01 | Hoerl, J. | 285.3 | ||
02 | Paschke, P. | 277.8 | ||
03 | Tschofenig, D. | 273.8 | ||
04 | Kraft, S. | 273.1 | ||
05 | Deschwanden, G. | 259.7 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Mit der Qualifikation am 29. Dezember, bei der es im Gegensatz zu den vergangenen Jahren keine vorqualifizierten Athleten mehr geben wird, beginnt in Oberstdorf (GER) die 66. Vierschanzentournee. Am 30.12. beginnt dann um 16:30 Uhr der erste der vier Wettkämpfe im Rahmen der 66. Vierschanzentournee. Programm Vierschanzentournee >>
Als Führender im Gesamtweltcup (550 Punkte, Platz 2 Andreas Wellinger 399 Punkte) reist Richard Freitag zum Auftaktspringen nach Oberstdorf. Damit ist Freitag automatisch Top-Favorit für den Gesamtsieg. Das letzte Mal war mit Martin Schmitt 2000/2001 ein Deutscher als Favorit an den Start gegangen. Schmitt gewann in Oberstdorf, verpasste dann aber den Tourneesieg, der Pole Adam Malysz sprang überragend und gewann die Tournee.
Freitag befindet sich seit Saisonbeginn in Wisla (POL) in bestechender Form, drei Tagessiege (Nizhny Tagil, Neustadt, Engelberg) hat der 26-jährige in diesem Winter bereits auf seinem Konto. Für Freitag geht es darum seine Form der ersten 5 Wochen der Saison mit in die Tournee zu nehmen. Wenn ihm das gelingt ist alles möglich.
Ein Springen im Rahmen der Vierschanzentournee hat Richard Freitag bereits gewonnen: In Innsbruck 2014/2015 stand der Mann aus Aue ganz oben auf dem Podium. Das beste Endergebnis bei einer Vierschanzentournee erreichte Freitag im gleichen Winter mit Platz 6. In Oberstdorf muss Freitag aber besser abschneiden als in den vergangenen Jahren um seine Chance auf den Tourneesieg zu wahren. Bisher ist Platz 9 aus dem Jahr 2015 das beste Ergebnis für Freitag in Oberstdorf. Kein Zweifel, dass ihm das mit seiner derzeitigen Form gelingen kann.
Die bisherigen Platzierungen von Richard Freitag in Oberstdorf: 2016: Platz 14, 2015: Platz 9, 2014: Platz 15, 2013: Platz 33, 2012: Platz 18, 2001: Platz 24, 2010: Platz 13, 2009: Platz 46.
Der Sieg in Oberstdorf ist dabei nicht unbedingt ein gutes Omen. In den vergangenen fünf Jahren gelang es nur einmal dem Tagessieger von Oberstdorf am Ende auch die Tournee zu gewinnen, das war 2014/2015 der Österreicher Stefan Kraft. Im vergangenen Winter gewann Stefan Kraft wieder in Oberstdorf und wurde dann 6. in der Tournee-Gesamtwertung. Mit einem Sieg in diesem Jahr würde Stefan Kraft übrigens mit Dieter Thoma und Martin Schmitt (je 3 Siege in Oberstdorf) gleichziehen, niemand hat öfter in Oberstdorf gewonnen. Das gleiche gilt für Simon Ammann und Gregor Schlierenzauer, beide haben bereits zwei Mal den Tournee-Auftakt in Oberstdorf gewonnen.
So gut wie in diesem Jahr war die Ausgangssituation für die Skispringer aus Deutschland lange nicht. Mit Andreas Wellinger kommt auch der zweitplatzierte im Gesamtweltcup aus Deutschland und wie Freitag hat auch Wellinger realistische Chancen auf einen Tourneesieg. Für den erst 22-jährigen Andreas Wellinger besteht der Vorteil darin, dass alle Augen auf Richard Freitag gerichtet sind. Immer noch steht der Erfolg von Sven Hannawald aus der Saison 2001/2002 als letzter Vierschanzentournee-Sieg eines deutschen Skispringers in den Ergebnislisten - eine gefühlte Ewigkeit für die deutschen Skisprungfans.
Dabei steht in einer Statistik aller bisherigen Tourneesiege Deutschland ganz vorne, teilt sich die Führung aber mit Finnland und Österreich. Genau wie für Finnland und Österreich stehen für Deutschland 16 Tourneesiege auf dem Konto. 11 x kam der Sieger aus der DDR, 2 x aus der BRD und inzwischen 3 x aus dem wiedervereinigten Deutschland (2 x Jens Weißflog, 1 x Sven Hannawald).
Mit seinen Plätzen 2 und 3 aus Engelberg hat sich Titelverteidiger Kamil Stoch aus Polen in eine ideale Ausgangsposition vor Tourneebeginn gebracht. Die Formkurve ist zum richtigen Zeitpunkt auf dem besten Wert und Stoch wird sich Richard Freitag ganz sicher nicht kampflos geschlagen geben.
Der 30-jährige Doppel-Olympiasieger von Sochi ist ein ganz heißer Kandidat im Kampf um den Titel. Stoch wäre erst der neunte Athlet in der Geschichte der Vierschanzentournee der einen Tourneesieg verteidigen kann. Zuletzt gelang das Gregor Schlierenzauer 2012/2013. Und Kamil Stoch wäre der erste Pole mit zwei Tourneesiegen. Adam Malysz gewann 200/2001.
Extrem knapp war Daniel Andre Tande im vergangenen Jahr erst im Finale in Bischofshofen gescheitert. Ein technischer Defekt stoppte den Norweger quasi auf der Zielgeraden und zerstörte den Traum vom Tourneesieg brutal. Tande ist gereift und springt nach wie vor auf Top-Niveau. Für Norwegen wäre ein Erfolg von Tande der erste Sieg seit dem Überraschungssieg von Anders Jacobsen 2006/2007
Simon Ammann aus der Schweiz ist vierfacher Olympiasieger (2002 und 2010), Weltmeister (2007) Skiflug-Weltmeister (2010) und Gesamtweltcupsieger (2010). Ein Sieg bei der Vierschanzentournee fehlt Ammann aber noch um mit dem großen Finnen Matti Nykänen gleichzuziehen. Nykänen gewann als einziger alle großen Titel. Mit einem Sieg wäre Ammann auch der älteste (36 Jahre) Athlet der die Tournee gewinnt. Bisher hält Sepp Bradl diesen Rekord. Bradl gewann die Tournee 1952/1953 im Alter von 35 Jahren. Und wenn es ums Alter geht kommt natürlich sofort Altmeister Noriaki Kasai ins Spiel: Mit einem Podiumsplatz bei der kommenden Tournee wäre Kasai san mit deutlichem Abstand der älteste Athlet der jemals auf dem Podium einer Vierschanzentournee stand. Dieser Rekord wird derzeit ebenfalls von Sepp Brad gehalten. Bradl stand 1956 auf dem Podium, an seinem 38 Geburtstag erreichte er Platz 2 der Gesamtwertung.