01 | Deutschland | 1097.4 | ||
02 | Norwegen | 1075.1 | ||
03 | Österreich | 1065.9 | ||
04 | Slowenien | 1034.8 | ||
05 | Japan | 875.1 | ||
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Es war wieder einmal ein typisches Springen im ewig windumtosten Sapporo. Die Millionenstadt am Japanischen Meer ist bekannt für ihre Wetterkapriolen, so auch am Samstag beim ersten Weltcup der Saison auf japanischem Boden. Der Wind kam mal von vorn, meist aber von hinten. Und dennoch gibt es einen Springer, dem ist jedes Wetter scheinbar völlig egal: Gregor Schlierenzauer. Er ließ sich auch vom Wetter nicht beirren und siegte zum vierten Mal in Folge. Damit hat er es geschafft, innerhalb von 14 Tagen in Europa (Zakopane), in Amerika (Vancouver) und in Asien (Sapporo) zu gewinnen. "Das Gefühl ist sensationell, es war ein schwieriger Wettkampf, er war Wind beeinflusst, aber ich war der Glückliche und jetzt freue ich mich um so mehr", sagte der Tagessieger.
Schlierenzauer (253,3 Punkte) verwies bei seinem achten Saisonsieg und seinem 19. insgesamt gleich zwei Teamkollegen auf die Plätze. Thomas Morgenstern (216,9) wurde Zweiter, Wolfgang Loitzl (211,2) Dritter. "Der Anlauf im Finale war sehr kurz, deshalb bin ich froh, dort den weitesten Sprung gezeigt zu haben. Ich bekomme immer mehr Selbstvertrauen", sagte Morgenstern. Es war der erste österreichische Dreifachsieg in dieser Saison. Nur vier ÖSV-Adler waren in Japan am Start, drei davon schafften es aufs Treppchen. Schlierenzauer springt seit über einem Jahr in die Top Ten. Sein letzter Wettkampf, bei dem er außerhalb der besten Zehn landete, war am 12.01.2008 in Val di Fiemme.
Wind war ein bestimmender Faktor
Dem Springen drückte der Wind seinen Stempel auf: Im ersten Durchgang schafften nur drei Springer einen Satz über den Konstruktionspunkt der Schanze, der bei 120 Metern liegt. Die Jury agierte wegen des wechselhaften Wetters sehr vorsichtig und deshalb hatten die meisten Athleten keine Chance auf eine große Weite. "Wenn man sich wegen des Windes keinen Kopf macht, ist das meist besser", sagte der junge Deutsche Julian Musiol, der seine ersten Weltcuppunkte der Saison einheimste und sein bestes Karriereergebnis im Weltcup schaffte (22.).
Kalle Keituri aus Finnland wurde Vierter. Roar Ljoekelsoey, der die Springen in Japan mag, landete auf Rang sechs. Michael Neumayer als bester Deutscher kam auf Rang elf. Der 30-Jährige lag nach dem ersten Durchgang auf Rang vier, hatte aber miserable Bedingungen im Finale und damit keine Chance auf ein Top-Resultat. "Es hat mich einfach nicht getragen", meinte Neumayer.
Ammann hadert mit den Bedingungen
Der Wettkampf war so etwas wie japanische Meisterschaften mit internationaler Beteiligung. 13 der 40 angetretenen Springer stellte die 'Air Nippon', die im Finale mit neun Teilnehmern vertreten war. Die meisten Nationen stellten nicht mehr als vier Athleten, so Finnland, Norwegen, Deutschland, Polen und Österreich. Die Russen waren überhaupt nicht vertreten in ihrem 'Nachbarland' Japan. Die Seegrenze nach Russland verläuft nur wenige Kilometer nördlich der Insel Hokkaido, auf der Sapporo liegt. Bester Japaner wurde Yuta Watase auf Rang 5, Daiki Ito kam auf den 8. Platz, Oldie Takanobu Okabe belegte Rang 12.
In der Weltcupgesamtwertung ging Ammanns Plan, den Rückstand auf Schlierenzauer zu verkürzen nicht auf. Der Schweizer wurde auf der Schanze, auf der er vor zwei Jahren Weltmeister wurde, nur 7. und büßte im Kampf um das Gelbe Trikot weiteren Boden ein. "Im ersten Durchgang hatte ich recht viel Pech. Der Ski hat zweimal gewackelt, er hat mich überhaupt nicht getragen. Ich muss das so hinnehmen", sagte er.
Am Sonntag (3.00 Uhr MEZ) steht der zweite Weltcup in Sapporo auf dem Programm. Allerdings ist die Wettervorhersage nicht gut, der Wind soll noch einmal auffrischen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.