01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
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Nur böiger Wind konnte die grandiose Party der Skiflieger auf der umgebauten Heini Klopfer Schanze in Oberstdorf beenden. Nach nur einem Durchgang kam der Wind an die Flugschanze und der in Führung liegende Österreicher Stefan Kraft konnte seinen zweiten Sieg im Skiflug-Weltcup innerhalb von 24 Stunden feiern. Wieder landet Andreas Wellinger mit einem neuen Schanzenrekord auf Platz zwei und wieder landet der Norweger Daniel-Andre Tande auf Platz vier, am Sonntag gemeinsam mit dem Slowenen Peter Prevc. Platz drei ging am Sonntag an den Slowenen Jurij Tepes. Ein Sturz von Gregor Schlierenzauer in der Qualifikation verlief glimpflich.
Der erste Durchgang an der Heini Klopfer Schanze war noch bei guten Bedingungen über die Bühne gegangen. Überragend dabei, wie schon am Vortag der Deutsche Andreas Wellinger mit einem neuen Schanzenrekord. Nach 234,5 Metern am Samstag, unglaubliche 238 Meter am Sonntag - Jubelstürme bei den Zuschauern. Direkt danach kam Stefan Kraft mit einem Traumflug auf 235,5 Meter, schlechtere Windbedingungen für den Österreicher, deshalb mehr Windpunkte, die klare Führung für Kraft zur Halbzeit.
In der Pause dann überraschend Wind mit starken Böen. „Das kam sehr überraschend für uns. Wir hatten plötzlich Wind mit Böen von 4 M/S Rückenwind bis 4 M/S Aufwind, bei solchen Bedingungen ist an Skifliegen nicht zu denken. Das wäre gefährlich gewesen“ erklärte Borek Sedlak, Assistent von FIS Renndirektor Walter Hofer und verantwortlich für den Start der Athleten. Die Absage der Jury nachdem der Start des Finaldurchgangs mehrmals um 10 Minuten verschoben worden war.
„Ich hätte Stefan im zweiten Durchgang schon gerne noch etwas gekitzelt, aber die Bedingungen haben das nicht zugelassen. Jetzt haben wir uns das eben aufgeteilt, Stefan die Siege, ich die Schanzenrekorde,“ nahm Rekordflieger Wellinger die Absage mit Humor.
Stefan Kraft, für den es der siebte Weltcupsieg seiner Karriere war, war nach seinem zweiten Sieg in Oberstdorf überglücklich: “Ich glaube das war einer der besten Flüge, die ich jemals gemacht habe. Ich habe den Sprung von Andreas vor mir gesehen, und ich habe gesehen, dass er extrem hoch war. Ich habe meine Sprünge von gestern analysiert und gesehen, dass es noch Details zu verbessern gab. Heute habe ich noch mehr angegriffen und die Bedingungen im ersten Durchgang waren perfekt,“ so Kraft.
Der Slowene Jurij Tepes zeigte sich nach Platz drei ebenfalls hochzufrieden: „Heute sind mir endlich gute Sprünge hier in Oberstdorf gelungen, der erste Sprung heute in der Qualifikation war auch schon gut. Am Freitag war ich noch richtig enttäuscht, weil ich nicht gut gesprungen bin, aber heute war es wirklich gut,“ so Tepes.
Wieder einmal knapp hinter dem Podest zurück blieb Daniel Andre Tande. Der Norweger landete bereits zum siebenten Mal in dieser Saison auf Platz vier. Diesen teilte er sich heute mit Peter Prevc aus Slowenien, der damit sein bestes Ergebnis seit Ruka Ende November erreichen konnte.
Bester Pole war beim heutigen Skifliegen in Oberstdorf nicht Kamil Stoch, sondern Maciej Kot auf Platz sechs. Für den Gesamtweltcupführenden Stoch reichte es unmittelbar hinter seinem Teamkollegen Piotr Zyla zu Rang neun. Siebenter wurde Domen Prevc, der damit nach Rang fünf am Samstag mit seinem Skiflug-Debut auf jeden Fall zufrieden sein kann.
Hinter Michael Hayböck aus Österreich (10.) und dem Deutschen Richard Freitag (11.) bewies Altmeister Noriaki Kasai, Skiflug-Weltmeister von 1992, dass er auch fast 25 Jahre nach diesem Erfolg noch ein ganz starker Skiflieger ist.
Im Gesamtweltcup führt weiter Kamil Stoch aus Polen (1067 Punkte) vor Daniel Andre Tande aus Norwegen (953) und Stefan Kraft (920), der sich auf Platz drei vor dem Slowenen Domen Prevc (867) verbessern konnte.
Der Weltcup geht am kommenden Wochenende in Sapporo (JPN) weiter.
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Entwarnung bei Schlierenzauer
Nachdem ein Sturz nach der Landung von Gregor Schlierenzauer in der Qualifikation zunächst für Entsetzen gesorgt hatte, gab es nach dem Wettkampf bereits leichte Entwarnung. "Gregor hat sich nichts gebrochen, er hat starke Prellungen und Blutergüsse und es wird am Abend noch weitere Untersuchungen geben, aber er hat keine Brüche. Das war eine normale Telemarklandung, es hat den rechten Ski unter den linken hineingeschlagen, dann ist er gestürzt. Er hat das noch sehr gut gemacht aber so etwas passiert“, erklärte ÖSV Chefcoach Heinz Kuttin. "Gregor wird das jetzt sehr gut analysieren, das wird nicht leicht, ich hoffe für ihn, dass die Schmerzen nicht so stark sind in den nächsten Tagen,“ so Kuttin abschließend zu Schlierenzauer.