01 | Deutschland | 1097.4 | ||
02 | Norwegen | 1075.1 | ||
03 | Österreich | 1065.9 | ||
04 | Slowenien | 1034.8 | ||
05 | Japan | 875.1 | ||
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Simon Ammann hat als erster Schweizer in der Weltcup-Geschichte die Gesamtwertung gewonnen. Der 28-Jährige feierte in Lillehammer den dritten Sieg in Folge im Weltcup und kann es damit mit einem weiteren Erfolg in Oslo Matti Hautamaeki gleichtun, der im Jahr 2002 alle vier Springen des Nordic Tournaments für sich entschied.
Auf dem Olympiabakken von 1994 triumphierte Ammann mit zwei gleichmäßig starken Sprüngen und 274,5 Punkten. Er profitierte von einem schwachen Finalsprung des Polen Adam Malysz, der nach dem ersten Durchgang noch geführt hatte. Malysz (265,9) flog im Finale aber nur auf 127,5 Meter, verlor damit sechs Meter auf Ammann und musste sich mit Rang drei zufrieden geben.
Skispringen hat große Magie für Ammann
"Das war der Wahnsinn. Die Saison so abzuschließen, das ist so emotional. Eine klare Sache im Weltcup. Dass ich jetzt die Große Kugel habe, ist unbeschreiblich. Es war ein langer Fight", jubelte Ammann, für den Skispringen immer noch "eine große Magie" hat. "Hier Gregor und Adam zu schlagen, ist etwas ganz Besonderes. Die springen sehr stark", sagte der neue Gesamtsieger. "So ein Jahr hat das Schweizer Skispringen noch nie erlebt, das macht mich besonders stolz. Es ist für mich ein ganzes Leben darum gegangen, das zu schaffen", bilanzierte er.
Zweiter wurde Österreichs Vorzeigeflieger Gregor Schlierenzauer, der sich seiner Topform langsam wieder nähert. Am Ende musste er Ammann nur mit 3,1 Punkten Rückstand den Vortritt lassen. "Das war ein guter Wettkampf. Ich weiß, dass ich Simon und Adam schlagen kann. Meine Sprünge sind nicht perfekt, aber das Gefühl kommt zurück. Mein Ziel ist nun die Skiflug-WM", sagte der 20-Jährige, der als Titelverteidiger in die WM geht.
Neun Verbände stellen den Weltcup-Gesamtsieger
Durch den Triumph des Eidgenossen haben jetzt neun Nationen im Gesamt-Weltcup triumphiert. Von den großen Verbänden haben außer Japan nun alle Großen mindestens einmal zugeschlagen.
Die Österreicher waren auf dem Lysgaardsbakken mannschaftlich wieder einmal grandios unterwegs. Schlierenzauer auf dem Treppchen, David Zauner auf Rang vier, Thomas Morgenstern auf fünf und Andreas Kofler auf sechs. Das ist mehr als überzeugend.
Franzosen haben Nachwuchs in der Spitze
Bei den Franzosen hat die One-Man-Show von Emmanuel Chedal offensichtlich ein Ende. Nach dem guten Wettkampf von Vincent Descombes Sevoie in Kuopio schaffte es der 26-Jährige als 16. erneut unter die Top 20. Chedal wurde starker Siebter und erfreute damit seinen Trainer Pekka Niemelä.
Martin Schmitt sprach von einem "ordentlichen Wettkampf. Mir sind zwei ganz gute Sprünge gelungen, mit dem Finalsprung kann ich gut leben", sagte Schmitt, der als bester Deutscher auf Rang 13 kam. Noch vor ihm schafften Noriaki Kasai aus Japan als Neunter und Kamil Stoch als 10. gute Ergebnisse.
Die Norweger versuchten sich mit einer neuen Bindung nach dem Vorbild Ammanns. Allerdings modifizierten sie diese noch ein wenig. Anstatt des Aluminium-Röhrchens arbeiten die Kojonkoski-Mannen mit einem kleinen beweglichen Aufsatz. Rückkehrer Bjoern-Einar Romoeren feierte dabei ein außergewöhnliches Comeback nach seiner 'Schutzsperre' vom Verband. Er wurde als bester seiner Mannschaft Achter. Hinter ihm schafften aber auch Johan Remen Evensen (11.) und Roar Ljoekelsoey (12.) achtbare Resultate.
Viel Prominenz scheitert am geringen Anlauf
Den Athleten wurde im ersten Durchgang wie schon in den vergangenen Wettbewerben nicht viel Anlauf mit auf den Weg gegeben, zu überragend springen derzeit Ammann und Malysz. Mit der niedrigen Anlaufgeschwindigkeit hatten viele stark zu kämpfen.
Zu den Geschlagenen nach dem ersten Durchgang gehörten Weltmeister Andreas Küttel, der diese Saison einfach nicht auf einen grünen Zweig kommt, sowie gleich vier Deutsche, darunter Michael Neumayer und Andreas Wank. Auch die beiden Polen Stefan Hula und Lukasz Rutkowski schieden aus und befanden sich in guter Gesellschaft: Tom Hilde und vier Finnen, darunter Matti Hautamaeki, der in der Qualifikation noch Dritter war, fehlten im Finale.
Auch im Nordic Tournament steht Ammann vor dem Sieg
In der Weltcup-Gesamtwertung ist Ammann der Sieg ein Springen vor Schluss nicht mehr zu nehmen. Mit 1549 Punkten kann er von Schlierenzauer (1346) nicht mehr eingeholt werden.
Auch in der Wertung des Nordic Tournaments hat Ammann (809,9) mit 35 Punkten einen mehr als komfortablen Vorsprung auf Malysz (774,3). Dritter in dieser Wertung ist Morgenstern.