01 | Deutschland | 978.8 | ||
02 | Norwegen | 975.2 | ||
03 | Österreich | 959.3 | ||
04 | Japan | 938.0 | ||
05 | Slowenien | 836.2 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Andreas Küttel ist Weltmeister auf der Großschanze und damit Nachfolger seines Landsmanns Simon Ammanns. Der Schweizer siegte in einem turbulenten Springen nach nur einem Durchgang auf der Jested-Schanze in Liberec, nachdem es der Jury wegen des unbarmherzigen Wetters nicht möglich war, einen fairen Finaldurchgang über die Bühne zu bringen. Martin Schmitt holte Silber und sprang damit zum ersten Mal seit 2001 wieder auf ein WM-Podest. Bronze ging an den Norweger Anders Jacobsen. Mit 141,3 Punkten sicherte sich Küttel seinen ersten WM-Titel nur mit 0,4 Zählern Vorsprung auf Schmitt und 1,8 Punkten auf Jacobsen. Es war Küttels erster Sieg in dieser Saison. "Ich glaube, dass ich den Titel verdient habe, denn der erste Durchgang war fair. Natürlich war ich froh, als abgebrochen wurde, aber ich war voll konzentriert und hätte auch so gewinnen können", sagte der neue Weltmeister.
Ausgerechnet bei der WM gibt es also das erste ÖSV-freie Podium der Saison. Gregor Schlierenzauer landete als bester Österreicher auf dem undankbaren vierten Platz, Fünfter wurde Anders Bardal vor Normalschanzen-Champion Wolfgang Loitzl und Dimitri Vassiliev. Ammann wurde Achter.
Schmitts neunte WM-Medaille
"Das ist ein Traum, noch einmal bei einer WM auf dem Podest zu stehen. Es ist mir völlig egal, welche Farbe die Medaille hat. Ich bin einfach nur glücklich", sagte Schmitt, ehe er zur Flowerzeremonie ging. "Es war nervenaufreibend, aber ich war bereit für einen Finalsprung", sagte Schmitt über seine neunte WM-Medaille.
"Ich bin überglücklich. Bei der WM auf dem Treppchen zu stehen, das ist das Größte", sagte Jacobsen strahlend.
Jury versuchte alles, einen zweiten Durchgang zu erhalten
Es war ein turbulentes Springen, der Wind lässt sich bei dieser Weltmeisterschaft einfach nicht abschütteln. Die Jury griff zu allen Tricks, doch es blieb bei nur einem Durchgang. Als im Finale heftiger Schneefall einsetzte und der bis dahin amtierende Weltmeister Ammann bei 110 m landete, war das Maß voll. Neustart des Finales, hieß es. Zum Zeitpunkt dieses Abbruchs acht Springer vor Ende führte Thomas Morgenstern, für den die Entscheidung sicher bitter war. Schließlich war der Titelgewinn in Liberec sein großes Ziel. Doch auch der Neustart nutzte nichts, der Schneefall blieb stark. So wurde wieder abgebrochen und nur der erste Durchgang kam in die Wertung.
Sicher wird es jetzt Diskussionen geben, man hätte den Finaldurchgang doch durchziehen können, doch die Entscheidung der Jury war einstimmig. Der Wetterbericht verhieß einfach weiterhin nichts Gutes. Loitzl trug die Absage mit Fassung. "Es gibt immer wieder Wettkämpfe, die nach einem Durchgang gewertet werde, dass das gerade bei einer WM passiert ist natürlich bitter", meinte er. Schlierenzauer hingegen war sauer über die Absage und wollte erst einmal gar nichts sagen.
Schlechter Tag für Finnland
Nicht gut erging es auch den Finnen. Kalle Keituri verpasste den Einzug ins Finale, auch Matti Hautamaeki, Ville Larinto und Harri Olli schafften es nicht ganz nach vorne zu springen. Hautamaeki war schon nach seinem Ausscheiden im ersten Durchgang auf der Normalschanze einen Großteil des Weges hinunter nach Liberec gelaufen. Aus Frust, wie er nachher berichtete.
Ohne Frust kommentierten die Japaner ihr schwaches Resultat. "Der Sprung an sich war gut, aber ich hatte Pech mit dem Wind", kommentierte Noriaki Kasai sein Ausscheiden nach Durchgang eins. Auch Shohei Tochimoto und Takanobu Okabe, Weltmeister aus 1995, verpassten den Einzug ins Finale. So wurde Daiki Ito der beste der 'Air Nippon'.