01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Der Slowene Anze Semenic hat im Hexenkessel von Zakopane seinen ersten Weltcupsieg gefeiert. Bei extrem schwierigen und wechselhaften Bedingungen zeigte Semenic zwei starke Sprünge, profitierte aber auch davon, dass zahlreiche Favoriten Schwierigkeiten mit den Bedingungen hatten. Andreas Wellinger landete auf Platz 2, Peter Prevc aus Slowenien wurde Dritter.
Der 24-jährige Semenic war bereits im Lauf der vergangenen Wochen immer besser in Fahrt gekommen, und dennoch war sein erster Sieg auf der HS 140 Wielka Krokiew Schanze von Zakopane eine echte Überraschung. 134,5 und 137,5 Meter / 245,6 Punkte hatte Semenic am Ende auf seinem Konto stehen, damit gelang dem großgewachsenen Slowenen der Sprung von Platz 5 im ersten Durchgang noch nach ganz oben. „Das war heute ein ganz schwerer Wettkampf mit schwierigen Windbedingungen. Glücklicherweise war der Wind heute auf meiner Seite und natürlich freue ich mich riesig über den Sieg hier in Zakopane. Ich muss ehrlich sagen, dass ich selber über dieses Ergebnis heute überrascht bin, besonders weil ich gestern noch echte Probleme mit der Schanze hier hatte. Bei den Olympischen Spielen möchte ich nur gute Sprünge zeigen, dann werden wir sehen, was dabei rauskommt“, so Semenic nach dem Wettkampf. Semenic hatte bisher Platz 8 (Kulm 2018) als bestes Ergebnis in seiner Statistik stehen, vor einer Woche hatte Semenic mit dem Slowenischen Team Silber bei der Skiflug-WM in Oberstdorf gewonnen.
Ein noch größerer Satz nach dem ersten Durchgang gelang Andreas Wellinger. Nach Platz 9 in Durchgang eins packte Wellinger in Durchgang 2 einen echten Zaubersprung aus und katapultierte sich noch auf Platz zwei der Endklassements. “Das war hier wieder eine unglaubliche Atmosphäre. Die Windbedingungen waren heute etwas schwierig, besonders im ersten Durchgang. Nach meinem ersten Sprung habe ich gedacht, dass ich so um den 25. Platz herum liege, aber dann war ich Neunter. Eigentlich waren beide Sprünge heute gut und mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Jetzt freue ich mich auf die Wettkämpfe in Willingen und dann geht es am Montag ja schon nach Korea. Ich hoffe auf schöne Wettkämpfe bei den Olympischen Spielen, ich bin in guter Form, alles ist möglich“, erklärte Wellinger.
Auf Platz drei landete mit Peter Prevc der zweite Slowene: "Das war ein ganz toller Tag für Slowenien. Es ist immer etwas besonderes hier in Zakopane zu springen vor diesem unglaublichen Publikum, das ist fast wie in Planica. Ich versuche im Lauf dieses Winters jeden Tag ein bißchen besser zu werden“, so Prevc, der nun auch wieder mit zu den Favoriten für die Olympischen Spiele in Pyeongchang zu zählen ist.
Vierter wurde der Pole Stefan Hula, der nach dem ersten Durchgang noch überraschend auf Platz 1 gelegen hatte. 129,5 Meter waren dann aber im Finale zu wenig für einen Platz auf dem Podium. Dennoch ein großartiger Abend für Hula. Übel erwischte es dagegen Top-Favorit und Lokalmatador Kamil Stoch bereits im ersten Durchgang: 108,5 Meter, Platz 38 und damit das frühzeitige Ende des Wettkampfes auf der Heimschanze. Stoch trug das Ergebnis mit Fassung und ließ sich dennoch von den wieder rund 50.000 Zuschauern an der Wielka Krokiew Schanze feiern. Stoch ist ein großer Champion, im Sieg wie in der Niederlage.
Der Schweizer Simon Ammann konnte bei den schwierigen Bedingungen seine ganze Erfahrung ausspielen und belegte einen starken 5. Platz. Für Richard Freitag reichte Platz 10 in der Tageswertung um in der Weltcup-Gesamtwertung das Gelbe Trikot von Kamil Stoch zurück zu erobern.
Freitag führt die Weltcup-Gesamtwertung mit 737 Punkten knapp vor Stoch (733 Punkte) an. Auf Platz drei folgt Andreas Wellinger mit 665 Punkten.
Der Weltcup geht am kommenden Wochenende in Willingen (GER) weiter. Dort findet zum ersten Mal die Willingen 5 oder Willingen five statt, bei der es nur eine Qualifikation für beide Wettkämpfe gibt und der Punktbeste aller 5 Wertungsdurchgänge (Quali und 4 Wertungssprünge aus 2 Wettkämpfen) zusätzlich zum Preisgeld einen Scheck über 25.000,- Euro bekommt.
Danach fliegen die Teams direkt nach Korea, wo bereits am Mittwoch, 7.2. das erste Training für die Olympischen Wettkämpfe stattfindet.