01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
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Richard Freitag vor Andreas Wellinger und Daniel Andre Tande. Das Tagesergebnis vom Einzelwettkampf am Sonntag in Titisee-Neustadt sieht aus wie Routine und lässt auf einen reibungslosen Wettkampf schließen. Der zweite Tag des FIS-Weltcups im Schwarzwald war aber alles andere als Routine und stellte alle Beteiligten den ganzen Tag lang vor enorme Herausforderungen. „Ein großes Dankeschön an alle Helfer und Beteiligten die diesen Wettkampf hier heute doch noch möglich gemacht haben“, brachte es Andreas Wellinger nach dem Wettkampf auf den Punkt.
Mit einer Sturmwarnung für den Hochschwarzwald hatte der Sonntag in Neustadt begonnen. Aber nicht wie zunächst befürchtet der Wind, sondern der starke Schneefall sorgte für die Herausforderung des Tages. Im Schanzenauslauf hatten sich enorme Schneemassen angesammelt, die aus dem Gelände geschafft werden mussten. Dies gelang trotz enormer Manpower erst mit Verspätung, so dass die Jury entschied auf den Probedurchgang zu verzichten und direkt mit dem Wettkampf zu starten.
Der Start gelang allerdings nicht wie geplant um 15:30, denn inzwischen waren heftige Sturmböen im Schanzengelände zu spüren. „Zu windig, die Sicherheit der Athleten ist nicht gewährleistet, Wettkampf kann nicht gestartet werden“, befand die Jury und verschob den Start zunächst um 20 Minuten auf 15:50, dann erneut auf 16:30. Nachdem um 16:30 noch keine Besserung eingetreten war, beriet sich die Jury erneut und entschied nach Beurteilung aller Wettermodelle den Start auf 17:00 Uhr zu verschieben, als letzten Versuch.
Die Entscheidung zu warten, sowie die Geduld der Jury erwies sich dann als goldrichtig. Die trotz des Dauerregens an der Hochfirstschanze verblieben Zuschauer erlebten einen spannenden, aus nur einem Durchgang bestehenden Wettkampf, der am Ende die verdienten Sieger auf dem Podium sah. Um 17:00 wurde schließlich gestartet und der Wettkampf lief trotz einiger Windpausen sauber und fair ab.
Überragend dabei einmal mehr der Weltcupführende Richard Freitag von der SG Nickelhütte Aue, der mit dem Sprung des Tages auf 145 Meter (128,4 Punkte) den glänzenden Schlusspunkt unter einen denkwürdigen Skisprungtag setzte. „Am Anfang war ich wirklich etwas skeptisch ob das Springen stattfinden kann, weil Unmengen Schnee im Auslauf lagen als wir zur Schanze gekommen sind. Dann konnten wir aber sehen, dass die Organisatoren einen großartigen Job machen und mit dem Wind hat es am Ende ja auch gepasst. So war es noch ein toller Wettkampf. Vielen Dank an alle die das möglich gemacht haben“, so Richard Freitag.
Nur 1,6 Punkte hinter Richard Freitag landete Andreas Wellinger mit einem Sprung auf 139,5 Meter. Damit sorgte das neue deutsche Dream Team nur eine Woche nach dem Doppelerfolg von Nizhny Tagil für den nächsten Paukenschlag aus deutscher Sicht. “Während der Wartezeit heute bestand die Hauptaufgabe darin locker zu bleiben, wir haben uns die Zeit damit vertrieben etwas herum zu albern, so ist die Zeit sehr schnell vergangen. Wir haben uns richtig gut vorbereitet in diesem Sommer. Im Team sind alle dicht zusammen und das ist ein idealer Antrieb für alle sich noch zu weiter steigern“ erklärte Andreas Wellinger.
Platz drei ging an den erneut stark springenden Norweger Daniel Andre Tande. Tande sprang auf 135,5 Meter und erhielt 122,5 Punkte. „Während der Wartezeit habe ich mir ein Fußballspiel angeschaut - Everton gegen Liverpool, so ist mir nicht langweilig geworden. Ich wusste dass wir heute schwierige Bedingungen haben würden, aber ich habe mir keine großen Gedanken darüber gemacht. Skispringen ist ein Freiluftsport und es wird nie 100% faire Bedingungen geben. Die Jury hat heute einen guten Job gemacht und wir hatten einen tollen Wettkampf“, so Tande.
Mit Wisla-Sieger Junshiro Kobayashi erreichte der beste Japaner Platz vier vor Tande´s Teamkollegen Robert Johansson. Der dritte Norweger, Johann Andre Forfang, sorgte auf Platz 7 erneut für ein Spitzenergebnis der Norweger als Team. Bester Pole war Kamil Stoch auf Platz 6, Dawid Kubacki auf Platz 11 und Stefan Hula auf 13 sprangen wieder stark, erreichten aber auch wieder keinen Spitzenplatz.
Für die Überraschung des Tages sorgte der 18-jährige Constantin Schmid vom WSV Oberaudorf, den Trainer Werner Schuster für den zuletzt formschwachen David Siegel ins Team gebracht hatte. Schmid nutzte seine Chance mit der Startnummer 1 glänzend, sprang auf Platz 8 und dürfte sich damit seinen Startplatz im deutschen Team für das kommende Wochenende in Engelberg (SUI) gesichert haben.
Die ersten Weltcuppunkt der Saison gab es endlich auch für Altmeister Noriaki Kasai aus Japan. Der 45-jährige sprang auf den ausgezeichneten 10. Platz und sorgte so für ein starkes Teamergebnis des Team Nippon.
In der Gesamtweltcupwertung führt weiter Richard Freitag, jetzt mit 390 Punkten vor Andreas Wellinger (319) und Daniel Andre Tande mit 280 Punkten.
Der Skisprung-Weltcup geht am kommenden Wochenende mit zwei Einzelspringen in Engelberg (SUI) weiter.