01 | Deutschland | 978.8 | ||
02 | Norwegen | 975.2 | ||
03 | Österreich | 959.3 | ||
04 | Japan | 938.0 | ||
05 | Slowenien | 836.2 | ||
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Der 24-jährige Russe Evgeniy Klimov hat das erste Weltcup-Skispringen des Winters 2018/2019 gewonnen. Mit Sprüngen auf 127,5 und 131,5 Meter erreichte Klimov 263,4 Punkte und damit einen deutlichen Vorsprung vor dem zweitplatzierten Deutschen Stephan Leyhe und dem Japaner Ryoyu Kobayashi. Pünktlich zum ersten Einzel-Wettkampf des Winters hatte auch endlich das Wetter etwas mit Winter zu tun. Der Wettkampf fand bei leichtem Schneefall und guten äusseren Bedingungen statt.
Dass sich Evgeniy Klimov in einer starken Form befindet war spätestens seit seinem Gesamtsieg im diesjährigen FIS Grand Prix und seinem Sieg in der Qualifikation am Freitag klar. Dass der eher scheu wirkende Russe aber auch psychisch in der Lage ist mit dem Druck einer Halbzeitführung umzugehen, stellte der ehemalige Kombinierer beim heutigen Wettkampf in Wisla (POL) eindrucksvoll unter Beweis.
Völlig unbeeindruckt von der Tatsache, dass es darum ging den ersten Weltcupsieg seiner Karriere sicherzustellen, zeigte der in Führung liegende Klimov auch im zweiten Durchgang den besten Sprung der gesamten Konkurrenz.
Tagessieger, Weltcup-Gesamtführung und dazu gleich noch ein Stück Sportgeschichte geschrieben, der Sieg von Klimov in Wisla war der erste eines russischen Skispringers im Weltcup überhaupt. „Die Atmosphäre hier in Wisla war phantastisch, alles war perfekt. Ich bedanke mich herzlich bei den polnischen Fans und auch bei der Schanzencrew für die großartige Präparation der Schanze“ erklärte der sichtlich beeindruckte Klimov nach dem Wettkampf.
Genau wie Klimov erreichte Stephan Leyhe mit Platz zwei sein bisher bestes Karriereergebnis. Bisher war Platz 5 aus dem Winter 2016/2017 in Pyeongchang (KOR) als bestes Karriereergebnis des Willingers verzeichnet. „Ich bin heute sehr glücklich mit meiner Leistung. Der zweite Platz heute ist mein bisher bestes Karriereergebnis. Mir sind heute zwei gute Sprünge gelungen. Herzliche Glückwünsche gehen an den Tagessieger Evgeniy und ich freue mich jetzt sehr auf die kommenden Wettkämpfe“, so Leyhe.
Mit dem Japaner Ryoyu Kobayashi war auch der dritte Mann auf dem Podium von Wisla ein Newcomer. Auch für Kobayashi bedeutete das Tagesergebnis eine persönliche Bestleistung. Ebenso wie bei Klimov und Leyhe ist aber auch das starke Abschneiden von Ryoyu, dem jüngeren der beiden Kobayashi Brüder, keine echte Überraschung. Kobayashi hatte sich bereits im Lauf des Sommer extrem stark präsentiert. „Ich hatte heute zwei gute Sprünge. Es war sagenhaft wie die polnischen Fans mich angefeuert haben, das war ein riesiger Spaß für mich. Die Kobayashi Brüder lieben Wisla“ so Kobayashi dessen Bruder Junshiro im Vorjahr in Wisla gewonnen hatte.
Lokalmatador und Superstar Kamil Stoch verpasste das Podium nur denkbar knapp um 0,3 Punkte. Stoch wird das locker verschmerzen können, hatte er doch im Teamwettkampf gestern bewiesen, dass mit ihm auch in diesem Winter wieder ganz vorne zu rechnen sein wird. Das polnische Team durfte ohnehin mit dem Tages- und besonders dem Wochenendergebnis hoch zufrieden sein. Platz 6 für Piotr Zyla und Platz 8 für Dawid Kubacki heute. Die Polen haben in Wisla einen guten Start in die Saison erwischt.
Nicht nur das Podium, auch auf weiteren Plätzen der Top 10 gab es mit dem Slowenen Timi Zajc und dem Finnen Antti Aalto neue Gesichter. Timi Zajc gilt bereits seit längerer Zeit als der kommende Mann im slowenischen Team, mit Antti Aalto meldet sich nach langer Durststrecke wieder ein Finne im Spitzenfeld - endlich.
Der Winter 2018/2019 könnte ein Winter der neuen Gesichter und der Überraschungen werden.
Neben den Polen präsentierten sich als Team auch die Springer aus Deutschland stark. Neben Stephan Leyhe konnten sich Karl Geiger (Platz 9), Andreas Wellinger (11.) und David Siegel als 13. gut in Szene setzen, Markus Eisenbichler als 15. und Richard Freitag als 22. rundeten das gute deutsche Teamergebnis ab.
Noch nicht nach Wunsch lief es für die Teams aus Norwegen und Österreich. Bester Norweger war auf Platz 10 Johann Andre Forfang, auf Platz 18 landete der beste Österreicher Daniel Huber.
Nun darf man auf die beiden Wettkämpfe am kommenden Wochenende in Ruka (FIN) gespannt sein. Dort erwartet die Athleten am Polarkreis die erste echte Härteprüfung des Winters. Die Rukatunturi Schanze von Ruka gilt als sehr selektiv und es herrschen oft schwierige Windbedingungen.
Dort wird sich zeigen, ob die Überraschungsleute von heute wirklich auf dem Weg sind das gesamte Feld umzukrempeln, oder ob doch die erfahrenen Athleten wieder an der Spitze landen werden.
Eingreifen wird in Ruka auch wieder Severin Freund und möglicherweise auch der Slowene Peter Prevc.