Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Nutzererlebnis zu bieten und Social Media einzubinden. Privacy Policy

Berkutschi Premium Partners

Johann Andre Forfang träumt vom Heimwettkampf

Erstellt am: 21.12.2018 17:14 / sk

Tromsoe ist eine Stadt mit 75.000 Einwohnern im Norden Norwegens. 350 Kilometer nördlich des Polarkreises gelegen ist Tromsoe eine atemberaubende Schönheit, die größte Stadt im Norden Norwegens und es ist die Heimatstadt eines der besten Skispringer der Welt: Johann Andre Forfang. Was für Forfang in Tromsoe fehlt ist eine Schanze, und dafür kämpft der Team-Olympiasieger von Pyeongchang jetzt.

Johann Andre Forfang musste als 15-jähriger aus seiner Heimatstadt Tromsoe ins über 1.100 KM südlich gelegene Trondheim ziehen um Skispringer werden zu können. Seit diesen Zeiten träumt Forfang von einer Schanze in Tromsoe. Nun ist er seinem Traum von einem Weltcup in  Tromsoe einen Schritt näher gekommen. FIS Renndirektor Walter Hofer hat Johann Andre Forfang in Tromsoe besucht und war von seinem Engagement beeindruckt.

"Ich habe immer davon geträumt bei einem internationalen Wettkampf in meiner Heimatstadt zu starten. Hier gab es schon immer viele Menschen, die unseren Sport lieben, aber alle jungen Springer wissen, dass sie schon in einem jungen Alter in den Süden Norwegens ziehen müssen wenn sie auf das Skispringen setzen wollen. Seit ich klein war habe ich immer davon geträumt auf der Heimschanze zu springen. Jetzt träume ich davon nach Tromsoe zurückkehren zu können bevor ich meine Karriere beende. Wir haben uns hier wirklich eine Anlage verdient. Das Skispringen und andere nordische Disziplinen würden davon profitieren", sagte Forfang.


"Nun wurde mit einer Machbarkeitsstudie für die spektakulären Pläne zum Bau einer solchen Anlage begonnen. Wir haben die nötigen Mittel bekommen um zu planen und zu sehen welche Möglichkeiten es gibt. Vor uns liegt noch ein langer Weg, aber das ist ein Anfang und hoffentlich geht es weiter vorwärts", so der 23-jährige.

Johann Andre Forfang lächelt, wenn er von Walter Hofer's Besuch im Frühjahr erzählt: "Es war ein sehr schöner Besuch. Für mich war es sehr schön Walter Hofer meine Heimatstadt und die Pläne, an denen wir arbeiten, zeigen zu können. Niemand hat mehr für das Skispringen getan als er, seine Leistung den Sport auf ein neues Level zu heben war enorm. Ich habe den Eindruck, dass er Tromsoe zutraut große Wettkämpfe auszurichten. Sein Interesse scheint echt zu sein. Das bedeutet viel für die Menschen hier im Norden, die bereits viel Zeit investiert haben. Ich freue über seine positive Einstellung dazu, das bedeutet mir sehr viel."

FIS-Renndirektor zeigt sich beendruckt
Walter Hofer war überrascht, als er erfuhr dass Forfang 735 km von der nächstgelegenen Weltcupschanze (Ruka) entfernt aufgewachsen ist. Um an die Weltspitze kommen zu können musste er nach Trondheim ziehen - 1152 km weit weg.

"Es ist faszinierend, dass wir jemanden wie Johann aus Tromsoe an der Weltspitze haben, ohne dass er zu Hause trainieren konnte. Wenn wir die Möglichkeit haben, müssen wir alles tun was wir können um das hier möglich zu machen. Die Umgebung hier ist perfekt und bietet alles, was wir zum Skispringen brauchen. Die Stadt ist wunderschön. Ich bin sicher, dass es hier viele Skisprungfans gibt und ich hoffe, dass die internationale Skisprungfamilie eine Einladung erhalten wird hier einen Wettkampf auszutragen. Es gibt ein riesiges Potenzial, die Landschaft ist fantastisch und die Menschen wünschen es sich sehr. Ich habe mich wie zu Hause gefühlt. Sie müssen jetzt die Chance nutzen, dass Johann in der Weltspitze dabei ist. Es kann keinen besseren Botschafter geben als Johann und ich hoffe wirklich, dass sie das so gut wie möglich nutzen", sagte Walter Hofer.

Eine Schanze in Tromsoe kann sehr schnell Gold wert sein. Man könnte nicht nur die Saison auf Schnee verlängern, die Anlage könnte auch als Ersatzort dienen, wenn milde Temperaturen und Regen, wie zuletzt in Titisee-Neustadt, Probleme verursachen.

"Es ist zu früh um über einen Saisonstart in Tromsoe nachzudenken. Zuerst muss eine Schanze da sein, dann kann man über den Kalender sprechen", so der Renndirektor.

 Nordlichter und Mitternachtssonne

Johann Andre Forfang, der vor Kurzem in Nizhny Tagil seinen dritten Weltcupsieg feiern konnte, weiß gar nicht wo er anfangen soll wenn man mit ihm über die Möglichkeiten, die eine Schanze in Kvaloeysletta bieten würde, redet. "So weit nördlich hatten wir noch nie einen Weltcup. Wir alle wissen, was Nord-Norwegen zu bieten hat. An anderen Schanzen wird man kein Nordlicht und keine Mitternachtssonne finden. In Tromsoe gibt es Berge, Meer und Natur, Skispringen wäre hier sehr schön. ich hoffe, die Menschen hier wollen so ein Event wirklich. Es könnte das Skispringen und andere nordische Disziplinen hier pushen."

"Wir könnten dem Sommer Grand Prix eine neue Dimension geben. Stell dir vor man springt in der Mitternachtssonne und bei dem verrückten Licht hier im Norden. Das würde spektakuläre Bilder im Fernsehen geben, man könnte während der Sprünge sogar Wale sehen. Ich habe in meiner Heimatstadt noch nichts negatives über diese Anlage gehört". 


Wie realistisch ist das Projekt? "Es geht ums Geld, aber es gibt viele Leute, die diese Anlage wollen. Es geht darum es zu finanzieren. Wäre es unrealistisch, wäre der Traum schon lange vorbei. Wir sind jetzt so weit gekommen, dass es beginnt realistisch zu werden. Wir wissen nicht was es kosten wird, aber wenn man sich andere Schanzen anschaut ist man schnell bei 200 Millionen Kronen. Es gibt viel zu tun, einschließlich der Infrastruktur. Man darf nicht vergessen, dass es nicht nur eine Anlage zum Skispringen werden soll, sonder auch für die anderen nordischen Sportarten. Es gibt da nicht viel nördlich von Trondheim ", meint Forfang. 

Der große Traum vom Heimwettkampf kann auch dazu führen, dass Johann Andre Forfang seine Skisprungkarriere verlängert. "Es wäre ein Höhepunkt in meiner Karriere, wenn ich an einem internationalen Wettkampf in meiner Heimatstadt teilnehmen könnte. Das wäre das Größte. Ich würde dafür auch länger springen, das könnte meine Karriere um viele Jahre verlängern, aber ich hoffe nicht, dass es viele Jahre dauern wird."

 

Neueste Nachrichten