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Wer kann Morgenstern in Bedrängnis bringen?

Erstellt am: 17.01.2011 14:47 / os

Schon mehr als die Hälfte der Weltcup-Springen der Saison 2010/11 ist über die Bühne. Wer hat der Saison bisher seinen Stempel aufgedrückt, wer blieb hinter den Erwartungen zurück und - vor allem - wer ist für das Highlight, die WM in Oslo, der große Favorit?

Tom Hilde

 

5 Fragen - 5 Gesichter mit Thomas Morgenstern »

Matti Hautamäki

 

Völlig klar ist, dass sich Thomas Morgenstern in einer unglaublich stabilen Form befindet. Er war in dieser Saison nur einmal schlechter als auf Platz 5 - und das war beim Windspringen in Garmisch-Partenkirchen am Neujahrstag, wo er auf Rang 14 landete. Der Österreicher muss als erster genannt werden, wenn es darum geht, einen WM-Favoriten auszumachen.

Thomas Morgenstern

 

Loitzl: "Der zieht das durch"

Adam Malysz

 

Sein Teamkollege Wolfgang Loitzl meinte schon, dass sich 'Morgi' nach dem Tourneesieg auch noch einen WM-Titel holen wird. "Der zieht das durch, so wie ich vor zwei Jahren", sagte Loitzl, der 2009 erst Tourneesieger und wenig später Weltmeister auf der kleinen Schanze in Liberec wurde. Ein Einzeltitel bei einer WM ist neben einem WM-Einzelsieg beim Skifliegen der letzte Titel, der Morgenstern noch fehlt. Allerdings ist die absolute Leichtigkeit, mit der er schon zu sieben Siegen in dieser Sprungzeit flog, schwer aufrechtzuerhalten. Schließlich sind es noch ein paar Wochen bis zu den Titelkämpfen.

Severin Freund

 

Der neue Holmenkollen »

Simon Ammann

 

Dennoch heißt - zumindest momentan - die Frage: Wer kann Morgenstern auf seinem Weg zum Titel gefährden? Zum einen natürlich immer die Bedingungen. Oslo ist nicht gerade bekannt für seine ausgeglichenen Wetterbedingungen. Da können sich WM-Hoffnungen schnell in Luft, bzw. Wind und Nebel auflösen. Zum anderen gibt es da natürlich den ein oder anderen Konkurrenten, den man auf der Rechnung haben muss.

 

Malysz ist immer ein Gold-Kandidat

 

In erster Linie ist da Adam Malysz zu nennen. Der Pole ist in einer sehr konstanten Form, er schaffte es in dieser Saison schon sechsmal aufs Treppchen - eine super Leistung. Auch wenn er 2010/11 noch ohne Sieg ist gilt der 33-Jährige als heißer WM-Anwärter. Denn wie kein Zweiter kann sich Malysz fokussieren. Das hat er nicht zuletzt bei Weltmeisterschaften bewiesen - nicht umsonst ist Malysz vierfacher Weltmeister.

 

5 Fragen - 5 Gesichter mit Tom Hilde »

 

Zu was sind die Gastgeber in der Lage? Bei den Norwegern liegt der Fokus natürlich voll auf den Titelkämpfen in der Hauptstadt. Sicher werden die Kojonkoski-Schützlinge sich bis zur WM noch steigern, doch einen Überflieger produziert man nicht mal einfach so. Am ehesten hat bisher Tom Hilde bewiesen, dass mit ihm zu rechnen sein muss. Er ist auch der einzige Norweger, der in dieser Saison schon gewonnen hat.

 

Platzt bei den Norwegern der Knoten?

 

Mannschaftlich sind die Norweger bisher stark, in der Nationenwertung liegen sie auf Platz zwei. Sie werden - wenn nichts Außergewöhnliches geschieht - in den Teamwettkämpfen um Edelmetall springen. Doch im Einzel sind herausragende Flüge nötig, um bei der Siegerehrung dabei sein zu dürfen. Johan Remen Evensen und Anders Jacobsen haben schon gezeigt, dass sie das können. Doch in Serie produzieren sie die Super-Flüge nicht.

 

Hat Ammann noch einen Masterplan?

 

Und sonst? Simon Ammann kam bisher nicht so zum Zuge wie er sich das vorgestellt hatte. Er springt schon gut, doch bei weitem nicht mehr so überragend wie in der vergangenen Saison. Der Schweizer ist aber immer für eine Überraschung gut. Man darf gespannt sein, ob er bis zu den WM-Wettbewerben noch einen Masterplan ausheckt, der ihn zu seinem zweiten WM-Titel führt.

 

Die große Karriere des Simon Ammann »

 

Bei den Finnen lastet aller Druck nach der Verletzung von Ville Larinto auf Matti Hautamaeki. Es ist zu bezweifeln, dass sowohl Janne Ahonen als auch Harri Olli noch einmal in richtige Siegform kommen. In dieser Saison fehlte doch ein ganz gutes Stück zu den Besten der Szene. Aber: einen Janne Ahonen sollte man auch im Alter von 33 Jahren nie ganz abschreiben. Hautamaeki schwächelte zuletzt, doch der 29-Jährige ist so abgebrüht, man sollte ihn niemals unterschätzen, er ist immer für eine Medaille gut.

 

Freund und der Autopilot

 

Bei den Deutschen keimt natürlich nach dem Sieg von Severin Freund in Sapporo und der wiedergewonnen Form von Michael Uhrmann Hoffnung. Wenn sich bei Freund jetzt der Autopilot einschaltet und er seine Sprünge einen wie den anderen ins Tal zieht, dann ist Edelmetall drin. Schon in der gesamten Saison hatte er Wettkämpfe mit einem überragenden Sprung. Seit Japan weiß der 22-Jährige, dass er auch zwei Super-Flüge pro Wettkampf bringen kann. Das wird ihm großes Selbstvertrauen geben.

 

Das ist die deutsche Hoffnung Severin Freund »

 

Gespannt darf man auch auf das Auftreten von Gregor Schlierenzauer sein, der nach seiner Verletzung vor der Tournee seine Ziele neu definierte und jeglichen Fokus auf die WM richtete. Bisher noch ohne Podestplatz muss Schlierenzauer sich allerdings überhaupt erstmal für die WM qualifizieren. Denn mit Andreas Kofler und Martin Koch haben die Österreicher zwei aktuelle Weltcupsieger im Team und Manuel Fettner und Loitzl standen in dieser Saison auch schon auf dem Treppchen. Es ist nicht selbstverständlich, dass Schlierenzauer einen Platz im Team erhalten wird. Doch der Tiroler hat noch viele Wettkämpfe Zeit, sich in die richtige Position zu bringen.

 

Überraschungen sind immer möglich

 

Ansonsten gilt, was bei großen Titelkämpfen immer gilt: Überraschungen sind möglich. So wie der Titel von Tommy Ingebrigtsen (NOR) 1995 in Thunder Bay, so wie der Titel von Rok Benkovic (SLO) 2005 in Oberstdorf und auch so wie der Titel von Andreas Küttel (SUI) vor zwei Jahren in Liberec.

 

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