01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Wieder ein Doppelsieg für Österreich - doch diesmal schaffte es Gregor Schlierenzauer nach ganz oben auf das Podest. Der 21-Jährige krönte sich auf dem legendären Holmenkollen, der Wiege des nordischen Skisports, zum ersten Mal in seiner Karriere zum Einzel-Weltmeister. Davon hatte der Tiroler nach seiner Knieverletzung, die er sich vor Weihnachten zugezogen hatte, nicht einmal träumen können.
Gregor Schlierenzauer in der Hall of Fame »
In einer Wimperschlag-Entscheidung schob sich Schlierenzauer (277,5 Punkte) vorbei am Weltmeister von der Normalschanze, Thomas Morgenstern (277,2), noch nach ganz vorne. Ganz 0,3 Punkte trennten die beiden Teamkollegen am Ende. Nach dem ersten Durchgang hatte der Tiroler Schlierenzauer noch auf Rang vier gelegen, doch sein Finalsprung von 134,5 Metern reichte zum WM-Gold.
Morgenstern zeigte ehrliche Freude über Silber und den Triumph seines Teamkollegen. "Das ist meine erste Silber-Medaille bei einer WM, das ist gut für meine Sammlung", befand Morgenstern. "Ich hatte schon so viel Glück bei meinem Sieg in Turin 2006, dass der knappe Rückstand auf Gregor okay ist. Er hat den Titel absolut verdient, er hat so hart dafür gearbeitet."
Schlierenzauer voller Freude und Dankbarkeit
"Die Tränen muss ich einfach rauslassen. Es ist ein wertvolles Jahr gewesen, ich hatte so viele Probleme beim Saisonstart, dann kam die Verletzung. Es war nicht einmal klar, ob ich überhaupt bei der WM würde dabei sein können. Ich möchte all denen danken, die mich dabei begleitet haben. Die Saison war voller Emotionen und jetzt am Holmenkollen Weltmeister zu werden, da gibts eigentlich nichts Schöneres", freute sich der neue Champion.
Ammann gewinnt erstes Edelmetall für die Schweiz
35.000 Zuschauer wurden zu begeisterten Zeugen dieses tollen Wettkampfs, bei dem sich Simon Ammann 'seine' Medaille holte. Der Schweizer flog mit der gleichen Weite wie Schlierenzauer noch von Rang acht auf den Bronzeplatz und holte das ersehnte erste Edelmetall bei dieser WM für die Eidgenossen. "Ich hatte einen guten Probesprung, der erste Durchgang war dann nicht so spitze, aber der Finalsprung war wieder gut. Ich bin sehr glücklich mit Bronze. Es war keine einfache Saison, deshalb bin ich stolz, auf dem Podium zu sein", sagte Ammann, der 2007 in Sapporo Weltmeister wurde.
Das ist der legendäre Homenkollen »
Rang vier blieb für Andreas Kofler, der auf der Normalschanze noch Silber gewonnen hatte. Damit stellten die Österreicher einmal mehr ihre Vormachtstellung im Skispringen unter Beweis. Drei ÖSV-Adler unter den ersten Vier, Martin Koch schaffte es als Ahter auch noch weit nach vorne. Damit haben die Österreicher bei den bisherigen vier Skisprung-Entscheidungen viermal Gold gewonnen - was für eine Bilanz.
Uhrmann beendet Karriere
Matti Hautamaeki aus Finnland bewies als Fünfter einmal mehr, was er für ein Wettkampftyp ist. Zu Edelmetall fehlten allerdings schon mehr als acht Punkte. Und Michael Uhrmann darf als Sechster noch einmal auf seine alten Tage bei einer WM-Siegerehrung teilnehmen. Gleich nach dem Wettkampf kündigte Uhrmann allerdings sein Karriere-Ende an: "Der Team-Wettkampf wird der letzte große Wettbewerb meiner Karriere sein", sagte der Bayer.
