01 | Deutschland | 1097.4 | ||
02 | Norwegen | 1075.1 | ||
03 | Österreich | 1065.9 | ||
04 | Slowenien | 1034.8 | ||
05 | Japan | 875.1 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Simon Ammann ist ein Phänomen. Der doppelte Olympiasieger und Weltcupgesamt-Triumphator hat auch das erste Weltcupspringen auf dem neuen Holmenkollen in Oslo gewonnen. Damit holte sich Ammann den vierten Sieg beim vierten Wettkampf des Nordic Tournaments und tat es dem Finnen Matti Hautamaeki gleich, der dieses Kunststück vor fünf Jahren vollbracht hatte.
Nach dem Sieg in der Gesamtwertung des Nordic Tournaments und dem Erfolg im Gesamtweltcup fehlt Ammann nun nur noch ein Sieg bei der Vierschanzentournee und bei der Skiflug-WM, dann hat er alles gewonnen. Vor allem die Art und Weise seines Sieges vor den Augen des norwegischen Königs war unnachahmlich. Im Probedurchgang war der Schweizer noch Letzter geworden, doch dann packte er im Wettkampf wieder richtig einen aus. "Ich habe mir gesagt, etwas Schlechtes hat auch immer sein Gutes, ich war einfach verwöhnt die letzten Wochen", beschrieb Ammann, wie er sich für den Wettkampf motivierte.
Ammann schon wieder vor Malysz
Bei der Weltcup-Taufe des neuen Holmenkollen siegte Ammann (267,7 Punkte) zum dritten Mal beim vierten Springen in Skandinavien vor Adam Malysz. Der Pole arbeitete sich nach einem mäßigen ersten Sprung im Finale mit einem Flug auf 136,5 Meter noch auf Rang zwei nach vorne und wurde auch Zweiter in der Wertung des Nordic Tournaments. Ammann erhält für den Triumph 12.000 Schweizer Franken, für Malysz bleiben immerhin 8.000.
"Die Saison war lang. Ich musste echt arbeiten, um die Leistungen abrufen zu können. Hier war super Stimmung. Jetzt hat es hier bei der Nordland-Tour mit den vier Siegen geklappt, das ist der Wahnsinn", jubelte Ammann. "Schade, dass ich hier nicht gewinnen konnte. Nach dem ersten Sprung war ich ein wenig sauer, aber der zweite war super und ich hatte gute Bedingungen. Der neue Holmenkollen ist super, er springt sich so wie der alte", meinte Malysz.
ÖSV mit sechs Springern unter den Top Ten
Auf Rang drei sprang Österreichs Andreas Kofler, der damit rechtzeitig vor der Skiflug-WM wieder in bester Verfassung ist. Festgesetzt unter den Top Ten hat sich auch Koflers Landsmann David Zauner, der das erste Treppchen seiner Karriere nur hauchdünn um einen Zehntelpunkt verfehlte. "Scheinbar bin ich Mister 0,1 Punkte. Dass ich jetzt hier den Schanzenrekord halte, ist etwas ganz Besonderes. Die ganze Saison war speziell. Die Skiflug-WM ist nur noch das Sahnehäubchen", sagte Kofler.
Auf Rang fünf, sechs, neun und zehn kamen weitere vier ÖSV-Adler unter die Top Ten. Fünfter wurde Thomas Morgenstern vor Martin Koch, der sich damit ebenfalls für einen Einsatz bei der Skiflug-WM empfahl. Neunter wurde Wolfgang Loitzl.
Manuel Fettner überraschte den ÖSV mit einem Top-Resultat, der 24-Jährige wurde guter Zehnter und erzielte damit das beste Ergebnis seit mehr als zwei Jahren. "Ich bin sehr happy mit dem Sprung, das war ein guter Abschluss. Normalerweise ist es eher neblig hier oben. Heute war die Sonne da, aber dafür auch der Wind. Bei Nebel ist es ruhiger", beschrieb Fettner das Springen. So wurde Gregor Schlierenzauer doch tatsächlich als 12. schlechtester Österreicher. Dennoch zog der 20-Jährige ein positives Fazit: "Das war meine zweitbeste Saison. Simon war nur sehr schwer zu schlagen und ich habe großen Respekt vor dem, was er geleistet hat", lobte Schlierenzauer seinen Dauerkontrahenten.
Lebenszeichen von Romoeren
Der Wettkampf war sehr vom Wind geprägt, am Ende aber setzten sich mit Ammann und Malysz die besten der vergangenen Wochen durch. Ein tolles Resultat lieferte Bjoern-Einar Romoeren ab, der als Siebter Bester der gastgebenden Norweger war. Ein deutliches Lebenszeichen des Skiflug-Weltrekordlers wenige Tage vor der WM in Planica. Romoeren hat den Ärger um die Einweihung auf dem neuen Holmenkollen also super weggesteckt und am Sonntag Versöhnung mit den Fans gefeiert. Auf Rang acht kam mit Antonin Hajek aus Tschechien ebenfalls ein ausgemachter Flieger.
Für die Deutschen endete die Weltcup-Saison mit dem schlechtesten Ergebnis seit Jahren. Es schaffte tatsächlich kein einziger DSV-Adler den Sprung ins Finale. "Die Anlage kann nichts dafür, es sind halt keine stabilen Windbedingungen. Ich muss mir das mal in Ruhe anschauen, ich weiß nicht, was da vorgefallen ist. Der Windeinfluss ist relativ groß, da kann man nichts machen. Zum Glück ist es bei der WM im nächsten Jahr ein Nachtspringen, da wird es besser", blickte Martin Schmitt schon auf das WM-Jahr 2011 voraus. Der 32-Jährige blieb nach einem Flug auf 116 Meter nach dem ersten Durchgang ebenso auf der Strecke wie Andreas Wank (104 m), Michael Uhrmann (112 m) und Michael Neumayer (107 m).
"Oslo ist bekannt dafür, dass es ein bisserl windig ist. Ich behaupte mal, ich hatte keine Chance. Da war überhaupt kein Druck. Oslo bleibt wie es ist: Hier wird man immer das Glück brauchen und das war heute nicht der Fall", analysierte Neumayer. Keine guten Vorzeichen für das deutsche Team im Hinblick auf die WM.