01 | Deutschland | 978.8 | ||
02 | Norwegen | 975.2 | ||
03 | Österreich | 959.3 | ||
04 | Japan | 938.0 | ||
05 | Slowenien | 836.2 | ||
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Die Skisprung-Mannschaft aus Österreich hat am Montag Abend (Ortszeit) den Skisprung-Krimi von Zhangjiakou gewonnen. Stefan Kraft, Daniel Huber, Jan Hörl und Manuel Fettner setzten sich in einem extrem spannenden Wettkampf vor den Teams aus Slowenien und Deutschland durch. Norwegen musste nach hartem Kampf mit Platz vier zufrieden sein.
- 22°C, drehender Wind und 11 Skisprung-Mannschaften, die diesen Abend zum Höhepunkt des Skispringens im Rahmen der Olympischen Spiele von Peking machten - das ganz große Finale. Bis zum Schluß war für vier Teams zwischen Gold und Blech noch alles möglich. Die schwierigen Windverhältnisse erhöhten die Spannung noch zusätzlich, erst mit dem jeweils letzten Sprung aller Teams fiel die endgültige Entscheidung um Gold, Silber und Bronze.
„Das fühlt sich irrsinnig gut an. Wenn man für die harte Arbeit so belohnt wird, dann ist das wunderbar. Das war ein ganz enges Rennen, da kann man als Sieger weggehen oder auch als Vierter oder Fünfter,“ beschrieb Österreichs Chefcoach Andreas Widhölzl seine Gefühle nach dem Erfolg.
Manuel Fettner freute sich bereits über seine zweite Medaille nach dem zweiten Platz von der Normalschanze: "Vor vier Jahren haben wir das Podium ganz knapp verpasst. Jetzt fühlt es sich viel besser an. Ein Mannschaftswettbewerb ist anders als ein normaler Wettbewerb. Der Druck lastet nicht nur auf den eigenen Schultern, sondern auf den Schultern von allen“, so Fettner, und weiter: "Ich denke, jeder von uns hat es heute richtig gut gemacht. Wir hatten alle keinen schlechten Sprung und haben zweimal einen richtig guten Job gemacht. Ich freue mich für die ganze Mannschaft, dass wir uns Olympiasieger nennen können.“
Team Slowenien landete mit 8,3 Punkten Rückstand auf Österreich auf Platz zwei. Deutschland setzte sich mit dem letzten Sprung von Karl Geiger denkbar knapp gegen das Team aus Norwegen durch. "Es war ein harter Wettkampf. Ich habe mich sehr auf mich konzentriert und bin froh, dass ich im zweiten Durchgang einen guten Sprung gemacht habe. Ich bin glücklich, dass ich die Bronzemedaille gewonnen habe,“ freute sich Markus Eisenbichler der nach seinem zweiten Sprung aus dem Jubeln gar nicht mehr rauskam. "Da kommen einfach alle Emotionen raus. Ich weiß, dass ich einen guten Sprung machen muss, und ich mache einen. Dann kommen alle Emotionen raus und ich schreie wirklich laut.“
Den undankbaren vierten Platz belegte das Team aus Norwegen, das lange um Platz eins kämpfte und lange wie ein sicherer Medaillenkandidat ausgesehen hatte, aber an diesem Abend war alles möglich. Nur 0,8 Punkte fehlten den Norwegern am Ende auf Platz 3. Und eines der Top Teams musste eben leer ausgehen.
Japan, Polen, die Athleten des Russischen Olympischen Komitees und die Schweiz belegten die Plätze 5 - 8 in einem denkwürdigen und geschichtsträchtigen Olympischen Teamspringen von der Großschanze.
Für die Skispringer steht nun ein Wettkampffreies Wochenende auf dem Programm, bevor dann in Lahti (FIN) der Weltcup mit drei Wettkämpfen weitergeht.
Fakten:
Das österreichische Team bestand aus Manuel FETTNER, Jan HOERL, Daniel HUBER und Stefan KRAFT. Österreich hatte zwei der drei in dieser Saison ausgetragenen Mannschaftsweltcups gewonnen, allerdings nur beim Saisonauftakt in Wisla mit der exakt gleichen Mannschaft.
Österreich gewann nach Turin 2006 und Vancouver 2010 seine dritte Olympia-Goldmedaille in diesem Bewerb und zog mit Deutschland mit drei Titeln gleich. Für beide NOCs war es die siebte Medaille in der Mannschaftswertung, die zum zehnten Mal auf dem Programm der Olympischen Spiele stand.
Für Slowenien war es die zweite Medaille in diesem Wettbewerb, nachdem es 2002 in Salt Lake City Bronze gewonnen hatte. Die slowenischen Teammitglieder waren Lovro KOS, Cene PREVC, Peter PREVC und Timi ZAJC.
Peter PREVC gewann seine vierte Medaille bei Olympischen Spielen - nach Gold mit der gemischten Mannschaft in Peking 2022 und Bronze von der Großschanze und Silber von der Normalschanze in Sotschi 2014 - und wurde damit der zehnte Skispringer, dem dies gelang. Er liegt damit nur noch hinter Matti NYKANEN (FIN), der fünf Medaillen gewann.
Mit seinen vier Medaillen bei den Olympischen Spielen zog PREVC mit der alpinen Skiläuferin Tina Maze (SLO) gleich, die die meisten Medaillen für einen slowenischen Athleten bei Olympischen Winterspielen gewann.
Deutschland gewann mit der Mannschaft Markus EISENBICHLER, Karl GEIGER, Stephan LEYHE und Constantin SCHMID zum vierten Mal in Folge eine Mannschaftsmedaille. GEIGER und LEYHE gewannen auch in PyeongChang 2018 Silber in dieser Disziplin.
Mit dieser Bronzemedaille ist Deutschland das erste NOC, das bei vier aufeinanderfolgenden Olympischen Winterspielen eine Medaille auf der Großschanze der Herren gewonnen hat.
Mit 36 Jahren und 242 Tagen wurde FETTNER der älteste Goldmedaillengewinner im Mannschaftswettbewerb der Herren und überholte damit Wolfgang LOITZL (AUT), der in Vancouver 2010 30 Jahre und 340 Tage alt war.
Mit diesem Wettkampf endete das olympische Skisprungturnier von Peking 2022, bei dem Slowenien den Medaillenspiegel mit vier Medaillen, darunter zwei goldenen, anführte. Deutschland gewann drei Medaillen, aber kein Gold, während Österreich und Japan jeweils zwei Medaillen gewannen, darunter eine goldene.
Sechs Skispringerinnen und Skispringer holten in Peking 2022 zwei Medaillen: Ursa BOGATAJ (SLO, G-2), PREVC (G-1, S-1), Ryoyu KOBAYASHI (JPN: G1, S-1), FETTNER (G-1, S-1), Nika KRIZNAR (SLO; G-1, B-1) und GEIGER (B-2).