01 | Deutschland | 1097.4 | ||
02 | Norwegen | 1075.1 | ||
03 | Österreich | 1065.9 | ||
04 | Slowenien | 1034.8 | ||
05 | Japan | 875.1 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Martin Koch ist einfach ein Phänomen: Beim Skifliegen segelt der Kärntner vom SV Villach regelmäßig in eine eigene Liga. Nach seinem ersten Weltcupsieg vor wenigen Wochen in Harrachov - natürlich beim Skifliegen - triumphierte der 29-Jährige auch beim Skiflug-Weltcup in Oberstdorf.
Das ist der Super-Flieger Martin Koch »
Auf der Heini-Klopfer-Schanze im Stillachtal landete Koch im ersten Durchgang erst nach 214,5 Metern, das bedeutete die Tagesbestweite. Im Finale legte er noch einmal 210,5 Meter (insgesamt 428,4 Punkte) nach, das genügte für seinen zweiten Weltcupsieg. Damit beendete Koch eine Serie von fünf Einzel-Weltcups ohne österreichischen Sieg.
"Einfach sensationell. Ich war zwei Meter zu spät beim Absprung, aber dann ging es gut. Ich wollte diesen Sieg unbedingt. Meine nächsten Ziele sind die WM und der Skiflug-Weltcup. Auf jeden Fall freue ich mich jetzt auf die Fliegen in Vikersund", sagte der souveräne Tagessieger.
Schlierenzauer erstmals auf dem Treppchen in dieser Saison
Auf Rang zwei kam zur Freude der zuletzt etwas gebeutelten Norweger Tom Hilde (406,6), der schon während der gesamten Saison in hervorragender Verfassung ist und sicherlich Norwegens größte Hoffnung bei den Titelkämpfen in Oslo (23. Februar - 6. März) sein wird. Der 23-Jährige war am Samstag schon zum fünften Mal in dieser Saison auf dem Treppchen zu Gast.
"Norweger sind immer gut beim Skifliegen. Ich war bis heute nicht so gut beim Skifliegen, aber heut brachte ich zwei gute Flüge ins Tal. Daher freuen wir uns auf den Teamwettkampf. Ich bin jetzt schon total aufgeregt wegen der WM in Oslo. Ich möchte vorher noch gute Resultate erzielen, um den Leuten zu Hause zu zeigen, dass ich gut springen kann", meinte Hilde.
Erstmals in dieser Sprungzeit schaffte es Gregor Schlierenzauer aufs 'Stockerl'. Der Österreicher - er gilt als ausnahmslos starker Flieger - kämpfte sich noch von Rang sieben nach vorne und ist damit der sechste ÖSV-Adler, der in dieser Saison auf dem Siegertreppchen landete. Insgesamt war es schon das 53. Weltcup-Podium für den 21-Jährigen. "Der dritte Platz ist eine Genugtuung. Es ist großartig, wieder auf dem Podium zu stehen. Das ist die beste Motivation für die WM in Oslo", sagte der Tiroler.
Freund auf Rang vier - Ito ist im Kommen
Bester Deutscher wurde Severin Freund, der als Vierter das Podest nur knapp verpasste. "Vor dem Wettkampf haben ja viele gedacht, dass ich nicht der große Flieger bin. Heute habe ich das Gegenteil bewiesen", sagte der derzeit beste DSV-Adler. Michael Uhrmann schaffte es als Achter auch unter die Top Ten.
Daiki Ito aus Japan wird indes immer mehr zu einem Geheimfavoriten für die WM. Der Sieger des Sommer GP kam auf Rang fünf vor dem Polen Adam Malysz und Andreas Kofler aus Österreich. Als Neunter war Matti Hautamaeki der beste Finne. Simon Ammann aus der Schweiz schaffte es auf Platz zehn und verkürzte damit etwas den Rückstand im Gesamt-Weltcup auf Thomas Morgenstern, der nur 16. wurde. Dennoch kann Ammann (1.099) seinen Kontrahenten Morgenstern (1.529) nur noch theoretisch einholen.
In der FIS-Team-Tour-Wertung ist den Österreichern der Sieg und die damit verbundene Extraprämie von 100.000 Euro kaum mehr zu nehmen. Die ÖSV-Armada führt mit 2.985,1 Zählern unangefochten vor den Polen (2.840,6), die nahezu 150 Punkte Rückstand haben. Auf Rang drei liegen die Deutschen, die mit 2.823,4 Punkten noch Chancen haben, die Polen im abschließenden Teamfliegen am Sonntag abzufangen.
Flieger Kranjec nur auf Platz 15
Etwas enttäuschend ist das Resultat von Robert Kranjec, der beim Fliegen eigentlich immer weit vorne landet. Als bester Slowene wurde er noch hinter dem besten Tschechen Roman Koudelka (13.) nur 15.
Der Riesenbakken in Oberstdorf »
Wie gefährlich Skifliegen ist, musste Pascal Bodmer schmerzhaft erfahren. Am Ende des Fluges begannen seine Ski zu pendeln, er krachte mit Tempo 130 in den Eishang, blieb aber glücklicherweise unverletzt, auch wenn den Zuschauern angesichts des Crashs der Atem stockte. Wenige Minuten später lachte der Mann von der Schwäbischen Alb schon wieder. "Es hat sich aufgeschaukelt, irgendwann geht es einfach nicht mehr", sagte er.
Michael Neumayer sehr ehrlich
Mit Michael Neumayer stürzte ein zweiter Deutscher, allerdings bei der Ausfahrt. "Da bin ich dann ein Feigling. Ich hatte mir bei sowas mal eine schwere Verletzung zugezogen. Da mich dann durch den Radius zu kämpfen, das ist nicht meine Sache. Da setze ich mich lieber auf den Hosenboden", gestand Neumayer nach seinem Sturz im ersten Durchgang und spielte damit auf seinen Kreuzbandriss an, den er sich 2006 zuzog.
Der Qualifikationssieg als eine Bürde?
Immerhin schaffte es Neumayer trotz des Sturzes ins Finale. Das hatten etwas überraschend Jernej Damjan aus Slowenien und der Norweger Anders Bardal nicht erreicht. Vor allem Damjan hatte zuletzt ansteigende Form bewiesen und war in der Qualifikation punktgleich mit Schlierenzauer Fünfter geworden.
Auch der Sieger der Qualifikation, der Finne Janne Happonen, blieb als 20. im Wettkampf hinter den Erwartungen zurück. Irgendwie scheint der Sieg in der Qualifikation in dieser Saison eher eine Bürde zu sein als eine Motivation.