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Berkutschi Premium Partners

Slowenische Entwicklungshilfe für Skispringen in der Türkei

Erstellt am: 01.04.2010 15:52 / sk

Der 28-jährige Bine Norcic arbeitet seit einigen Jahren als Assistenztrainer von Vasja Bajc mit der jungen türkischen Skisprungnationalmannschaft. Berkutschi sprach mit ihm über ihre Arbeit und die Situation des Sports in der Türkei.

Irfan Cintimar, Ayberk Demir, Mustafa Oztasyonar, Samet Karta

 

Berkutschi: Seit wann arbeiten Sie in der Türkei und warum haben Sie sich dazu entschlossen?

Norcic: Wir trainieren die Mannschaft zusammen mit Ales Selak, er war früher Trainer von Rok Benkovic. Die Geschichte hat vor drei Jahren begonnen als Vasja die slowenische Nationalmannschaft verlassen hat. Zu dieser Zeit trainierte ich zusammen mit Ari-Pekka Nikkola das B-Team. Vasja hat das Angebot des türkischen Skiverbandes bekommen und weil ich, genauso wie er, neue Herausforderungen mag, habe ich mich entschieden dorthin zu gehen.

Samet Karta

 

Berkutschi: Wie war der Stand im Skispringen in der Türkei als Sie begonnen haben?

Norcic: Um ehrlich zu sein wussten sie dort nichts über den Sport. Okay, sie haben Skispringen im Fernsehen gesehen, aber der Aufbau einer Mannschaft stand komplett am Anfang. Als wir das erste Mal hingereist sind haben wir ihnen die Details und entscheidenden Faktoren im Skispringen gezeigt. Wir haben eine Art Präsentation und ein Auswahltraining gemacht, zu dem ungefähr 100 Jungs gekommen sind. Aber wir haben nur die 15 Besten ausgewählt weil sie alle zum Training nach Slowenien kommen mussten. Wir haben das Glück, dass das slowenische System unsere Springer akzeptiert und so können sie auch an slowenischen Cup-Wettkämpfen teilnehmen. Die ältere Gruppe springt auch im FIS Cup und im COC.

Ales Selak, Vasja Bajc, Bine Norcic

 

Berkutschi: Was ist die besondere Herausforderung als Trainer der türkischen Mannschaft zu arbeiten?

Norcic: Die Herausforderung liegt darin etwas absolut vom Beginn an aufzubauen und unser bestes zu versuchen. Okay, wir wissen, dass es zu Beginn schnellere Fortschritte gibt und es ab einem gewissen Punkt langsamer geht aber wir wollen weiter Fortschritte machen und uns nicht damit zufrieden geben dass sie ja Anfänger sind.

 

Berkutschi: Wie viele Springer gibt es in der Türkei und wie groß ist die Mannschaft mit der Sie arbeiten?

Norcic: Es gibt noch nicht so viele Springer. Weil wir habe bei null begonnen haben und es noch keine Schanze gab waren wir gezwungen unsere Trainingslager in Slowenien und Mitteleuropa abzuhalten. Wir müssen dem türkischen Skiverband für die volle Unterstützung danken. Unser Team besteht aus 15 Springern und ist in drei Gruppen aufgeteilt. In der jüngeren Gruppe sind die Springer 7 bis 10 Jahre alt, in der Älteren 14 bis 17. Letzte Woche haben wir weitere 20 Jungs ausgewählt und jetzt warten wir darauf dass die kleinen Schanzen in Erzurum fertig werden. Dadurch wird es viel leichter den Sport dort zu entwickeln.

Faik Yuksel

 

Berkutschi: Können Sie uns etwas über Ihre Springer erzählen?

Norcic: Mit Einigen hatten wir wirklich Glück. Bereits nach drei Jahren springen sie von einer 120 m Schanze. Die Talente, die bei der Junioren-WM gesprungen sind, sind die Zukunft des türkischen Skispringens. Sie sind noch sehr jung, geboren 1993, 1995 und 1997, und der Grund warum sie an der WM teilgenommen haben war Erfahrungen zu sammeln.

 

Berkutschi: Was sind Ihre Ziele mit dem Team, kurz- und langfristig?

Norcic: Unser erstes Ziel ist es Springer bei der Universiade 2011 am Start zu haben. Und nicht nur um einfach über die Schanze zu gehen, sondern um ihr Bestes zu geben. Die Ziele für die Zukunft hängen auch vom Skiverband ab. Unsere Verträge laufen nächstes Jahr aus. Natürlich haben wir viele Ziele im Kopf, wie die Junioren WM 2012 in der Türkei, aber das ist alles noch offen. Olympia 2014 könnte realistisch sein, aber es kommt auf den Verband und die Vereinbarung für die nächsten vier Jahre an.

 

Berkutschi: Sind Sie mit der Unterstützung des türkischen Skiverbandes zufrieden?

Norcic: Wir sind wirklich zufrieden mit der Unterstützung. Sie stehen hinter unseren Wünschen und unserer Art zu arbeiten. Es gibt also keine Konflikte.

 

Berkutschi: Sie kommen alle aus Slowenien, einem Land mit einer langen Tradition im Skispringen. Was waren da die Hauptunterschiede zur Arbeit in der Türkei?

Norcic: Ehrlich, das erste Trainingslager war ein wenig beängstigend, besonders weil wir, wie Sie sagen, aus einem Land mit einer langen Tradition kommen und wir nicht viel mit Anfängern zu tun hatten. Besonders zu Beginn war es schwierig weil auch viel mehr Organisation nötig war, besonders von Vasjas Seite. Aber am Ende bereuen wir keines der drei Jahre!

 

Galerie: Skisprungzentrum in Erzurum »

 

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