01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Kamil Stoch aus Polen hat sich am Samstag Abend in Pyeonchang den dritten Olympiasieg seiner Karriere gesichert. In einem dramatischen Wettkampf konnte sich Stoch mit Sprüngen auf 135 und 136,5 Meter (285,7 Punkte) vor Andreas Wellinger (135,5 und 142 Meter / 282,3 Punkte) aus Deutschland und dem Norweger Robert Johansson (137,5 und 134,5 / 275,3 Punkte) durchsetzen.
Stoch zeigte sich nach seiner erfolgreichen Titelverteidigung überwältigt: "Es ist unglaublich, ich kann meine Gefühle im Augenblick nicht beschreiben. Es fühlt sich an wie ein Traum, aber es ist ein schöner Traum und deshalb will ich nicht aufwachen. Ich habe gewusst, dass ich bisher nicht das gezeigt habe, was ich kann und deshalb wollte ich einfach meine besten Sprünge zeigen und ich glaube, das habe ich gemacht“.
Stoch hatte bereits nach dem ersten Durchgang in Führung gelegen und bewies dann im Finaldurchgang Nervenstärke als Andreas Wellinger ihn mit einem bärenstarken 142 Meter Satz mächtig unter Druck setzte. Routinier Stoch spielte im Finale seine ganze Erfahrung und sein ganzes Können aus und gewann den Wettkampf hochverdient.
Für Andreas Wellinger bedeutete Platz zwei die zweite Medaille nach seinem Olympiasieg von der Normalschanze vor einer Woche: "Es war ein toller Wettkampf auf einem wirklich hohen Niveau. Ich freue mich sehr, dass ich wieder bei der Flower Ceremony dabei sein konnte. Es ist verrückt zu den Olympischen Spielen zu kommen und dann Gold und Silber in den Einzelwettkämpfen zu gewinnen. Es ist unglaublich und ich glaube ich brauche ein paar Wochen um das zu realisieren“, so Wellinger.
Platz drei ging an den Norweger Robert Johansson, der sich bereits über seine zweite Bronzemedaille bei diesen Olympischen Spielen freuen durfte: “Ich habe mich hier von Anfang an super gefühlt und meine Sprünge waren sehr stabil. Ich habe über viele, viele Jahre unglaublich hart für diese Erfolge gearbeitet. Es ist schwer zu beschreiben, weil ich davon geträumt habe seit ich ein kleines Kind war und jetzt ist es endlich passiert“.
Enorm stark präsentierte sich auch wieder Skiflug-Weltmeister Daniel-Andre Tande aus Norwegen, allerdings nur bei seinem zweiten Sprung, dem besten Sprung des zweiten Durchgangs. Tande hatte sich aber im ersten Durchgang bereits so viel Rückstand eingefangen (Platz 15), dass ihn der zweite Sprung zwar noch bis auf Platz 4 im Endlassement brachte, aber am Ende eben doch 2,2 Punkte auf Platz drei fehlten. Direkt dahinter dann Johan Andre Forfang auf Platz 5, Andreas Stjernen als vierter Norweger auf Platz 8. Es wird am Montag sehr sehr schwer werden, diese Norweger im Teamspringen zu bezwingen, das ist klar.
Überraschend lag der Österreicher Michael Hayböck nach einem tollen Sprung auf 140 Meter zur Halbzeit auf dem zweiten Platz. Im Finalsprung waren dann 131 Meter zu wenig, Hayböck rutschte auf den 6. Endrang zurück. Eigentlich ein tolles Ergebnis, nur in Anbetracht der Halbzeitposition mit einer Medaille in greifbarer Nähe dann doch etwas enttäuschend. Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass es die letzte Medaillenchance für die ÖSV Skispringer bei diesen Olympischen Spielen gewesen sein dürfte.
Das in ihn gesetzte Vertrauen konnte Karl Geiger mit dem starken 7. Platz voll rechtfertigen. "Ich bin super zufrieden, der zweite Sprung war richtig gut und ich freue mich total für den Andreas Wellinger“, gab Geiger zu Protokoll. Richard Freitag sprang als 9. in die Top-10 und war eigentlich sogar besser als es der neunte Platz im Endklassement aussagt. Besonders bei seinem zweiten Sprung hatte Freitag eher ungünstige Windverhältnisse. Markus Eisenbichler auf Platz 14 komplettierte das erneut mannschaftlich starke deutsche Team.
Entsprechend zufrieden zeigte sich auch Bundestrainer Werner Schuster mit dem Ergebnis: “Das war heute ein sehr faires und hochklassiges Springen, ich bin sehr zufrieden mit diesem Wettkampf. Das ist eine Riesenfreude für uns, Kamil ist heute der verdiente Sieger, er hat zwei richtig gute Sprünge gezeigt. Jetzt freuen wir uns als Team auf den Wettkampf am Montag und da wollen wir als Team einen richtig guten Wettkampf machen“, so Werner Schuster.
Als Kuriosum teilten sich gleich drei Athleten den 10. Platz: Dawid Kubacki (POL), Peter Prevc (SLO) und der Japaner Ryoyu Kobayashi erhielten allesamt 258 Punkte und landeten auf Platz 10.
Der US-Amerikaner Kevin Bickner wusste einmal mehr mit einem starken Auftritt zu überzeugen, Platz 20 für den 21-jährigen ist ebenso bemerkenswert wie Platz 21 direkt hinter Bickner für den Kanadier Mackenzie Boyd-Clowes. Bemerkenswert auch der 23. Platz des Italieners Alex Insam.
Pech hatte dagegen Insam’s Teamkollege Davide Bresadola. Bresadola hatte nach einen Sturz zunächst Entwarnung gegeben, dann aber später beim Ausziehen des Sprunganzuges festgestellt, dass der Reißverschluss des Anzuges an seinem Unterarm eine tiefe Wunde verursacht hatte. Daraufhin wurde der 29-jährige ins Krankenhaus gebracht um die Wunde nähen zu lassen.
Das nächste und gleichzeitig letzte Skispringen im Rahmen dieser Olympischen Spiele findet am Montag um 21:30 Uhr (13:30 Uhr CET) statt. Mit dem Teamwettbewerb bildet ein echter Klassiker das Finale.