01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Severin Freund hat den Auftakt der 64. Vierschanzentournee in Oberstdorf gewonnen. Mit Sprüngen auf 126,0 und 137,5 Meter sowie 307,2 Punkten kämpfte sich der Weltmeister im Finale noch vom 6. Platz an die Spitze und feierte seinen ersten Tagessieg bei der Tournee. Platz zwei und drei gingen an Michael Hayböck und Peter Prevc.
Freund war glücklich: "Es ist richtig schön. Wir räumen ein wenig mit unseren Altlasten auf, nachdem Richard Freitag letztes Jahr ja schon in Innsbruck gewinnen konnte. Es ist für alle und auch für mich selbst sehr schön, dass ich den Wunsch nach einem Heimsieg zur Tournee erfüllen konnte. Die Stimmung war unglaublich grandios. Vor allem bei der Nationalhymne. Die anderen im Team haben schon gut vorgearbeitet für die Stimmung. Die Siegerehrung war dann sehr speziell. Die Bedingungen waren eigentlich sehr stabil. Zum Ende hin ist es dann plötzlich hektisch geworden. Ich war froh, dass ich meinen Sprung dann schon hinter mir hatte."
Hayböck überglücklich
Michael Hayböck, im vergangenen Jahr Tournee-Zweiter, sorgte mit Weiten von 130,0 und 139,0 Metern und 304,2 Punkten für einen starken Auftakt der zuletzt sieben Mal in Folge siegreichen Österreicher.
Hayböck sagte anschließend: "Ich bin überglücklich mit dem zweiten Platz und hatte das eigentlich nicht erwartet. DIe Verhältnisse, vor allem im zweiten Durchgang, waren sicher nicht zu meinem Nachteil. Es hat wohl geholfen, dass ich zu Weihnachten in der Kirche war. Meine Sprünge sind aber auch immer besser geworden und vor allem der letzte Sprung war genial. Die Kulisse war riesig. Es gibt keinen schöneren Arbeitsplatz. Da war natürlich auch das Ergebnis perfekt. Das ist nicht nur für die Deutschen gut, sondern für uns alle."
Prevc nur mit Sprüngen zufrieden
Top-Favorit Peter Prevc führte nach dem ersten Durchgang noch deutlich, fiel mit 129,5 und 130,0 Metern sowie 299,9 Punkten aber noch auf Rang drei zurück. Der Slowene sagte: "Es war ein schwieriger Wettbewerb, für alle. Die wechselnden Winde im Finale haben es nicht leichter gemacht. Aber ich bin sehr zufrieden mit meinen Sprüngen. Mit dem Ergebnis bin ich nicht ganz so glücklich. Aber es ist bereits mein dritter Bronze-Platz hier in Oberstdorf. Das scheint mein Platz zu sein. Ich denke von Sprung zu Sprung und versuche, mich nur auf mich zu konzentrieren. Die Atmosphäre hier in Oberstdorf und im Allgemeinen bei der Tournee ist immer großartig. Ich mag es, vor großem Publikum zu springen. Da macht es noch mehr Spaß, ein SKispringer zu sein."
Fannemel bester Norweger
Auf Platz vier sicherte sich Weltrekordler Anders Fannemel mit 130,5 und 129,0 Metern sowie 295,8 Punkten eine gute Ausgangsposition für den weiteren Tourneeverlauf.
Auch Noriaki Kasai darf mit 43 Jahren nach Versuchen auf 127,0 und 133,5 Meter und 290,6 Punkten noch von seinem ersten Tourneesieg träumen. Der Japaner sagte: „Es waren nahezu perfekte Sprünge und ein perfekter Tag für mich. Ich hoffe, dass ich beim nächsten Mal noch besser springen und gewinnen kann. Ich fühle mich wie 23.“
Team Norge überzeugt
Kenneth Gangnes (288,6 Punkte), Johan-Andre Forfang (278,8) und Daniel-Andre Tande (273,9) sorgten für ein ganz starkes norwegisches Mannschaftsergebnis. Joachim Hauer verpasste als 11. die Top-Ten nur knapp. Kenneth Gangnes schätzte ein: „Es war insgesamt ein guter und fairer Wettbewerb. Natürlich sind die Gatewechsel nicht ideal. Aber die Besten sind vorn. Ich denke, dass Freund und Prevc um den Gesamtsieg kämpfen. Aber man sollte auch Michael Hayböck nicht vergessen.“
Titelverteidiger Stefan Kraft belegte mit 287,7 Punkten einen guten siebten Platz, hat aber bereits knapp 20 Punkte Rückstand auf Leader Severin Freund.
Richard Freitag, im vergangenen Jahr Tagessieger in Innsbruck, kam mit 276,5 Punkten auf Platz neun.
Ammann immer stabiler
Simon Ammann präsentierte sich wie schon in der Qualifikation am Monatg stabiler bei der Landung und erreichte Platz 12. Der Schweizer sagte: „Es war ein schöner Wettkampf. Für mich ist es anspruchsvoll, trotz mangelhafter Technik einen solchen Wettbewerb zu springen. In der Gesamtwertung bin ich schon weit weg und kann mich voll auf meine eigenen Sprünge konzentrieren.“
DSV-Team dreht im Finale auf
Das gute Ergebnis einer vor allem im zwiten Durchgang sehr starken deutschen Mannschaft rundeten Andreas Wank, Stephan Leyhe und Andreas Wellinger auf den Plätzen 13 bis 15 ab. Andreas Wank, nach dem ersten Durchgang nur 22., freute sich: „Es war ein saugeiler Wettkampf. Das Finale war eine Befreiuung. Im ersten Durchgang hat der Mannschaft noch die Lockerheit gefehlt. Im Finale waren wir wesentlich frecher.“
Wellinger schätzte ein: „Es hat heute nicht am Wind gelegen, sondern an mir. Im zweiten Durchgang konnte ich meine Technik besser umsetzen und es ging direkt zehn Meter weiter. Ich hoffe, dass ich noch sechs Sprünge wie den Finalsprung zeigen kann.“ Michael Neumayer, der bei seinem ersten Weltcupeinsatz der Saison Platz 19 belegte, sagte anschließend: „Ich konnte heute meine Erfahrung ausspielen. Die Form ist eigentlich noch nicht wirklich da. Ich bin ganz zufrieden mit diesem Tag.“
Einen guten Tag erwischte auch Vincent Descombes-Sevoie auf Rang 17, Taku Takeuchi sprang als zweitbester Japaner auf Platz 18.
Fettner unzufrieden
Hinter den punktgleichen Andreas Stjernen und Manuel Fettner war Jakub Janda auf Platz 22 bester Tscheche. Fettner sagte: „Richtig glücklich kann ich nicht sein. Vor allem der erste Versuch war sicher mein schlechtester Sprung der letzten Wochen. Deshalb ärgere ich mich ein wenig.“
Doppelolympiasieger Kamil Stoch landete als einziger polnischer Finalist auf Platz 23. Youngster Domen Prevc musste sich bei schwierigen und wechselnden Windbedingungen mit 27 begnügen. Evgenji Klimov samelte auf Rang 28 als einziger Russe Weltcuppunkte.
Schlierenzauer verpasst Finale
Ein Debakel erlebte der zweimalige Tourneesieger Gregor Schlierenzauer, der als 31. das Finale verpasste. Der Slowene Jurij Tepes landete nach einem völlig misslungenem Versuch auf dem 50. und letzten Platz.
Die Vierschanzentournee wird am Donnerstag mit der Qualifikation zum Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen fortgesetzt.