01 | Hoerl, J. | 285.3 | ||
02 | Paschke, P. | 277.8 | ||
03 | Tschofenig, D. | 273.8 | ||
04 | Kraft, S. | 273.1 | ||
05 | Deschwanden, G. | 259.7 | ||
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Das Geheimnis um das Gesicht des Innsbruck 2012 Jugend-Olympischen Fackellaufs ist gelüftet: Gregor Schlierenzauer wird das Aushängeschild der am 27. Dezember startenden 18-tägigen Tour quer durch Österreich sein.
Im Interview spricht der 21-jährige über das Erlebnis Olympia und die Hoffnung auf gut springende Damen. Zudem erklärt er, warum die 1. Olympischen Jugend-Winterspiele auch für ihn etwas ganz besonderes sind, weshalb er seiner Cousine Nina fest die Daumen drückt und ihm sein „Nebenjob“ gut tut.
Du bist soeben als Gesicht des Jugend-Olympischen Fackellaufs präsentiert worden. Hast du dich gefreut als du erfahren hast, dass du dafür auserkoren wurdest?
Schlierenzauer: Absolut. Der Fackellauf ist immer ein ganz besonderes Highlight bei Olympischen Spielen, speziell die Entzündung des Feuers bei der Eröffnung. Wenn man da ein Teil davon sein darf und mit seiner Person auf die 1. Olympischen Jugend- Winterspiele aufmerksam machen kann, dann ehrt einen das natürlich.
Was macht für dich die Faszination und das Erlebnis Olympia aus?
Schlierenzauer: Es ist einfach etwas ganz Spezielles. Olympische Spiele haben eine lange Tradition und wenn man dort dabei ist, weiß man, dass man bereits sehr weit gekommen ist. Schließlich ist jeder Olympiateilnehmer einer der besten aus seinem Land. Im Olympischen Dorf trifft man zudem auf die weltweit besten Wintersportler. Das ist schon ein ganz besonderes Flair.
Dieses besondere Flair könnte bald auch deine Cousine Nina Prock (Anm.: Tochter von Ex-Rennrodler Markus Prock) miterleben, die im erweiterten Österreich-Kader für die 1. Olympischen Jugend-Winterspiele steht!
Schlierenzauer: Ich hoffe natürlich, dass sie dabei ist. Sollte sie die Qualifikation schaffen, kann sie natürlich auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen, weil sie aus einer Familie kommt, die bereits viele Olympische Spiele miterlebt hat. Dann soll sie die Zeit und Erfahrung einfach richtig genießen. Wir drücken ihr jedenfalls alle fest die Daumen.
Kennst du außer ihr noch andere junge Athletinnen und Athleten, die die Chance haben, dabei zu sein?
Schlierenzauer: Klar, ich bin ja nicht so viel älter. Einige kennt man von gemeinsamen Trainingssessions, wie etwa Thomas Hofer, mit dem ich früher gemeinsam in Natters gesprungen bin. Für die ist das natürlich ein riesiges Sprungbrett, um sich auch einmal öffentlich zu zeigen und sie haben absolut gute Medaillenaussichten. Zudem ist es eine unglaublich tolle Erfahrung. Auch weil sie die Chance haben, Olympia quasi vor ihrer eigenen Haustüre und vor Heimpublikum mitzuerleben. Es ist wirklich schade, dass ich nicht dabei sein darf; ich bin zwar noch jung, aber für diese Spiele bereits zu alt.
Innsbruck 2012 wird einige innovative Bewerbe zu bieten haben, wie etwa einen gemischten Teambewerb Skispringen/Nordische Kombination mit Damen und Herren. Wären solche Bewerbe in Zukunft auch bei euch interessant?
Schlierenzauer: Sicherlich, solche Bewerbe haben definitiv Zukunft. Etwas Derartiges ist heuer bei uns im Weltcup ja auch geplant. Die Leistungsdichte bei den Damen ist aber natürlich noch nicht mit der der Herren vergleichbar. Diese Entwicklung wird sicherlich noch drei bis fünf Jahre dauern. Spätestens dann wird es eine tolle Ergänzung zu uns Herren sein und zudem den gesamten Skisprungsport attraktiver machen.
Dreimal Olympisches Edelmetall, 12 WM-Medaillen, 46 Weltcup-Siege und das mit gerade einmal 21 Jahren. Was machst du besser als die anderen?
Schlierenzauer: Einen Teil davon kann man nicht beeinflussen. Der ist einfach da und setzt sich aus Talent und Genen zusammen. Der andere ist das Umfeld mit Familie und tollen Betreuern. Zusätzlich braucht man aber auch ein gewisses Glück im Leben. Wenn das alles super ineinander greift, dann kann man es sehr weit schaffen. Ich persönlich hätte mir aber nie gedacht, dass ich mit 21 Jahren schon so weit bin. Aber das sind eben Dinge die man nicht planen kann.
Wie kann man sich einen durchschnittlichen Tag im Leben des Gregor Schlierenzauer vorstellen?
Schlierenzauer: Nach dem Frühstück geht es normalerweise zum Training. Manchmal jobbe ich aber auch vormittags in einer Werbeagentur und trainiere dann nachmittags. Nach dem Abendessen geht man eigentlich eh schon wieder schlafen. Ich sage immer, ein Sportlerleben besteht aus drei Dingen: Essen, Schlaf und Training. Gerade im Sommer, wenn man viel in der Kraftkammer schwitzt, sind die Tage und Monate schon sehr monoton. Arbeitet man da aber hart, wird man im Winter damit belohnt, dass man um die ganze Welt reisen und tolle Emotionen und Erfolge sammeln darf.
Dein „Nebenjob“ in einer Werbeagentur ist für einen Weltklassesportler nicht gerade alltäglich. Wie bist du auf die Idee gekommen?
Schlierenzauer: Ich bin einfach nicht der Typ der 24 Stunden darüber nachdenkt, wie man einen halben Meter weiter springen kann. Detailverliebtheit geht nämlich oft in die verkehrte Richtung. Es braucht einfach etwas Ablenkung und neue Erfahrungen, damit man in Training und Wettkampf richtig Vollgas geben kann.
Zu einem Sportlerleben gehören nicht nur Erfolge, sondern auch Verzicht, oder?
Schlierenzauer: Ja, keine Frage. Wenn man etwa in die Disco gehen will, dann kann man das zwar schon auch einmal machen, aber halt nur sehr selten. Da liegt die Priorität einfach ganz wo anders. Wenn man es aber schafft auf solche Dinge zu verzichten, dann kann man es sehr weit bringen. Außerdem ist es ein großes Geschenk, Sportler zu sein, weil man ein richtig cooles Hobby zum Beruf machen kann. Man kommt in der ganzen Welt herum, trifft die besten Sportler und kann sich mit ihnen duellieren. Was gibt es da eigentlich Schöneres!?
Wie oft ist man als Skispringer eigentlich zuhause?
Schlierenzauer: Sehr selten. Ich glaube, dass wir im Jahr etwa 250 bis 300 Tage unterwegs sind.