01 | Deutschland | 978.8 | ||
02 | Norwegen | 975.2 | ||
03 | Österreich | 959.3 | ||
04 | Japan | 938.0 | ||
05 | Slowenien | 836.2 | ||
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Es ist vollbracht! Wolfgang Loitzl hat die neunjährige österreichische Leidenszeit bei der Vierschanzentournee beendet, und wie! Der 28-Jährige gewann nicht nur die Gesamtwertung souverän, sondern auch das letzte Springen in Bischofshofen. Mit einem Sprung auf 142 Meter im ersten Durchgang, für den er fünfmal die Traumnote 20,0 erhielt, schockte der Steirer die Konkurrenz und verwaltete im Finale seinen Vorsprung. "Fünfmal die 20 ist natürlich ein Wahnsinn, aber es war auch ein sehr sehr guter Sprung", sagte der überglückliche Sieger. "Es war ein super Wettkampf und ich werde mich noch lange daran erinnern. Es ist so viel passiert während dieser Tournee, ich kann das noch gar nicht realisieren. Ich bin überglücklich", rang der neue Champion nach Worten. "Ein Traum ist in Erfüllung gegangen", sagte er schließlich.
Zweiter wurde der Schweizer Simon Ammann, der auch in der Tourneewertung Zweiter wurde. Sein Traum vom Tourneesieg bleibt ein Traum, doch auch er darf stolz auf seine Leistung in den vergangenen zehn Tagen sein. "Ich bin nicht überglücklich aber trotzdem zufrieden mit Platz zwei", kommentierte der 27-Jährige.
Schmitt und Vassiliev bärenstark
Dimitri Vassiliev kam auf Rang drei und schaffte es damit bei zwei Tourneewettbewerben aufs Treppchen. Gregor Schlierenzauer verpasste Rang drei nur um 0,1 Punkte. Dafür darf er sich über den dritten Rang in der Tourneegesamtwertung freuen. "Wolfgang war eine Klasse für sich. Er hat den Sieg verdient", sagte Schlierenzauer. Martin Schmitt bestätigte seine grandiose Form, ihm fehlten nur 0,7 Punkte aufs Treppchen. In der Tourneewertung wurde er ganz hervorragender Vierter.
Mit seinen ersten drei Weltcupsiegen überhaupt gewann Loitzl drei der vier Tourneespringen. Loitzls Triumph und Schlierenzauers Podestplatzierung überstrahlten ein wenig die schwächere Tournee von Thomas Morgenstern und Martin Koch. Auch der österreichische Nachwuchs konnte sich nicht in Szene setzen. Doch danach fragt an einem solchen Tag natürlich niemand.
Pointner hat nun als Trainer alles gewonnen
Loitzl ist der erste österreichische Tourneesieger seit Andreas Widhölzl im Jahr 2000. Sein Cheftrainer Alexander Pointner hat nun in seiner noch jungen Trainerkarriere alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt: WM-Titel, Olympiasiege, Weltcupgesamtwertung und die Tournee. Und das mit gerade einmal 38 Jahren.
Ein überaus positives Tourneefazit können auch die Deutschen ziehen. Schmitt ist zurück in der absoluten Weltspitze und mit Michael Neumayer (6. in Bischofshofen, Zehnter bei der Tournee), Michael Uhrmann (8./12.) und Stephan Hocke (15./15.) verfügt Bundestrainer Werner Schuster über drei weitere Topathleten. Die Deutschen werden bei der Medaillenvergabe bei der WM im Februar in Liberec ein gewichtiges Wörtchen mitreden.
Vassiliev Steierts bestes Pferd im Stall
Entspannt dürfte auch Russlands Trainer Wolfgang Steiert von der Tournee abreisen. Mit Dimitri Vassiliev als Gesamtfünften hat er einen echten Siegertyp in seinen Reihen, der eine ganz hervorragende Tournee gesprungen ist und gleich zweimal auf dem Treppchen stand. Ilja Rosliakov rundete als 12. das gute Ergebnis von Bischofshofen ab. Im übrigen wird beim Skifliegen auf dem Kulm in Bad Mitterndorf nur ein Russe starten: Pavel Karelin. Der Rest des Teams nimmt an den russischen Meisterschaften teil.
Verlierer der 57. Tournee sind die Norweger. Nur Anders Jacobsen (Gesamtrang 6) wusste zu überzeugen, Tom Hilde blieb hinter den Erwartungen zurück, Bjoern-Einar Romoeren und Roar Ljoekelsoey reisten sogar vorzeitig ab. Zu dieser Maßnahme griffen auch Adam Malysz und Primoz Peterka. Sowohl die Polen als auch die Slowenen traten bei der Tournee kaum in Erscheinung und haben bis zur WM noch alle Hände voll zu tun.
In der Weltcupgesamtwertung bleibt Ammann zwar in Führung, doch er spürt den Atem seiner Verfolger Schlierenzauer und Loitzl immer deutlicher. Schmitt ist Vierter und zog an Morgenstern vorbei.
Simon Ammann:
"Ich bin froh in Oberstdorf gewonnen zu haben. Trotzdem, dass ich die Tournee gewinen wollte, bin ich zufrieden mit dem Endresultat. Das Springen heute war eine Art Comeback für mich. Und immerhin war es meine beste Tournee jemals. Nach dem 142-Satz von Wolfgang war es heute sehr sehr schwierig noch etwas an dem Gesamtstand zu ändern".
Gregor Schlierenzauer:
"Ich wollte den Titel, bin aber dennoch zufrieden. Die Tournee hat aber nicht so funktioniert, wie ich das wollte. Man braucht aber auch Glück, das ich nicht hatte. Hier bin ich dann alles oder nichts gesprungen, ich hatte ja nichts mehr zu verlieren. Wolfgang ist einfach eine Klasse für sich".