01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Daniel Andre Tande aus Norwegen ist auf dem besten Weg zu seinem ersten großen internationalen Titel. Nach zwei von vier Wertungsdurchgängen liegt der 23-jährige bei der Skiflug-WM in Oberstdorf (GER) in Führung vor Richard Freitag (GER) und Kamil Stoch aus Polen.
Bereits in der nachgeholten Qualifikation hatte Tande mit einem Flug auf 238,5 Meter (neuer Schanzenrekord) ein dickes Ausrufezeichen gesetzt und gezeigt, wen es am heutigen Tag zu schlagen gilt. Mit zwei Flügen auf 212 und 227 Meter setzte sich Tande dann in den beiden Wertungsdurchgängen des Tages durch. Der Norweger führt nach dem ersten Tag mit 449,6 Punkten vor Richard Freitag (228 und 225 Meter / 438,7 Punkte).
"Der Schanzenrekord war fantastisch, der Flug war unglaublich. Ich hatte gleich beim Absprung das Gefühl, dass es sehr weit gehen wird. Allles was ich tun musste war alle Muskeln im Körper anzuspannen. Im Auslauf stoppt es etwas, deshalb habe ich mich entschieden eine sichere Landung zu machen. Ich denke wir können hier noch weiter springen. In den nächsten Tagen will ich einfach versuchen Spaß zu haben und hoffentlich kann ich noch mehr solche Sprünge machen“, so Tande nach seinem erfolgreichen ersten Tag.
Für Richard Freitag (438,7 Punkte, 10,9 Punkte oder ca. 9 Meter hinter Tande) bedeutete der zweite Platz eine grandiose Rückkehr nach zweiwöchiger Pause, bedingt durch seinen Sturz bei der Vierschanzentournee in Innsbruck (AUT). "Es waren zwei schöne Flüge, es macht einfach Spaß und ich freue mich auf die nächsten Tage. Was die Gate-Wechsel angeht kann man nur auf die Verantwortlichen vertrauen. Mich hat es nicht direkt betroffen, aber ich denke es ist alles gut entschieden worden“, so Freitag zu seiner Leistung und den Entscheidungen der Jury.
Die Wettkampfleitung hatte am ersten Tag der Skiflug-WM aufgrund ständig wechselnder Windrichtung- und Windgeschwindigkeiten eine extrem schwere und gleichermaßen undankbare Aufgabe. Zahlreiche Gatewechsel waren erforderlich.
Tourneesieger Kamil Stoch flog auf 230 und 219 Meter und liegt mit 431,8 Punkten aussichtsreich auf dem dritten Platz. Stefan Kraft meldete sich auf Platz vier stark zurück, der Salzburger hat am Samstag durchaus noch realistische Chancen aufs Podium zu fliegen, auch wenn der Abstand zum drittplatzierten Kamil Stoch schon fast 20 Punkte beträgt.
Mit Robert Johansson und Andreas Stjernen auf den Plätzen 5 und 6 demonstrieren die Norweger einmal mehr ihre Ausnahmestellung als Team und das insbesondere beim Skifliegen. Titelverteidiger Peter Prevc präsentiert sich auf Platz 7 weiter mit aufsteigender Form. Ein Titelverteidigung ist allerdings nur noch theoretisch möglich. Zu stark ist das Feld vor Prevc und zu groß der Abstand (50 Punkte) auf den führenden Tande.
Zweitbester Deutscher ist Andreas Wellinger auf Platz 8: "Das waren hier schöne Flüge, obwohl es nicht einfach war von den Bedingungen her. Vor allem Richard Freitag ist gut geflogen. Das ist ein geiles Gefühl, wenn man da oben steht und man hört die vielen Leute. Da brauchst du gar nichts sehen, du hörst sehr gut, wenn einer über zweihundert Meter geflogen ist, da schreien sie da unten“, so Wellinger beeindruckt von der Atmosphäre an der Heini-Klopfer Schanze von Oberstdorf.
Glimpflich verlief ein Strurz des Österreichers Michael Hayböck. Nach missglückter Landung stürzte Hayböck, stand aber zur Erleichterung der Zuschauer sofort wieder auf. Ein erste Diagnose ergab eine Ellbogenverletzung mit einem Muskelfaserriss. "Michael hat sich einen Muskelfaserriss am Unterarm zugezogen. Wir werden sehen, wie lange die Schwellung eine volle Streckung des Ellbogengelenks verhindert und wie sehr Michael dadurch bei seinen Sprüngen beeinträchtigt wird“, erklärte ÖSV Teamarzt Dr. Bernhard Pachinger.
Mit den Wertungsdurchgängen 3 und 4 wird am Samstag (Start um 16:00 Uhr) der neue Weltmeister ermittelt, bevor dann am Sonntag (Start 16:00 Uhr) die Entscheidung im Teamwettkampf folgt.