01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
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Ryoyu Kobayashi hat auch im zweiten Wettkampf des Wochenendes in Ruka (FIN) seine derzeit hervorragende Form unter Beweis gestellt. Der Japaner gewann am Sonntag Abend vor den beiden Olympiasiegern Andreas Wellinger und Kamil Stoch.
Es war einer der spannendsten Wettkämpfe den das Skispringen der vergangenen Jahre zu bieten hatte. Weltklasse am laufenden Band und am Ende das Sahnehäubchen des neuen Überfliegers Ryoyu Kobayashi aus Japan.
Das Springen am Sonntag von Ruka 2018 wird noch lange im Gedächtnis der Zuschauer bleiben.
Reihenweise überragende Sprünge im Zweiten Durchgang und dann die Top 3 als Drama zum Finale: zunächst ein Weltklassesprung von Kamil Stoch (Platz drei nach Durchgang 1) auf 144 Meter, damit setzt der dreifache Olympiasieger den direkt nach ihm springenden Andreas Wellinger enorm unter Druck.
Wellinger zeigt beeindruckende Nervenstärke, ihm gelingt ein Zaubersprung. Der Mann aus Ruhpolding landet nach 145,5 Metern - Wahnsinn.
Damit übernimmt Wellinger die Führung und beendet gleichzeitg seine sportliche Durststrecke, die nach dem Ende der Olympischen Spiele in Pyeongchang begonnen hatte. Platz zwei ist Wellinger sicher.
Oben steht jetzt nur noch der Führende nach dem ersten Durchgang, Vortagessieger Ryoyu Kobayashi aus Japan. Spannung pur. Kobayashi müsste ebenfalls ein perfekter Sprung gelingen um die Führung von Wellinger zu übernehmen.
Nun erhöht Japans Trainer Hideharu Miyahira die Spannung um ein Vielfaches indem er den Anlauf für Kobayashi um zwei Luken verkürzt. Nicht aus Luke 10 wie Stoch und Wellinger wird Kobayashi starten, sondern aus Luke 8.
Absolute Ruhe als Kobayashi am Startbalken losfährt, dann ein unglaublicher Sprung mit verkürztem Anlauf - ein Sprung direkt in die Geschichtsbücher: Kobayashi beendet seinen Flug vorzeitig und landet dennoch auf Schanzenrekordweite von 147,5 Meter. Der klare Sieg mit über 22 Punkten Vorsprung vor dem zweitplatzierten Andreas Wellinger.
Dieser Ryoyu Kobayashi hat in Ruka ein Feuerwerk abgebrannt, das man so von einem 22-jährigen, der erst einen Tag zuvor seinen ersten Weltcup gewonnen hat, noch nicht erlebt hat.
"Das ist unglaublich" ringt Kobayshi nach seiner Gala um Worte. Der 22-jährige dem im Sommer in Hakuba (JPN) im Rahmen des FIS Grand Prix bereits ein Dopplesieg gelungen war, zeigte sich von seiner eigenen Stärke beeindruckt.
"Das war heute ein toller Wettkampf. Ich bin absolut zufrieden mit meinen Sprüngen, für mich war das ein großer Schritt in die richtige Richtung" zeigte sich auch der zweitplatzierte Andreas Wellinger mit seiner Leistung hochzufrieden. Der Konkurrenz bleibt nur anerkennendes Staunen angesichts der Überlegenheit des jüngeren der beiden Kobayashi Brüder.
Domen Prevc wiederholte seinen vierten Platz vom Samstag und war damit erneut der beste der Slowenen, bei denen auch Timi Zajc mit Rang 11 erneut überzeugen konnte. Auf den Plätzen sechs und acht erreichten mit Stephan Leyhe und Karl Geiger neben Andreas Wellinger noch zwei weitere deutsche Springer die Top 10, Richard Freitag komplettierte als 14. das erneut starke Ergebnis des DSV.
Robert Johansson war als Siebenter wie schon am Samstag der beste Norweger, sein Teamkollege Johann Andre Forfang lag als Neunter nicht weit dahinter. Bei den Österreichern lief es erneut nicht nach Wunsch. Bester Springer des Teams von Andreas Felder war Stefan Kraft auf Platz 10, Gregor Schlierenzauer, gestern als 12. bester Österreicher, scheiterte genau wie Michael Hayböck heute bereits in der Qualifikation.
Für die des Tages sorgte der junge Este Artti Aigro. Der 19-jährige war nach dem ersten Durchgang sogar 13., konnte dann diese Position zwar nicht ganz verteidigen erreichte aber als 19. immer noch das mit Abstand beste Ergebnis seiner Karriere und seine ersten Weltcuppunkte.
Im Gesamtweltcup führt Ryoyu Kobayashi nun mit 260 Punkten vor Kamil Stoch (190 Punkte) und Piotr Zyla (145 Punkte).
Die nächsten beiden Weltcup-Wettkämpfe finden am kommenden Wochenende in Nizhny Tagil (RUS) statt.