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"Lichtjahre entfernt", ist aber nicht schlimm

Erstellt am: 26.03.2010 12:42 / os

Wenn man sich die nackten Zahlen betrachtet, war die Saison der deutschen Skispringer nicht so schlecht. Mit Pascal Bodmer, Michael Neumayer und Andreas Wank schafften es drei unterschiedliche Athleten aufs Treppchen im Weltcup, Rang drei in der Nationenwertung ist okay, das haben die Deutschen, unglaublich aber wahr, seit der Saison 2001/02 nicht mehr geschafft. Dazu gab es Team-Silber bei Olympia. Bundestrainer Werner Schuster hat also auch beim zweiten Großereignis nach der WM in Liberec eine Medaille gewonnen. Alles gut also?

Michael Neumayer

 

Mitnichten. Schuster selbst weiß, dass seine Athleten den Anschluss an die Weltspitze verpasst haben. In Planica beim Teamwettbewerb der Skiflug-WM fehlten den Deutschen sagenhafte 250 Meter auf die Weltmeister aus Österreich. "Wir sind Lichtjahre von der Weltspitze entfernt", so Schuster selbstkritisch nach dem desaströsen Wettkampf.

Werner Schuster

 

Es werden die gleichen Springer die WM 2011 angehen

Dennoch hat der Österreicher beim DSV einen dicken Stein im Brett. Musste Peter Rohwein nach der schlechten Skiflug-WM 2008 noch seinen Hut nehmen, genießt Schuster weiterhin Rückendeckung von höchster Stelle. Wahrscheinlich sogar zu Recht. Er kann sich keinen neuen Siegspringer basteln, das haben im Übrigen die anderen Verbände auch nicht geschafft. Polen, Russen, Norwegern, Finnen, niemandem ist es gelungen, die österreichische Phalanx zu brechen. Einzig Simon Ammann nahm den Kampf auf und besiegte den ÖSV im Alleingang.

Pascal Bodmer

 

Die Saison der Deutschen »

Team GER Vancouver

 

So wird Schuster auch die WM 2011 in Oslo mit den deutschen Springern angehen - mit den immer gleichen. Michael Uhrmann, Martin Schmitt und Michael Neumayer werden wieder das Gerüst bilden und wieder wird man darauf hoffen, dass ein Pascal Bodmer, Andreas Wank oder ein anderer aus der jüngeren Riege den Sprung in die Spitze schaffen kann.

 

Wie schwer das ist, bewiesen genau Bodmer und Wank. War der Schwarzwälder am Anfang der Saison konkurrenzfähig und Wank vor allem vor und bei den Olympischen Spielen, ging beiden am Ende dieser langen Sprungzeit die Puste aus. Erfahrung schlägt also Unbekümmertheit, Durchhaltevermögen schlägt junges Draufgängertum. Nie war es so schwer, sich als Youngster unter den Top Ten zu etablieren.

 

Der große Umbruch kommt erst nächstes Jahr

Deshalb sägt niemand an Schusters Stuhl. Der große Bruch wird erst nach der Saison 2010/11 kommen, wenn die alte Garde sich mit dem Karriereende befassen wird. Insofern haben die Trainer noch ein Jahr Zeit, aber dann muss sich aus dem Nachwuchsbereich der ein oder andere Hoffnungsträger in der Weltelite beweisen. Sonst hat weder Schuster noch das deutsche Skispringen im Allgemeinen eine Zukunft.   

 

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