Die lange Karriere des Michael Uhrmann »
Im Finale machte plötzlich einsetzender Rückenwind den Wettkampf schwer für die Besten des 1. Durchgangs. Doch der super Stimmung im weiten Rund tat das kaum einen Abbruch. Besonders die Norweger genossen ihre Sprünge, mit einem Lächeln auf dem Gesicht gingen manche in die Anlaufspur. Allerdings vergaben die Gastgeber im Finale sicher geglaubte Medaillen. Anders Jacobsen und Anders Bardal lagen nach dem ersten Durchgang auf den Plätzen zwei und drei, doch im Finale kamen sie mit dem Rückenwind nicht zurecht und fielen auf die Plätze sieben (Bardal) und neun (Jacobsen) zurück.
Norweger enttäuscht nach Finale
"Ich bin nicht fokussiert geblieben. Ich habe zu viel gewollt und habe mich von der Atmosphäre aufpeitschen lassen", sagte Jacobsen. Und Bardal fügte hinzu: "Ich war sauer nach dem zweiten Sprung."
Malysz bei letztem WM-Einzel nur Elfter
Einen sehr guten Finalsprung bot Jernej Damjan. Der Slowene flog noch von Rang 22 auf den 13. Platz nach vorne. Damit war er der beste Athlet seiner Mannschaft. Mit einer leisen Enttäuschung musste hingegen Adam Malysz klar kommen. Der Pole, der in den Trainings so stark war, musste in seinem höchstwahrscheinlich letzten WM-Einzelwettbewerb mit Rang elf Vorlieb nehmen.
Erheblichen Aderlass gab es schon im ersten Durchgang für die Finnen. Denn mit Anssi Koivuranta und Olli Muotka verlor das Team von Trainer Pekka Niemelä die Hälfte der vier Athleten. Janne Ahonen eröffnete das Finale und kam am Ende auch nicht über Rang 30 hinaus, die finnische Ehre rettete einmal mehr Hautamaeki. "Der zweite Sprung war ein Witz. Ich mache erst einmal weiter bis Lahti, werde da wahrscheinlich aber auch schlecht springen", sagte Ahonen.
Bester Japaner wurde Daiki Ito als 18. Sein Landsmann Norikai Kasai stellte zwar mit dem 30. WM-Start einen Rekord auf, doch zufrieden war der 38-Jährige nicht. Er erwischte schlechte Bedingungen und verließ fluchend die Arena, so sieht man Kasai selten. Er hatte sich eben mehr vorgenommen als Platz 24. Bester Russe wurde Pavel Karelin als 17., für die Tschechen schaffte Roman Koudelka als 22. das beste Resultat.
Good bye, Andi - Küttels letzter Sprung im Einzel
Seinen letzten Sprung in einem Einzel-Wettkampf machte der jetzt entthronte Weltmeister Andreas Küttel, der nach der WM in Oslo seine Karriere beenden wird. Die Schweizer Fans würdigten den 31-Jährigen mit Transparenten und Fahnen. Küttel nahm an 24 Weltmeisterschafts-Wettkämpfen teil, wurde 2009 in Liberec einmal Weltmeister. 15 Mal schaffte es der Athletensprecher aufs Weltcup-Podium, fünfmal davon stand er ganz oben, zum Beispiel beim traditionsreichen Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen 2007 und vor den heimischen Fans in Engelberg. "Ich hätte mir einen schöneren Abschluss gewünscht. Aber es war kein guter Sprung", sagte Küttel dem Schweizer Fernsehen.
Andreas Küttel in der Hall of Fame »
Morgenstern kann mit einem Sieg im abschließenden Team-Wettkampf noch das historische Gold-Triple bei einer WM schaffen. Dreimal Gold bei einer WM hat nicht einmal der legendäre Matti Nykänen geholt. Am Samstag git es diese letzte WM-Entscheidung im Skispringen.