01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Richard Freitag hat am Samstag Abend den Skisprung-Krimi von Nizhny Tagil gewonnen. Nach Platz 8 im ersten Durchgang (135 Meter) flog Freitag im Finale auf 137 Meter und realisierte seinen insgesamt sechsten Weltcupsieg. Für Freitag war es der erste Erfolg seit Januar 2015. Auf den Plätzen zwei und drei mussten sich die beiden Norweger Daniel Andre Tande und Johann Andre Forfang nur knapp geschlagen geben. Mit seinem Sieg übernahm Freitag auch das Gelbe Trikot des Weltcupführenden.
Freitag der verdiente Sieger
Auch der dritte Einzelwettkampf des laufenden Winters war ausgesprochen spannend. Nach den Siegen von Junshiro Kobayashi aus Japan in Wisla (POL) und dem Slowenen Jernej Damjan in Ruka (FIN) war es diesmal der Deutsche Richard Freitag, der sich den verdienten Tagessieg holte. Freitag hatte bereits im ersten Durchgang einen Top-Sprung gezeigt, dann aber wegen einer unsauberen Landung deutliche Punktabzüge bekommen. So lag der 26-jährige nach dem ersten Durchgang auf Position 8. Im Finale gelang Freitag dann ein blitzsauberer Sprung auf 137 Meter und daran bissen sich sämtliche Konkurrenten im Finale die Zähne aus.
„Im ersten Durchgang hatte ich Probleme bei der Landung und im Weltcup geht es momentan so knapp zu, dass man wirklich um jeden Punkt kämpfen muss. Im zweiten Sprung hat dann alles gepasst. Viele Athleten sind in diesem Winter extrem gut drauf, es ist jedesmal unheimlich knapp und das macht es so unglaublich interessant. Es macht einen Riesenspaß diese Energie zu spüren die im Feld herrscht. Nach den Wettkämpfen gratuliert unten jeder jedem, das ist wirklich eine große Skisprungfamilie. Ich bin absolut stolz, dass ich jetzt das erste Mal das Gelbe Trikot tragen darf, und ich werde sicher in den folgenden Wettkämpfen darum kämpfen“, erklärte der begeisterte Sieger nach dem Wettkampf.
Rekordjagd von Tande und Forfang
Mit Daniel Andre Tande und Johann Forfang platzierten sich zwei Norweger auf den Plätzen zwei und drei, und das denkbar knapp. Nur die Winzigkeit von 0,1 Punkten trennte den drittplatzierten Forfang (264,3 Punkte) vor den mit 264,2 punktgleichen Stefan Kraft (AUT) und Andreas Wellinger (GER) auf Platz vier. Auch das ein weiterer Beleg dafür, wie knapp es derzeit in der Spitze des Weltcups zugeht. Die norwegischen Weitenjäger Tande und Forfang brachten dabei noch das Kunststück fertig, gleich zweimal den Schanzenrekord auf der HS 134 von Nizhny Tagil zu verbessern. Schraubte in Durchgang 1 Daniel Andre Tande den bestehenden Schanzenrekord seines Teamkollegen Johann Forfang von 140 (Dezember 2015) auf 141 Meter, setzte Forfang im Finale noch einen drauf und holte sich den Rekord postwendend zurück. 141,5 Meter steht jetzt als Rekord in den Ergebnislisten, aufgestellt von Johann Forfang aus Norwegen am 2.12.2017. „Im ersten Durchgang bin ich unglaublich hoch rausgekommen, das war dann der Schanzenrekord, aber den hat Johann ja dann gleich wieder zurückgeholt. Hoffentlich kann ich mir den Rekord morgen wieder holen“, grinste Tande nach seiner großartigen Weitenjagd. „Die Bedingungen waren heute schon wechselhaft, man musste auch etwas Glück bei seinem Sprung haben, aber es hat großen Spaß gemacht zu springen“ so Johann Forfang nach dem Wettkampf.
Geiger verspielt Halbzeitführung
Aus deutscher Sicht komplettierte Karl Geiger neben Tagessieger Freitag und Andreas Wellinger auf Platz vier das ausgezeichnete Ergebnis. Geiger hatte nach dem ersten Durchgang sogar in Führung gelegen, war dann aber bei seinem zweiten Sprung weder mit den Bedingungen noch mit dem Sprung bei den Besten dabei. Am Ende dennoch ein ausgezeichneter sechster Platz für den Oberstdorfer.
Deschwanden wieder stark in Nizhny Tagil
Ganz breites Grinsen nach dem Wettkampf zurecht beim Schweizer Gregor Deschwanden. Endlich gelangen dem Top-Talent zwei gute Sprünge, und endlich durfte sich der Teamkollege von Simon Ammann wieder einmal über ein Top 10 Ergebnis freuen. Platz 7 bedeutet das beste Karriereergebnis von Deschwanden, bisher war er bereits einmal auf Platz 7 gelandet, vor genau zwei Jahren, ebenfalls in Nizhny Tagil. Simon Ammann landete auf Platz 16.
Polen nicht ganz vorne dabei
Bester Pole war Piotr Zyla auf Platz 10, Dawid Kubacki wurde direkt dahinter 11.. Eigentlich kein schlechtes Ergebnis aber dennoch wird Trainer Stefan Horngacher vermutlich nicht ganz zufrieden sein. Die Erwartungshaltung ist nach dem vergangenen Winter, als das polnische Team den Nationencup gewinnen konnte, und dem überragenden Sommer des Teams logischerweise hoch. Die Mannschaft um Doppelolympiasieger Kamil Stoch, der heute 15. wurde, muss noch mehr zeigen um in diesem extrem starken Starterfeld um Tagessiege mitzuspringen.
Slowenen verbessert
Anze Semenic, Youngster Timi Zajc und Routinier Peter Prevc auf den Plätzen 9, 12 und 13 ließen ein Aufwärtstrend bei der slowenischen Mannschaft erkennen. Besonders Peter Prevc kämpft sich langsam aber sicher an die Spitze zurück.
Rhoads top
Bestes Karriereergebnis für den US-Amerikaner William Rhoads auf Platz 21. Der 22-jährige kommt immer besser in Fahrt und Platz 21 in diesem Starterfeld von Nizhny Tagil hört sich zunächst wenig spektakulär an, ist aber eine ganz hervorragende Leistung.
Im Gesamtweltcup führt nach seinem Sieg Richard Freitag mit 190 Punkten vor Daniel Andre Tande (175) und Johann Forfang (153).
Der zweite Wettkampf von Nizhny Tagil beginnt am Sonntag um 16:00 (Ortszeit 20:00) die Qualifikation beginnt um 14:30 (Ortszeit 18:30)