Damjan (31.), Anders Jacobsen (32.), Andreas Kofler (32.), Dimitri Wassiliew (34.), Bjoern-Einar Romoeren (35.), Tom Hilde (37.), Martin Schmitt (39.), Daiki Ito (41.), Robert Kranjec (45.) und Noriaki Kasai (47.). So könnte auch eine Top-Ten-Liste nach einem Springen aussehen. In der vergangenen Saison standen mit Romoeren und Hilde noch zwei der diesmal gescheiterten auf dem Treppchen beim Auftakt in Kuusamo.
Team Wettkampf geht an die Gastgeber
Auch im anschließenden Team-Wettbewerb wurden die favorisierten Österreicher geschlagen. In der Besetzung Wolfgang Loitzl, Martin Koch, Gregor Schlierenzauer und Thomas Morgenstern sammelten die ÖSV-Adler lediglich 534,5 Punkte und mussten sich Gastgeber Finnland (Ville Larinto, Kalle Keituri, Harri Olli, Matti Hautamaeki, 540,1 Punkte) geschlagen geben. "Ich sehe Platz zwei als gutes Omen. Im vergangenen Jahr wurden wir auch Zweiter und dann räumten wir alles ab", sagte Loitzl.
Überraschend Dritter wurden die DSV-Adler, die sich damit über einen insgesamt gelungenen Saisonauftakt freuen dürfen. Felix Schoft, Martin Schmitt, Michael Uhrmann und Michael Neumayer (497,7) distanzierten Wolfgang Steierts Russen (Ilja Rosliakow, Denis Kornilow, Pawel Karelin, Dimitri Wassiliew, 484,2) und die stärker eingeschätzten Norweger, bei denen sowohl Altmeister Roar Ljeokelsoey als auch Youngster Kenneth Gangnes hinter den Erwartungen zurück blieben. Platz fünf also für Norwegen und damit ein enttäuschender Saisonauftakt für die Truppe von Mika Kojonkoski.
Auf Rang sechs kamen die Slowenen, die Japan und Polen auf die Ränge sieben und acht verwiesen. Chancenlos waren die Ukrainer, die mit großem Abstand Letzter wurden. Insgesamt waren nur neun Mannschaften am Start. Nicht angetreten waren die Tschechen, die erst in Trondheim in voller Mannschaftsstärke in das Geschehen eingreifen werden. Auch die Franzosen und die Schweden schenkten sich den Teamwettkampf in Kuusamo.