01 | Hoerl, J. | 285.3 | ||
02 | Paschke, P. | 277.8 | ||
03 | Tschofenig, D. | 273.8 | ||
04 | Kraft, S. | 273.1 | ||
05 | Deschwanden, G. | 259.7 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Was haben Taku Takeuchi (JPN), Maciej Kot (POL), Juri Tepes (SLO), Severin Freund (GER) und Wolfgang Loitzl (AUT) gemeinsam? Jeder von ihnen könnte im kommenden Winter den FIS Gesamtweltcup gewinnen. Zugegeben, jeder wäre eine kleine Überraschung, aber eine Sensation wäre keiner der oben genannten. Alle konnten im Sommer absolut überzeugen und niemand weiß genau, wo die einzelnen Athleten momentan stehen.
Dazu kommen die altbekannten Superstars der Skisprungszene, angeführt von gleich drei Österreichern: Gregor Schlierenzauer, Thomas Morgenstern und Andi Kofler. Drei Namen die immer und überall für einen Tages- oder eben auch den Gesamtsieg gut sind. Weiter geht die Liste der möglichen Gesamtsieger mit dem Schweizer Simon Ammann, den Norwegern Tom Hilde und Anders Bardal, dem Polen Kamil Stoch, den Slowenen Robert Kranjec und Peter Prevc und den beiden Deutschen Richard Freitag und Andreas Wank. Dazu kommen noch mindestens eine Handvoll weiterer Namen die das Potenzial besitzen, um die Skisprung-Krone des Winters zu kämpfen.
DSV Bundestrainer Werner Schuster bringt es im Interview mit Berkutschi auf den Punkt: Einigermaßen zuverlässige Prognosen darüber, wer in der Gesamtwertung des Weltcups ganz vorne landet, sind erst ab Mitte der Saison möglich. Das ist es wahrscheinlich auch, was das Skispringen so besonders interessant macht. Personenbezogene Prognosen vor Saisonbeginn sind praktisch nicht möglich. Niemand weiß wirklich, wo der Gegner leistungsmäßig steht. Namen, Titel und Erfolge der vergangenen Jahre sind genau nichts wert. Alles auf Null - Saisonbeginn bedeutet auch, dass die Namen der Favoriten allesamt im großen Topf verschwinden und erst nach einigen Wochenenden mit Weltcupergebnissen wieder auftauchen.
Neue Unbekannte: der Sprunganzug
In diesem Winter kommt nun eine weitere Unbekannte dazu: Der neue Sprunganzug. Im Sommer bereits zum Einsatz gekommen, hat sich der neue, eng am Körper anliegende Anzug inzwischen durchgesetzt: Bis zu 200 Sprünge benötigten die Athleten um sich mit dem neuen Material anzufreunden.
Aufgrund der Erfahrungen im Sommer wurde von Seite der FIS im Herbst eine weitere, kleine Modifikation eingeführt. "Es gibt seit diesem Herbst für den eng anliegenden Anzug eine Toleranz von + 2 Zentimetern" erklärt FIS Material-Kontrolleur Sepp Grazer gegenüber Berkutschi. "Grund für die Modifikation waren die Erfahrungen die wir im Lauf des Sommers mit der Spannung des Anzugstoffes gemacht haben. Wir reagieren damit auf die Rückmeldungen, die wir nach dem GP von den Athleten bekommen haben. Der Anzugstoff ist zwischen 4 und 5 mm dick, bei dem eng anliegenden Anzug kommt es zwangsläufig zu Spannungen, das hat einigen Athleten während des Sommers Probleme bereitet, deshalb nun die 2 Zentimeter Toleranz.
Dabei aber bitte aufpassen,es ist hier nicht von zwei Zentimetern Abstand zwischen Anzug und Körper die Rede, sondern von dem Maßunterschied der Umfänge zwischen Körper und Anzug. Der Umfang des Anzuges darf maximal 2 Zentimeter mehr betragen als der Körper des Athleten an gleicher Stelle, Es ist also eine geringe Toleranz", so Gratzer.
Im Klartext bedeutet das, dass sämtliche Anzüge die im Sommer verwendet wurden, auch im kommenden Winter verwendet werden dürfen. Für die Athleten, denen der Anzug aber während des Sommers aufgrund der entstandenen Spannungen zu eng war, besteht nun die Möglichkeit den Anzug - im Rahmen der Toleranz - weiter zu schneiden. Über die Vorgehensweise bei den Messungen macht sich Gratzer keine Sorgen. "Das Messen ist einfach. Einen eng anliegenden Anzug muss ich gar nicht messen. Erst wenn der Anzug nicht ganz eng anliegt, wird gemessen, und dann darf eben der mit Anzug gemessene Umfang des Athleten um höchstens 2 Zentimeter größer sein, als der Körperumfang des Athleten an gleicher Stelle" so Gratzer abschließend.
Anders sieht es bei der Teamwertung aus: Österreich wieder Top-Favorit
Unglaubliche 8 Jahre in Folge haben die Adler aus Österreich die Nationenwertung praktisch nach Belieben dominiert. Und jeder, der die Wettkämpfe - wenn auch nur teilweise - beobachtet hat, weiß: das war kein Glück und kein Zufall, das Team aus Österreich war in den vergangen 8 Jahren eine Klasse für sich, basta. Und das wird vermutlich auch im kommenden Winter so bleiben. Das Team des ÖSV besteht nicht nur aus den "Superadlern" um Schlierenzauer, Morgenstern, Kofler, Koch und Loitzl. Hinter den Top-Leuten scharren extrem starke Athleten mit den Hufen und warten darauf zum Einsatz zu kommen, sobald sich einer der arrivierten eine Blöße gibt.
Ganz nah dran könnten im kommenden Winter die Adler aus Deutschland und Norwegen kommen. Mit Richard Freitag, Severin Freund und Andreas Wank befinden sich drei Siegspringer in Reihen des DSV. Ganz lange ist es her, dass man mit einem derartig starken Team in den Winter starten konnte. Dazu kommt ein Michael Neumayer, der im Sommer nach einem dummen Sturz in Japan aus Top-Form gerissen wurde, inzwischen aber wieder gut springt.
Aber da wir ja immer noch beim Skispringen sind: inzwischen sind auch Prognosen bei den Teams schwieriger geworden: Das Team aus Japan konnte im Sommer als Mannschaft überzeugen und gleich drei Athleten unter den Top-Ten platzieren. Man muss die Männer aus Nippon auf jeden Fall mit auf den Listen für die Teamwertung haben...