01 | Hoerl, J. | 285.3 | ||
02 | Paschke, P. | 277.8 | ||
03 | Tschofenig, D. | 273.8 | ||
04 | Kraft, S. | 273.1 | ||
05 | Deschwanden, G. | 259.7 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Eigentlich hatte Jakub Janda, 39-jähriger Skispringer aus der Tschechischen Republik, schon seine Sprungstiefel geschnürt und seine Reisetasche für den kommenden Winter gepackt. Eine weitere Skisprungsaison sollte es für den Gesamt-Weltcupsieger von 2006 und Vierschanzentourneesieger (gemeinsam mit Janne Ahonen/FIN) im gleichen Winter schon noch werden.
Doch nun sitzt Janda ab dem 21.10.2017 als Abgeordneter im Parlament der Tschechischen Republik, die erste Parlamentssitzung mit dem Abgeordneten Jakub Janda ist dann am 20.11.2017.
Für die Občanská Demokratická Strana (ODS), die Demokratische Bürgerpartei, hatte sich Janda bei der Wahl Mitte Oktober um eines der 200 Mandate im Abgeordnetenhaus der Tschechischen Republik beworben. Auf Platz vier der regionalen Liste seiner Partei angetreten, wurde Janda mit sogenannten Vorzugsstimmen direkt ins Tschechische Abgeordnetenhaus gewählt. Ein sehr weiter Flug mit hohen Noten, um es in der Sprache der Skispringer zu sagen.
Zum Saisonauftakt der Skispringer, beim FIS Weltcup in Wisla (POL) am 17.,18. und 19.11., wird Janda noch anreisen und teilnehmen. In Wisla wird er dann aber auch sein Karriereende als Skispringer verkünden um direkt am nächsten Tag seine neue Karriere als Vertreter des Tschechischen Volkes im Tschechischen Parlament zu beginnen.
Galerie: Jakub Janda
Karriere-Ergebnisse von Jakub Janda
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Wir haben uns nach der Wahl mit Jakub Janda unterhalten
Berkutschi.com: Wann beginnt die Arbeit als Abgeordneter und für welchen Zeitraum wird man gewählt?
Jakub Janda: Beginn der Funktionsperiode ist am 21.10.2017, eine Wahl-Periode in Tschechien dauert 4 Jahre, für diesen Zeitraum sind die Abgeordneten gewählt, falls es nicht ausserplanmässige Neuwahlen gibt. Die erste Sitzung des Parlaments ist am 20.11.2017 geplant, also einen Tag nach dem Weltcup-Auftakt in Wisla.
Berkutschi: Du warst auf Position vier der ODS Partei deiner Region und wurdest auf Platz zwei gewählt, richtig?
Janda: Ja, richtig. Ich stand auf Position 4 der Liste der ODS Partei in meiner Region bzw. meinem Wahlbezirk. Durch so genannte Vorzugsstimmen wurde ich auf die zweite Position und damit ins Parlament gewählt. Die Auszählung und das Warten nach der Wahl war sehr spannend. Nur durch die in Tschechien sogenannten Vorzugsstimmen (Am Ende ging es nur um 269 Stimmen) bekam meine Partei, die ODS, in meiner Region 2 Sitze. Und das Ergebnis stand wirklich erst ganz zum Schluß fest als alle Stimmen, auch die der anderen Regionen, ausgezählt waren.
Berkutschi: In welcher Region bzw. welchem Wahlbezirk bist du gewählt worden?
Janda: Im Bezirk Moravskoslezský Kraj, da ist meine Heimatstadt Frenštat p.R. und da fühle ich mich am besten und da lebe ich auch.
Berkutschi: Wie überrascht warst du als deine Wahl ins Parlament dann entschieden war?
Janda: Ich war sehr überrascht, vor allem über das Ergebnis unserer Partei, was für meine Wahl wichtig war. Ich hatte mich ja eigentlich auf die komplette Wintersaison mit dem Höhepunkt Olympische Spiele eingestellt und seit dem Frühjahr auch entsprechend trainiert. In der Regionalpolitik bin ich aber schon seit neun Jahren tätig.
Berkutschi: Hast du einen richtigen Wahlkampf geführt?
Janda: Ja, ich hatte ein Wahl-Team das für mich eine Vorwahlkampagne geführt hat, allerdings mit einem sehr begrenzten Budget. Ich selber habe mich auf das Training und die Vorbereitung für den Winter konzentriert. Ich habe ja auch am Sommer Grand Prix teilgenommen.
Berkutschi: Nun werden wir dich in Wisla zum letzten Mal als Skispringer erleben?
Janda: Ja, so ist das Leben und in Wisla werde ich zum letzten Mal als Skispringer an den Start gehen. Dem Skispringen werde ich aber ganz sicher verbunden bleiben. Mein kleiner Sohn springt schon und mein Neffe ist bei den Junioren aktiv.
Berkutschi: Wo siehst du deine Hauptaufgabe im Parlament?
Janda: Mein Hauptaugenmerk liegt auf dem Sport. Daneben möchte ich die Bürokratie verringern damit die Leute ohne überflüssige Administration leben können.