01 | Hoerl, J. | 285.3 | ||
02 | Paschke, P. | 277.8 | ||
03 | Tschofenig, D. | 273.8 | ||
04 | Kraft, S. | 273.1 | ||
05 | Deschwanden, G. | 259.7 | ||
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Das Weltcup-Wochenende in Predazzo war ein voller Erfolg. Nach 5 Jahren Pause sorgten die italienischen Veranstalter im Fleimstal für eine hervorragend vorbereitete Wettkampfstätte und zwei hochklassige Wettkämpfe. Dass beide Weltcupspringen vom vergangenen Wochenende dann auch gleich noch sportlich Historisches zu bieten hatten, darf man den Organisatoren von Predazzo gerne als Verdienst gutschreiben.
Zum Einen gelang Ryoyu Kobayashi mit seinem Sieg am Samstag der Sprung in die Liga der ganz großen Namen des Skispringens: Janne Ahonen, Matti Hautamaeki, Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer waren bis zum vergangenen Wochenende die einzigen denen 6 Weltcupsiege in Reihe gelungen waren. Nun gehört Ryoyu Kobayashi zu dem erlesenen Kreis dazu.
Und, dass der Pole Dawid Kubacki am Sonntag den siebten Sieg des Japaners mit seinem eigenen Premierensieg verhinderte, war ebenfalls eine großartige und an Spannung kaum zu überbietende Geschichte.
169 Weltcupspringen hat Kubacki benötigt bis ihm der erste Sieg gelang, und dieser Wettkampf von Predazzo war das ideale Pflaster für Kubacki´s ersten Erfolg. Der Pole war einfach fällig und das polnische Team hat einen Siegspringer mehr. Perfekte Aussichten für das kommende Wochenende in Zakopane (POL).
Von Enttäuschung über Platz 7 war bei Überflieger Kobayashi übrigens nichts zu sehen und nichts zu spüren. Direkt nach seinem Sprung gratulierte Kobayashi dem Tagessieger herzlich und freute sich über sein Top-10 Ergebnis. Ganz so als hätte es die 9 Weltcupsiege des Japaners in den vergangenen 8 Wochen nicht gegeben. Die Erwartungshaltung von Kobayashi ist offensichtlich bescheiden geblieben. In der Niederlage erkennt man den großen Champion und dieser 22-jährige ist ein richtig guter Champion.
Hier kommen die Fakten zu Zakopane
Ryoyu Kobayashi holte in Val de Fiemme seinen sechsten Einzelsieg in Folge, und wurde am zweiten Tag Siebter. Insgesamt hat Ryoyu Kobayashi in dieser Saison neun der 13 Einzel Weltcup-Events gewonnen. In der vergangenen Saison gewann Stoch (9) die meisten Einzel Weltcup-Events. Der letzte Springer mit mehr als neun Einzelsiegen in einer Weltcup-Saison war Peter Prevc (15) im Jahr 2015/16.
Kobayashi (9) ist jetzt bereits der erste japanische Skispringer, der in einer Saison mehr als sechs Einzelsiege im Weltcup erzielt hat. Nur drei japanische Springer haben insgesamt neun oder mehr einzelne Weltcup-Events gewonnen: Noriaki Kasai (17), Kazuyoshi Funaki (15) und Masahiko Harada (9).
Kobayashi ist in dieser Saison bei 11 der 13 Einzelspringen auf dem Podium gelandet, mit Ausnahme von Platz sieben beim ersten Event in Engelberg am 15. Dezember 2018 und eben beim zweiten Event in Val di Fiemme am 12. Januar stand „Roy“ immer auf dem Podium. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison hatte Kamil Stoch 13 Podiumsplätze im Weltcup.
Nur Kazuyoshi Funaki 1998/99 (15) und Noriaki Kasai 1998/99 (14) erreichten für Japan mehr als 11 Podiumsplätze innerhalb einer Weltcup-Saison.
In der Saison 1998/1999 landeten übrigens drei Japaner in den Top-5 des Gesamtweltcups: Platz 3: Noriaki Kasai, Platz 4: Kazuyoshi Funaki und Platz 5: Hidaharu Miyahira. Gesamtweltcupsieger war 1998/1999 ein gewisser Martin Schmitt vor Janne Ahonen.
Kamil Stoch hofft auf den ersten Sieg
Kamil Stoch liegt auf Platz zwei im Gesamtweltcup, wartet aber noch auf seinen ersten Sieg in dieser Saison. Insgesamt hat Stoch bereits unglaubliche 31 Siege im Weltcup gefeiert.
Nun kommt mit Zakopane, der Heimatstadt von Stoch, genau die richtige Gelegenheit. Insgesamt vier Mal hat Stoch bereits in Zakopane gewonnen. Das gelang vor ihm nur Adam Malysz, und einem gelangen sogar 5 Siege im Hexenkessel von Zakopane: Gregor Schlierenzauer hält die Rekordmarke.
Dawid Kubacki will nachlegen
Mit einem zweiten Sieg könnte Dawid Kubacki der fünfte polnische Skispringer werden, der mehr als einen Weltcupsieg auf seinem Konto hat. Adam Malysz (39), Kamil Stoch (31), Pjotr Fijas (3) und Maciej Kot (2) stehen bisher in dieser Liste. Bisher ist Platz sieben aus dem vergangenen Jahr das beste Ergebnis für Kubacki bei einem Weltcupspringen in Polen.
Auch Stefan Kraft wartet noch
Wie Kamil Stoch wartet auch der Österreicher Stefan Kraft noch auf seinen ersten Saisonsieg.
Der Salzburger belegte bei drei der letzten vier Einzel-Weltcup-Events das Podium. In Planica (Skiflug) am 26. März 2017 gewann Kraft zuletzt. Der Kraft-Sieg in Planica 2017 war auch der bisher letzte Sieg für Österreich. Österreich wartet nun seit 35 Springen auf einen Sieg.
Seit Beginn der Saison 2017/18 hat Kraft bei einzelnen Weltcup-Veranstaltungen 12 Podiumsplätze errungen, ohne einen Sieg einzufahren. Außer Kraft standen seit Beginn der vergangenen Saison zwei Österreicher auf dem Podium eines Einzelspringens: Michael Hayböck in Oslo am 11. März 2018 (Platz 3) und Daniel Huber in Engelberg am 15. Dezember 2018 (Platz 3).
Piotr Zyla (5) und Kamil Stoch (5) sind die einzigen Skispringer neben Ryoyu Kobayashi (11), die in dieser Weltcup-Saison mindestens fünf Podiumsplätze in Einzelveranstaltungen belegen konnten. Piotr Zyla hat in seiner Karriere ein Weltcup-Event gewonnen: das war in Oslo am 17. März 2013.
Der bisher einzige Sieger in dieser Saison für Norwegen ist Johann Andre Forfang. Forfang gewann das Springen am 1. Dezember in Nizhny Tagil (RUS)