01 | Deutschland | 978.8 | ||
02 | Norwegen | 975.2 | ||
03 | Österreich | 959.3 | ||
04 | Japan | 938.0 | ||
05 | Slowenien | 836.2 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Auch ein kranker Adam Malysz war in Liberec nicht zu stoppen. Der Pole, der seit Tagen unter Einfluss von Medikamenten steht, siegte beim vorletzten Sommer GP des Jahres 2010 mit Flügen auf 126,5 und 127,5 m (273,1 Punkte) souverän vor dem starken Norweger Tom Hilde (263,5) und seinem polnischen Landsmann Kamil Stoch (259,8).
Malyszs Trainer Hannu Lepistoe ist allerdings trotz des Erfolges etwas in Sorge, da Malysz seine Erkältung nicht los wird und die Ärzte bisher keine echte Diagnose stellen konnten. Doch auch fiebrig und mit schlechtem Schlaf bleibt das polnische Sportidol in der Spur für den vierten Gesamtsieg im FIS Sommer GP. Vor dem abschließenden Wettkampf in Klingenthal am Sonntag (Quali am Samstag um 19.00 Uhr, live bei Berkutschi) hat er mit 480 Zählern nur noch 50 Zähler Rückstand auf den derzeit pausierenden Japaner Daiki Ito. Das heißt: Landet Malysz in Klingenthal auf dem Treppchen, ist er der Sieger dieses Sommers.
Malysz fuhr nach dem Wettkampf sofort zurück ins Hotel, um sich für das Finale auszuruhen. "Ich fühle mich nicht gut, aber es ging heute schon etwas besser. Meine Sprünge laufen sehr elegant momentan. Klingenthal ist sehr wichtig für mich, ich will Ito dort noch überholen. Ich plane auch, dort zu trainieren. Ich muss aber schauen, wie es mir geht, doch ich bin optimistisch", sagte der Sieger des Tages.
"Es ist eine Überraschung, dass wir bei Rückenwind mit drei Athleten unter den Top Ten landeten. Normal sind wir nicht so stark bei Rückenwind. Adam ist derzeit kaum zu schlagen. Wir warten, bis er wieder gesund ist und dann attackieren wir ihn", sagte der zweitplatzierte Hilde lächelnd. "Leider kann man nicht planen, Adam zu unterstützen, den Sommer GP zu gewinnen. Jeder springt, so gut er kann. Aber Adam ist so stark, dass er das auch alleine schafft", sagte Malyszs Teamkollege Stoch.
Bilder aus der Qualifikation »
Ausgeschieden aus dem Rennen um den Gesamtsieg im FIS GP ist Dawid Kubacki. Der junge Pole zeigte zwar im ersten Durchgang einen ordentlichen Sprung, doch er überstand den Materialcheck nicht – sein Ski war zu lang. Bitter für den 20-jährigen Shootingstar dieses Sommers. Auch Stoch kann trotz seines Spitzenranges Ito nicht mehr vom Platz an der Sonne vertreiben. In Klingenthal heißt es jetzt also nur noch: Malysz oder Ito.
Im ersten Durchgang des sportlich hochwertigen Wettkampfs hatte sich mit untergehender Sonne mehr und mehr Rückenwind an der Schanze breit gemacht, die Jury reagierte und ging peu a peu um insgesamt vier Gates höher. Doch die richtig großen Weiten wollten sich nicht einstellen. Auch im Finale lebte der Wettbewerb mehr von der Spannung als von riesigen Flügen.
Norweger überzeugen mannschaftlich
Einen wirklich vorzüglichen Wettbewerb bei nur wenigen Grad über dem Gefrierpunkt boten die Norweger. Neben Hilde platzierte Trainer Mika Kojonkoski noch Johan Remen Evensen (4.) und Bjoern-Einar Romoeren (8.) im Vorderfeld.
Bester Österreicher war in Abwesenheit von Gregor Schlierenzauer, Andreas Kofler, Wolfgang Loitzl und des verletzten Martin Koch der dreimalige Olympiasieger Thomas Morgenstern. Der Kärntner landete auf Rang sechs vor dem überraschend starken Russen Pavel Karelin.
Freund macht seine Trainer froh
Das deutsche Highlight des Tages setzte einmal mehr Severin Freund. Der Bayer, der den gesamten Sommer über schon seine Trainer erfreut, wurde hervorragender Fünfter. Maximilian Mechler zeigte mit Platz zehn endlich mal wieder sein Potenzial und dürfte die Reise nach Klingenthal mit ordentlich Selbstvertrauen antreten.
Wieder etwas besser in der Spur ist der Slowene Jernej Damjan, der es immerhin einmal wieder auf Rang 16 schaffte und damit seine ersten Punkte in diesem Sommer holte. Überhaupt zeigten die Slowenen einen soliden Wettkampf. Peter Prevc wurde Neunter, Rok Zima platzierte sich auf Rang 12, Robert Kranjec wurde 20.
Küttel wieder etwas stärker
Auch Weltmeister Andreas Küttel, der vor gut eineinhalb Jahren genau auf dieser Schanze mit dem Gewinn des WM-Titel den bisher größten Erfolg seiner Karriere perfekt machte, schaffte mit dem 15. Platz ein achtbares Resultat. Positiv traten auch der Pole Rafal Sliz auf Rang elf und der Franzose Vincent Descombes-Sevoi als 13. in Erscheinung.
Im Finale nicht dabei waren mit Harri Olli, der selbst angibt, keine Ziele für den kommenden Winter zu haben, und Anders Bardal auch einige prominente Athleten.