01 | Deutschland | 978.8 | ||
02 | Norwegen | 975.2 | ||
03 | Österreich | 959.3 | ||
04 | Japan | 938.0 | ||
05 | Slowenien | 836.2 | ||
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Die 66. Vierschanzentournee hält auch bei der zweiten Station was sich die Fans von ihr erwarten. Drama Pur am Neujahrstag auf der Olympiaschanze von Garmisch-Partenkirchen und Drama pur auch nach zwei von vier Springen in der Gesamtwertung. Nach seinem zweiten Tagessieg führt der Pole Kamil Stoch in der Tournee-Gesamtwertung nun mit 11,8 Punkten vor Richard Freitag. Alles läuft auf einen Zweikampf der beiden derzeit besten Skispringer hinaus.
Kamil Stoch gewinnt vor Richard Freitag und dem Norweger Anders Fannmel. Dieser Wettkampf am Neujahrstag 2018 in Garmisch-Partenkirchen hatte wesentlich mehr zu bieten als es das nackte Ergebnis der Top-3 aussagt. Mit einer grandiosen Aufholjagd hatte sich die deutsche Tourneehoffnung Richard Freitag zur Begeisterung der 21.000 Zuschauer im ausverkauften Olympastadion von Platz 6 nach dem ersten Durchgang in Führung gesprungen und behielt diese bis noch zwei Springer oben am Start waren.
Dann kam der Wind und ließ Zuschauer und Jury nochmal richtig zittern. Eine lange Pause und zugleich eine lange Nervenprobe für den 20-jährigen Slowenen Tilen Bartol auf dem Balken. Bartol hatte nach dem ersten Durchgang überraschend auf Platz 2 gelegen und musste vor seinem Sprung mehrere Minuten warten und den Balken mehrere Male verlassen. Eine Nervenprobe, die sich Bartol so ganz sicher nicht gewünscht hatte. Aber der Slowene machte seine Sache ausgezeichnet und landete am Ende auf Platz 5 der Gesamtwertung, ein herausragendes Ergebnis für Bartol. Freitag lag weiter in Führung.
Also kam es zum direkten Duell zwischen Freitag und Stoch. Richard Freitag in der Leaderbox, Kamil Stoch auf dem Balken. Und wie bereits in Oberstdorf bewies Kamil Stoch einmal mehr seine derzeitige Extraklasse. 139,5 Meter im Finale, bester Sprung des Tages und der verdiente Tagessieg. “Ich bin heute wirklich glücklich. Es war ein toller Wettkampf auf hohem Niveau, mir sind zwei gute Sprünge gelungen. Ich möchte mich bei allen bedanken die mich unterstützen, den Fans, meine Familie, meine Teamkollegen. Es ist sicher der richtige Weg nicht auf die Konkurrenz zu schauen sondern sich sich auf die eigene Leistung zu konzentrieren, das ist das was wir tun“, so der Tagessieger.
Richard Freitag springt im Lauf dieser Tournee auf dem erwarteten und erhofften hohen Niveau, Kamil Stoch springt aber bisher einen Ticken besser und ging deshalb sowohl in Oberstdorf als auch in Garmisch-Partenkirchen als verdienter Sieger aus dem Stadion. Nun folgt mit Innsbruck die Schanze, die Richard Freitag am besten liegt und das dürfte die Angelegenheit nochmal ausgesprochen spannend machen. „Ich bin absolut zufrieden mit meiner Leistung heute. Kamil ist heute in beiden Durchgängen sehr sehr stark gesprungen. Man darf sich nicht den kleinsten Fehler erlauben. Jetzt geht es nach Innsbruck, daran habe ich sehr gute Erinnerungen aber mir ist auch klar, dass es deshalb nicht einfach wird am Bergisel. Ich werde versuchen dort einen guten Start zu erwischen und die Atmosphäre genießen. Ich denke es wird knapp bleiben. Jeder Sprung zählt und jeder Punkt zählt“, so Richard Freitag.
Karl Geiger als 7., Stephan Leyhe als 10., Andreas Wellinger als 11., Markus Eisenbichler als 14. sowie die beiden Youngster Constantin Schmid und David Siegel auf den Plätzen 24 und 28 sorgten für ein starkes Mannschaftsergebnis der DSV Adler.
Der Norweger Anders Fannemel platzierte sich auf Rang drei als bester des starken Norwegischen Teams von Alexander Stöckl. “Das Neujahrsspringen hat eine lange Tradition, deshalb fühlt es sich besonders gut an auf dem Podium zu stehen. Wir hatten gestern mit Johann Forfang den Qualisieger in unserem Team und entsprechend waren unsere Erwartungen ziemlich hoch. Heute sind mir zwei gute Sprünge gelungen aber Richard und Kamil springen momentan so stark, dass ich mich noch weiter verbessern muss um die beiden zu schlagen“, so Fannemel.
Junshiro Kobayashi überzeugte erneut auf Platz vier und Peter Prevc landete drei Plätze hinter seinem Teamkollegen Tilen Bartol auf Platz 8.
Tournee-Mitfavorit Stefan Kraft verpasste den zweiten Durchgang als 31. und muss alle Ambitionen auf einen Tourneesieg bereits begraben. Bester Österreicher wurde als 19. Gregor Schlierenzauer (129,5m/127,5m), gefolgt von Michael Hayböck (125m/130m) auf Platz 20., 31. wurde Stefan Kraft (122,5m), 35. Clemens Aigner (118,5m), 47. Manuel Fettner (113m) und 48. Daniel Huber (109,5). Entsprechend enttäuscht zeigte sich ÖSV Chefcoach Heinz Kuttin nach dem Wettkampf: „Unsere Gemütslage ist am Tiefpunkt. Wir haben jetzt mit einer Situation umzugehen wo wir zusammenstehen müssen, das tun wir auch. Wir werden dieses Ergebnis morgen aus unseren Knochen herausschütteln, ich möchte, dass wir übermorgen als Team mit breiter Brust an den Bergisel fahren und dort unsere Leichtigkeit wieder finden. Mit Gregor bin ich zufrieden, er war beim zweiten Sprung etwas zu aggressiv, sonst wäre es sicher noch weiter gegangen“.
Der Dienstag ist nun der Ruhetag im Laufe der 66. Tournee. Am Mittwoch findet in Innsbruck das Training und die Qualifikation für das dritte Springen (Donnerstag, 14:00 Uhr) statt.
In der Tournee-Gesamtwertung führt Kamil Stoch mit 563,1 Punkten vor Richard Freitag (551,3) und Dawid Kubacki (Pol / 530,8).    
Gesamtwertung Vierschanzentournee